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Dittenberger, Wilhelm; Purgold, Karl; Curtius, Ernst [Editor]; Adler, Friedrich [Editor]
Olympia: die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 5): Die Inschriften von Olympia — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.2020#0328
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633

[No. 623—624]

den 20. Februar 1878 im Fussboden der byzantinischen
Kirche. — Nach Abschriften von R. Weil herausgegeben
von W. Dittenberger, Arch. Zeitung XXXVI (1878) S. 95

No. 151 (bc). S. 96 No. 156(0)
von Purgold.

634
— Zusammen sacsimiliert


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ΗΡωΔΟΥΚΑΙ PHriAAHCYjQKU


M(iWxoi>) λτείλιον Αττικοί] Ι Βς>«δοΰκΐ' 'Ρνγιλλοκ, | Hj»j-
έου κ«! 'Ρηγίλλης- υίοΐ', | [η π-]ολις [η r]iüi/ [ Ηλε]ίωι/.
Von den vier Kindern des Herodes und der Regula
sind sicher Atticus und Elpinike die beiden älteren, Re-
gillus und Athenais die jüngeren gewesen. Denn einen
anderen Grund kann es nicht haben, dass nur die
Statuen dieser beiden auf einer Balis vereinigt sind.
Auch der engere Anfchluss an die Nomenklatur der
Eltern spricht dafür, dass Atticus der erste Sohn, Elpi-
nike die erste Tochter war. Das Altersverhältnis zwischen
Bruder und Schwerter läfst (ich hier nicht bestimmen,
während von dem jüngeren Geschwisterpaar Regillus das
dritte, Athenais das vierte Kind gewesen zu sein scheint,
weil jener den ehrenvolleren Platz links (d. h. rechts vom
Beschauer) einnimmt. Denn dass diese sonst nachweis-
bare Rangordnung (s. zu No. 330. 400. 408. 409) auch hier
gilt, beweist die Gruppe der beiden Kinder des Marcus
und der Faunina (No. 615. 616), wo die ältere Schwester
links (d. h. rechts vom Beschauer), der jüngere Bruder
rechts fleht. Dies schliesst zugleich den Gedanken aus,
dass die Rangordnung sseh nicht nach dem Alter, sondern
nach dem Geschlecht richte.
Das einzige der Kinder, das den Vater überlebte,
war der ältere Sohn Atticus. Von den drei übrigen
starben der jüngere Sohn und eine der Töchter bereits
bei Lebzeiten der Mutter, also im srühen Kindesalter.
Und zwar ist die zuerst verstorbene Tochter nach Philo-

stratus II, 1, 10 Athenais gewesen. Dass dagegen auch
Elpinike als Kind geftorben sei, wird nirgends berichtet.
Wir wissen nur, dass ihr Tod nach dem der Mutter und
vor den des Vaters fiel. Da aber Herodes erst 178 n. Chr.,
weit über zwanzig Jahre nach feiner Gattin, geftorben
ist, so kann Elpinike sehr wohl herangewachsen sein.
Dass dem in der That so war, ist zu No. 627 dargethan.
Die Namen des älteften Sohnes sind in unserer
Inschrist nicht vollständig, vergl. Mittheilungen des arch.
Inftituts in Athen VI (1881) p. 309 No. ι: οί τον Πειο«ι«
κατοικουντες ττολ7ται Ύιβ(ιριοι•) Κλ(αυθίθρ) Αππιον ΆτΐιΪΛΟν
Bpa&ovccv ΪΥΓ/ιλ?.οΐ' Αττικοί' MccpoSowiov ευπίχτρίδψ', τον ευερ-
γζτην, ίπίμελη&εντοο τν,ς αΐ'αττατεως ~,ce?.ßiov του Ερμ-ερωτος
Υαργιττίου, wo ausser den Namen selbft auch das unge-
wöhnliche Ehrenprädikat ευπατρίδην, das deutlich aus die
Standeserhöhung des jüngeren Atticus durch den Kaiser
(C. I. G. 6185. Hermes XIII S. 79) anspielt, jeden Zweisel
an der Identität der Person ausfchliesst. Dadurch sindet
auch die Ansicht, dass der Eponymarchon Ti. Claudius
Bradua Atticus von Marathon (C.I.A. III, 1145) eben dieser
Sohn des Redners Herodes ift, ihre Beftätigung. Dort
sind eben nur die Namen Marcus Atilius, gerade fo wie
in unserer olvmpischen Inschrist Tiberius Claudias, über-
gangen, während Regillus sogar an beiden Stellen fehlt.
Dass endlich auch der Consul Ordinarius des Jahres 185
n. Chr., der bald Bradua, bald Atticus heisst, kein anderer
ist, hat man längst erkannt.

624. Neun Fragmente einer Basis aus pente-
lischem Marmor. Dieselbe war sür ihre spätere Ver-
wendung, wie andere ähnliche, in drei Platten zerspalten,

von denen lieh nur Trümmer der oberen und mittleren
erhalten haben. Sieben derselben [b c d esg h) lassen
lieh unmittelbar wieder zusammensügen; lie sind zu-


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