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Dittenberger, Wilhelm; Purgold, Karl; Curtius, Ernst [Editor]; Adler, Friedrich [Editor]
Olympia: die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 5): Die Inschriften von Olympia — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.2020#0341
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ΰ59

[Νο. 645 — 648]

66ο

Eilenklammern gedient zu haben Icheinen. — Inv. 188.
Gefunden 14. Mai 1877 vor dem Pronaos des Heraion. —
Nach G. Hirschseld's Abschrist herausgegeben von W.
Dittenberger, Arch. Zeitung XXXV (1877) S. 105 N0.79.

In Facsimile nach eigenem Abklatsch von E. Loewy, In-
schriften griech. Bildhauer S.236 N0.335. — Facsimiliert
von Purgold.

ΕλΕΎΠΞίΝΙΟΕΑΘΗ NAlö;
ΕΠΟΙΕΙ

Das Σ am Schluss der eriten Zeile war vermutlich
nur in Farbe ausgesührt, aus deren Mitwirkung die
Schrift berechnet ist.
Die Bildsaulen, zu denen die vier Inschriften N0.645
bis 648 gehören, zeigen durch Material, Arbeit, Fundort
und Schristcharakter, dass sie zu einer zusammengehörigen
und in derselben Zeit entstandenen Klasse von Denk-
mälern zu rechnen lind, Statuen vornehmer eleischer
Frauen, die im Pronaos oder vor der Ostfront des Heraion
ausgestellt waren. Auch verdient Beachtung, dass alle vier
Künsüer Athener sind. Die Buchitabenformen im ein-
zelnen zeigen zwar in allen vier Inschriften erhebliche

Abweichungen, aber diese lind individuell, während der
Gesamtcharakter der Schrift unverkennbar gleichartig
ist und auf ungesähre Gleichzeitigkeit hindeutet. Auch
von N0.642 ist der Unterschied nicht gross, und jedes-
salls wird man auch unsere Frauenstatuen mit Sicher-
heit in das erde Jahrhundert n. Chr. setzen dürfen.
Damit flimmt auch, dass die im Pronaos des Heraion
gefundenen Baien mit Namen von weiblichen Angehö-
rigen eleischer Adelsgesehleehter, soweit sie chronologisch
fixiert werden können (Antonia Cleodice N0.429, Claudia
Alcinoe N0.435, Numilia Teisis N0.438), der zweiten
Hälfte des eriten Jahrhunderts n. Chr. angehören.

646. Künstlerinsehrift in zierlichen 0,008 — 0,01
hohen Buchitaben auf der rechten Nebenseite des ab-
gebrochenen Vordertheils der Plinthe einer schön gear-
beiteten weiblichen Gewanditatue mit über das Hinter-
haupt gezogenem Schleier; anpassend an den Teil der
Plinthe, der an der Statue selbst noch erhalten ist. Die
Plinthe ist 0,10 hoch, 0,72 breit, 0,36 — 0,37 ties. Pen-
telischer Marmor. Die Statue wurde vor der Ostfront des
Heraion (der Kopf über dem Altar vor dessen Südseite)
gesunden und gehörte wahrscheinlich zu den im Pronaos
des Heraion oder vor dessen Ostfront ausgeltellten Bild-
säulen eleischer Frauen (Tafelband III Tat. LXIII, 2). —
Inv. 672. Gefunden 31. Mai 1879, vermauert nördlich von
der Nordoltecke der byzantinischen Kirche. — Heraus-
gegeben von A. Furtvvängler, Arch. Zeitung XXXVII (1879)
S. 147 N0.293. G. Treu, Ausgrabungen III S. 13 Anm.
In Facsimile nach eigenem Abklatsch von E. Loewy,

Inschriften griech. Bildhauer S.234 N0.331. — Facsi-
miliert von Purgold.
AI0NVXIO2:
ΑΤΤθΑΛΓλΝ/θΤ
ΑΘΗΝΑΙΟΣ
ΕΓΓοΙΕΙ
Δίονυτιος | Ά-ττολλωμίου | Ä..S>)ya7oe | srroijc.
S. die Bemerkungen zu No. 645. Ob und welcher
verwandtsehaftliche Zusammenhang mit den in anderen
Inschriften (Loewy S. 108 N0.144. S.237 No. 336. S. 240
No. 341. S. 241 N0.343) vorkommenden athenischen Bild-
hauern Namens Apollonios besteht, erklärt Loewy wegen
der ungemeinen Häufigkeit dieses Namens mit Recht für
ganz ungewiss.

647. Künstlerinschrift einer gut gearbeiteten
jugendlichen weiblichen Gewanditatue aus pentelischem
Marmor (Ausgrabungen IV, Taf. 14, 3. Tafelband III Taf.
LXIII, 4). Die Inschrift sleht in sorgfällig eingegrabenen
Buchstaben der früheren Kaiserzeit (0,01 hoch) auf einer
Falte des Mantels, gerade vor dem linken Knie der Figur.
— Inv. 225. Gesunden 30. Oktober 1877 vor der Ostfront
des Heraion, in eine späte Mauer verbaut. — Nach R.
Weil's Abfchrift herausgegeben von W. Dittenberger,
Arch. Zeitung XXXV (1877J S. 195 No. 109. In Facsimile
von G. Treu, Ausgrabungen IV 12. E. Loewv, Inschriften

griech. Bildhauer
Purgold.

S. 236 No. 333.

Facsimiliert von

Eptotr
ΛθΗΝΑΙΟΕ
ΕΠΟΙΕΙ

Eijtj'L

Ά5-ο

S. die Bemerkungen zu No. 645.

648. Künstlerinschrift einer matronalen weib-
lichen Gewanditatue aus pentelischem Marmor (Aus-
grabungen von Olympia IV, Taf. 14,1. Tafelband III Taf.

LXII,6), in sauber ausgeführten Buchitaben römischer
Kailerzeit von 0,01 Höhe auf den glatten Teil des Man-
tels unterhalb des rechten Knies geschrieben. — Inv. 226.
 
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