ANSBACH • STIFTSKIRCHE
IOJ
Fig. 18. Ansbach, Stiftskirche, Chor n II, ta-d. Nürnberg, um 1523/27. - Kat. S. 105-107.
CHORFENSTER nord II Fig. i8f.,Abb. 15-18, 2of.
Lichtes Gesamtmaß: H. ca. 7,5 m, B. ca. 2,20 m.
Breites spitzbogiges Fenster von vier Bahnen, in der Höhe getreppter Abschluß von fünf Zeilen (in den Seitenlanzet-
ten) bzw. sechs Zeilen (in den Mittelbahnen); Maßwerkcouronnement mit Fischblasen. Das Fenster umfaßt 22 Recht-
eckfelder, vier Kopfscheiben und sieben Maßwerkteile, die - mit Ausnahme der farbig verglasten ersten Zeile - eine
Blankverglasung mit Rechteckteilung besitzen. Die Glasgemälde der ersten Zeile sind heute durch einen Messingrah-
men stabilisiert und schutzverglast, die Wappenrundscheiben der zweiten Zeile dagegen innen vorgehängt.
Gesamtaufnahmen: CVMA A 11709, Großdia A 134
1 a STRAHLENKRANZMADONNA Fig. 18 f, Abb. 18, 20
H. 98 cm (108 cm m. u. R.), B. 45,5-46 cm.
Die Scheibe war von 1735 bis 1906 in der dritten Zeile desselben
Fensters (3b) nachgewiesen (Fig. 8, 10).
Erhaltung: Für den Einbau an dieser Stelle wurde dem in frühe-
rer Zeit unten beschnittenen Feld unten wieder ein 10 cm breiter
schwarzer Streifen angesetzt. Ergänzungen Zeltlers betreffen
den Strahlenkranz und eine größere Scherbe im violetten Ge-
wand. Die eingeritzte Inschrift Bauer 1889 auf einem der blauen
Gläser des Mantels bezieht sich lediglich auf die Neuverbleiung
des Feldes. Ein altes Flickstück in der Krone. Mehrere unge-
klebte Sprünge. Bemalung gut. Beginnende Flächenkorrosion
besonders in den violetten Gläsern, innen- und außenseitig (ver-
ursacht durch langfristig seitenverkehrten Einbau der Rechteck-
felder in nord II). Bleinetz erneuert.
Ikonographie, Komposition: Vgl. Fenster I, 2c. Die untere Figu-
renhälfte mit ihrer komplex angelegten Manteldrapierung wurde
wörtlich bei Dürers Mariengestalt im Kreuzigungsholzschnitt
des Eichstätter Missale (B. 56) von 1516 entlehnt (vgl. Fig. 13)56.
Die obere Hälfte - insbesondere der Typus des Kindes - scheint
dagegen dem Vorbild Sebald Behams verpflichtet. Da Dürer-
Zitate im CEuvre Behams keine Seltenheit sind, dürften hier Ent-
würfe des letzteren vorgelegen haben.
Farbigkeit: Maria trägt einen blauen Mantel über purpurviolet-
tem Kleid, ein weißes Brusttuch und eine silbergelbe Halskette,
das Kind ein weißes Hemd mit silbergelben Ärmelsäumen.
Inkarnate weiß, Haare, Nimben, Krone und Apfel silbergelb.
Gelber Strahlenkranz, Mondsichel weiß. Farbloser Hintergrund.
Stil, Datierung: Nürnberg, Werkstatt Veit Hirsvogel d.J., um
1523/27.
CVMA B 1757, Großdia A 134
ib HL. GEORG Fig. 18f., Abb. 17
H. 103 cm (108 cm m. u. R.), B. 45,5-46 cm.
Die Scheibe war von 1735 bis 1906 in der dritten Zeile desselben
Fensters (3c) nachgewiesen (Fig. 8, 10).
Erhaltung: Fünf kleinere Ergänzungen in der Rüstung, eine im
Gesimsprofil sowie Teile der umgebenden Blankverglasung sind
auf die Restaurierung von Zeltler zurückzuführen. Ausgiebige
56 Vgl. Scholz, Werkstattpraxis, 1991, Abb. 263-265.
IOJ
Fig. 18. Ansbach, Stiftskirche, Chor n II, ta-d. Nürnberg, um 1523/27. - Kat. S. 105-107.
