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Dittenberger, Wilhelm; Purgold, Karl; Curtius, Ernst [Hrsg.]; Adler, Friedrich [Hrsg.]
Olympia: die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 5): Die Inschriften von Olympia — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.2020#0407
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701

[No. 941—944]

792

941. Balis aus pentelischem Marmor, im gan-
zen 0,725 hoch, oben 0,46, unten 0,49 breit, etwa 0,45
dick. Die Balis hat keine äusseren Profile, sondern ilt
nur an der Vorderseite von einem profilierten Rand um-
geben, die übrigen Seiten glatt. Aus der Obersläche um-
giebt ein glatt bearbeiteter Rand das rauh gespitzte In-
nere, in der Mitte runde Vertiesung mit dazu sührender
Gussrinne; auf der Unterseite ein Dübelloch. Danach
scheint sowohl unten als oben eine prosilierte Platte lieh
angeschlossen zu haben. Breite, grobe Schrist. — Inv.
65 t. Gefunden im Nordweslgraben, verbaut. — Faclimi-
liert von Purgold.
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s oicv) Αημητρίον αΐ'\&νπΐίτου ττ,ς Ay^aiaQ I y.cti πρετβ(ευ-
του) —εβ(αττου) y.cti ηντι\σ•τξ«τγ,<γου και £τΓΰα>\ορΒ'ωτον των
ίο Ιλευ|3ΐρ£ϋΐ' πόλεων 3•υ|^«τ:-οΓί, £[7τ]ί <τεμνονή\τι βιον και τω-
φοοσ•υ\νγ εν ιέρειας ryj/.ματι ) ϊ-ψτφιτατο.

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942. Kleines Fragment einer Platte pente-
lischen Marmors, 0,09 hoch und breit, 0,025 dick,
ringsum gebrochen. — Inv. 880. — Facsimiliert von
Purgold.

Der Z. 1 am Bruch noch erkennbare Buchstabe war
Y. Es ist nicht unwahrfcheinlich, dass Ζ. 1 [A]C-|c>;j«-
~"ς>], Ζ. 2 «ρχ[ίερδϋί? rxiytTTO?] oder [dYu\(cpy[iyy^ εζουτιας]
geflanden hat. Das Bruchstüek könnte demnach zu
einer ähnlichen Inschrislplatte wie No. 654. 655 gehört
haben.

943. Versatzmarken aus Terracottasragmen-
ten von der bemalten Sima und den Dachziegeln des
Schatzhauses der Geloer. — Facsimiliert von R.Borrmann.

Die Bedeutung der vier letzten Zeichen mag zweisel-
hast bleiben; die vorausgehenden sind als hochaltertüm-
liche Buchftabensormen zu erkennen; zwar sind die für
die Einteilung der griechischen Alphabete entseheidenden
Zeichen nicht vertreten, doch ist gerade die halbrunde
Form des 7 sür Gela charakteristifch i.vergl. Kirchhoss,
Studien zur Geschichte des griech. Alphabets 4. Ausl. S.48).
Die unregelmässige Liniensührung der Buchftaben erklärt
lieh aus ihrer slüchtigen Herstellung, lie sind mit dem
Pinsel in dünnslüsfiger Farbe aus die Rückseiten der noch
ungebrannten Thonziegel ausgemalt.

944. Säule des Megarerschatzhauses aus
grobem Muschelkalk, mit doppelter Lage von Putz
überzogen. Die durch beide Stuckschichten hindurch
eingegrabene Inschrist süllt eine Kannelüre der Säule, die


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ihr vorausgehende ist erhalten, die rechts anftossende da-
gegen zerftört, so dass in diefer die Inschrist lieh fortge-
setzt haben könnte. Der sehräge Strich oben im dritten
Buchftaben ist eine zusällige Verletzung des Steins. —
Inv. 736. Gesunden 3. Februar 1880 in der byzantinischen
Weftmauer. — Facsimiliert von Purgold.
Nach einer Vermutung des bei der Aufsindung ge-
rade anwefenden Proselfor Arnold Schäfer könnte man
Twye[vifc] ergänzen und eine Bezeichnung der im Giebel
des Schatzhauses dargeftellten Giganten darin erkennen,
die ein Befchauer griechischer Zeit eingekratzt haben
mag. Die Infchrist war etwa 1,50 über dem Boden an-
gebracht.
 
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