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Scholz, Hartmut
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Mittelfranken und Nürnberg (extra muros): Text — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,1, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.52869#0114
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ANSBACH • STIFTSKIRCHE

109


Fig. 26. Ansbach, Stiftskirche, Chor s II, ta-d. Würzburg, tyzo.-Kat.S. 109-111.

CHORFENSTER süd II Textabb. 52, Fig. 26E, Abb. 28-31
Lichtes Gesamtmaß: H. ca. 7,5 m, B. ca. 2,20 m.
Breites spitzbogiges Fenster von vier Bahnen, in der Höhe getreppter Abschluß von fünf Zeilen (in den Seitenlanzet-
ten) bzw. sechs Zeilen (in den Mittelbahnen); Maßwerkcouronnement mit Fischblasen. Das Fenster umfaßt 22 Recht-
eckfelder, vier Kopfscheiben, fünf Maßwerkteile und vier kleinere Zwickel, die - mit Ausnahme der farbig verglasten
ersten Zeile - eine Blankverglasung mit Rechteckteilung besitzen. Die Glasgemälde der ersten Zeile sind heute durch
einen Messingrahmen stabilisiert und schutzverglast.
Gesamtaufnahmen: CVMA A 11711, Großdia A 135

1a HL. KILIAN Fig. 2Öf, Abb. 28
H. 102 cm, B. 47 cm.
Erhaltung: Größere Ergänzungen Zettlers betreffen das damas-
zierte Pluviale des Heiligen, Wappen und Kapitell sowie kleinere
Flickstücke in der Randsäule; der breite opake Randstreifen
unten und ein neutral überzogenes Eckstück oben rechts von
Frenzei, ebenso zwei kleinere Doublierungen. Vereinzelt seiten-
verkehrt eingebleite Glasstücke; mehrere, z.T. geklebte Sprünge.
Partiell abgewitterte Schwarzlotbemalung im Kopf- und Brust-
bereich des Heiligen. Bleinetz von Zettler erneuert.
Ikonographie, Komposition: Kilian wird hier sowohl durch sein
persönliches Attribut, das Schwert, als auch durch das Wappen
des Bistums Würzburg (Spickeiteilung rot/silbern) als Bistums-
patron gekennzeichnet. Er erscheint - wie sein Gegenüber in id
- stehend im Bischofsornat vor durchgehend damasziertem Vor-
hang und Landschaftsgrund unter einer übergreifenden Renais-
sancearchitektur.
Farbigkeit, Ornament: Kilian in gelb damasziertem, grün gefüt-
tertem Pluviale mit gelber Brustschließe und wechselnd blau/rot
gefransten Säumen, über purpurroter Kasel und weißer Alba;
Amikt grün; Handschuhe, Schwert, Mitra und Pedum (Stab und

Velum) weiß mit silbergelben Akzenten; Krümme gelb; Fasciae
weiß mit roten Fransen; weißes Inkarnat. Wappen s. Ikonogra-
phie. Bildraum: Boden grauweiß, hinter der Figur rot damaszier-
ter Vorhang mit langen blauen Fransen, Aufhängung weiß;
Wolkengrund hellblau; Rahmenarchitektur mittelbraun.
Technik: Stark modellierende Schwarzlotmanier mit Hilfe ausge-
prägter Negativtechniken (Stupfen, Radieren).
Stil, Datierung: Vermutlich Würzburg, 1520. Eine zeitgleiche
Tafel des Hl. Kilian im Mainfränkischen Museum zu Würzburg
scheint demselben Entwurf verpflichtet (vgl. Textabb. $3).
CVMA B 1761, Großdia A 13 5
ib MARKGRAF FRIEDRICH MIT WAPPEN
BRANDENBURG Fig. 26 f., Abb. 29
H. 103 cm, B. 43,5-44 cm.
Inschriften: Im verschlungenen Spruchband in gotischer Minus-
kel: Michi viuere christuz est 1^20.
Erhaltung: Beidseitig leicht beschnitten (durch Anstückungen
wieder auf das erforderliche Breitenmaß gebracht); unten breiter
opaker Randstreifen. Ergänzungen Zettlers beschränken sich
wesentlich auf den Damastvorhang hinter der Figur, die Brust-
 
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