CHORFENSTER nord II Fig. i8f.,Abb. 15-18, 2of.
Lichtes Gesamtmaß: H. ca. 7,5 m, B. ca. 2,20 m.
Breites spitzbogiges Fenster von vier Bahnen, in der Höhe getreppter Abschluß von fünf Zeilen (in den Seitenlanzet-
ten) bzw. sechs Zeilen (in den Mittelbahnen); Maßwerkcouronnement mit Fischblasen. Das Fenster umfaßt 22 Recht-
eckfelder, vier Kopfscheiben und sieben Maßwerkteile, die - mit Ausnahme der farbig verglasten ersten Zeile - eine
Blankverglasung mit Rechteckteilung besitzen. Die Glasgemälde der ersten Zeile sind heute durch einen Messingrah-
men stabilisiert und schutzverglast, die Wappenrundscheiben der zweiten Zeile dagegen innen vorgehängt.
Gesamtaufnahmen: CVMA A 11709, Großdia A 134
1 a STRAHLENKRANZMADONNA Fig. 18 f, Abb. 18, 20
H. 98 cm (108 cm m. u. R.), B. 45,5-46 cm.
Die Scheibe war von 1735 bis 1906 in der dritten Zeile desselben
Fensters (3b) nachgewiesen (Fig. 8, 10).
Erhaltung: Für den Einbau an dieser Stelle wurde dem in frühe-
rer Zeit unten beschnittenen Feld unten wieder ein 10 cm breiter
schwarzer Streifen angesetzt. Ergänzungen Zeltlers betreffen
den Strahlenkranz und eine größere Scherbe im violetten Ge-
wand. Die eingeritzte Inschrift Bauer 1889 auf einem der blauen
Gläser des Mantels bezieht sich lediglich auf die Neuverbleiung
des Feldes. Ein altes Flickstück in der Krone. Mehrere unge-
klebte Sprünge. Bemalung gut. Beginnende Flächenkorrosion
besonders in den violetten Gläsern, innen- und außenseitig (ver-
ursacht durch langfristig seitenverkehrten Einbau der Rechteck-
felder in nord II). Bleinetz erneuert.
Ikonographie, Komposition: Vgl. Fenster I, 2c. Die untere Figu-
renhälfte mit ihrer komplex angelegten Manteldrapierung wurde
wörtlich bei Dürers Mariengestalt im Kreuzigungsholzschnitt
des Eichstätter Missale (B. 56) von 1516 entlehnt (vgl. Fig. 13)56.
Die obere Hälfte - insbesondere der Typus des Kindes - scheint
dagegen dem Vorbild Sebald Behams verpflichtet. Da Dürer-
Zitate im CEuvre Behams keine Seltenheit sind, dürften hier Ent-
würfe des letzteren vorgelegen haben.
Farbigkeit: Maria trägt einen blauen Mantel über purpurviolet-
tem Kleid, ein weißes Brusttuch und eine silbergelbe Halskette,
das Kind ein weißes Hemd mit silbergelben Ärmelsäumen.
Inkarnate weiß, Haare, Nimben, Krone und Apfel silbergelb.
Gelber Strahlenkranz, Mondsichel weiß. Farbloser Hintergrund.
Stil, Datierung: Nürnberg, Werkstatt Veit Hirsvogel d.J., um
1523/27.
CVMA B 1757, Großdia A 134
ib HL. GEORG Fig. 18f., Abb. 17
H. 103 cm (108 cm m. u. R.), B. 45,5-46 cm.
Die Scheibe war von 1735 bis 1906 in der dritten Zeile desselben
Fensters (3c) nachgewiesen (Fig. 8, 10).
Erhaltung: Fünf kleinere Ergänzungen in der Rüstung, eine im
Gesimsprofil sowie Teile der umgebenden Blankverglasung sind
auf die Restaurierung von Zeltler zurückzuführen. Ausgiebige
56 Vgl. Scholz, Werkstattpraxis, 1991, Abb. 263-265.