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Dittenberger, Wilhelm; Purgold, Karl; Curtius, Ernst [Hrsg.]; Adler, Friedrich [Hrsg.]
Olympia: die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 5): Die Inschriften von Olympia — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.2020#0135
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[No. 143 —144]

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kommende Sigma vierstrichig ist, die drei der Künstler-
insehrift dagegen aus drei Strichen beliehen, so dürfte
dies hei der grossen Sorgfalt der Aussührung keine grund-
lose Inkonsequenz sein, sondern wir haben dort die da-
malige Entwickelungsstuse der sizilischen, speziell geloi-
schen Schrist, hier den gleichzeitigen Stand der ägineti-
schen zu erkennen. Allerdings hat die ebenfalls aus Gela
flammende No. 142 die dreistrichige Form, aber sie ist auch
etwa vierzig Jahre älter, als die unsrige; zeitlich lehr
nahe sleht dagegen der letzteren die Helmausschrist des

Hieron (No. 249), sreilich syrakusanischen Ursprungs, die
durchweg die vierstriehige Form zeigt. Andererseits muss
in Agina die ältere Gellalt des Buchilabens spä'ter als in
Sizilien ausgegeben worden sein; die meisten Denkmaler
(Roehl, I. G. A. 351— 3681 lallen zwar keine genaue Datie-
rung zu, aber es ist bezeichnend, dass zweimal I. G. A.
353• 3S4' das i lieh noch neben der jüngeren Form des
Theta mit dem Punkt statt des Kreuzes findet. S. Kirch-
hos!, Studien zur Gesehiehte des grieeh. Alphabets, 4. Aufl.
S. 114.

144. Balis aus pentelischem Marmor (mit
eingesprengten Glimmerschichten), 0,333 — 0,336 hoch,
0,882 — 0,884 'angj °;86 tief. In der Mitte der Ober-
ssäche ist eine quadratische, ca. 0,40 grolse Einlassung
mit rauh gespitztem Boden gegen 3 cm tief sorgfältig
ausgearbeitet; um diese herum läust mit 0,15 — o, 16 Ab-
lland eine weniger regelmässig eingetiefte ssache Rinne
von 1 — 2 cm Breite, ausserhalb deren der Rand der
Überssäche ringsum sorgsältig geglättet ist. Dieser äussere
Streisen bildete den von dem ausliegenden Block nicht
bedeckten, sichtbaren Rand des Untersteins, der hier allein
erhalten ist; über Material und Stellung der Statue bleiben
wir daher leider ohne Ausschluss.— luv. 357. Gesunden
5. März 1878 gegenüber der Nordollecke des Zeustempels,
zwei Meter östlich von der Südostecke der Philesiosbasis
(No. 2481. — Herausgegeben nach R. Weil's Abschrift von

E. Curtius, Arch. Zeitung XXXVI (1878) S. 82 No. 127
(danach G. Kaibel, Rh. Mus. XXXIV S. 20} No.040(11. In
Facsimile nach einem Abidatseh von H. Roehl, I. G. A.
p. 108 No. 388 (Imagines p. 46 No. 21). Nach eigenem
Abklatsch facsimiliert von E. Loewy, Inschristen grieeh.
Bildhauer S. iq No. 23 iF. Bechtel, die Inschriften des
ionischen Dialekts S. 127 No. 215. E.S.Roberts, Intro-
duetion to Greek Epigraphy I p. 187 N0.156. E. Cougnv,
Anthol. Pal. III p. 4 No. 27. E. Hofsmann, Sviloge epigr.
Gr. p.197 No. 378). Vergl. die Bemerkungen von A. Furt-
wängler, Mitteilungen des arch. Instituts in AthenV (188ο1
S. 30 Anm. 2. K. Purgold. Arch. Zeitung XXXIX (1881)
S. 181. A. Kirchhos!, Studien zur Gesehiehte des grieeh.
Alphabets, 4. Aufl. S. 31. H. Förster, die Sieger in den
olvmpischen Spielen I S. 13 No. 185. — Photographien
nach dem in Berlin befindlichen Gipsabguss.


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Itu/iu Xoy.P'jv οι yjjzuv Trv προς τυ> TiSipvpiül rr, uy.pct vZsAOl'TCCi,
πατρόν bi ίχιύ.ητο ΆττυκΆΐρν;. Nach dielen unserer Inlchrift
genau entsprechenden Angaben solgt die Sage, dass
Euthvmos in Wahrheit ein Sohn des Flussgottes Kaikinos
gewesen sei, und dann ein Bericht über sein Austreten

in Olympia, wonach die drei Siege, die das Epigramm
erwähnt, in Ol. 74 (484 v. Chr.1, 76 (476 v. Chr.) und 77
1472 v. Chr.) fallen. Dazwischen war er in der 75. Olym-
piade (480 v.Chr.) gegen Theagenes von Thasos unter-
legen. Der weitere, durchaus sagenhafte Bericht des
Pausanias (§.7 —11) von den Schicksalen des Euthvmos
hat mit Olympia nichts mehr zu thun. Als Schöpfer der
Bildsäule nennt Pausanias wie die Inlchrift den Pvthagoras.
Dieser von dem Periegeten immer (VI. 4.4. 6,1. 13.7•
18, 1) als Rheginer bezeichnete Bildhauer wird in unserer
Insehrist Χά/Μοα genannt, wodurch die Unterscheidung
zweier Künsller des Namens aus Rhegion und Samos bei
Plin. hils nat. XXXIV. 5Q.0O und Diog.Laert.VIII,47 wider-
legt wird. Zur Erklärung des doppelten Ethnikon ver-
 
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