ANHANG II: VERLORENE ODER VERSCHOLLENE SCHEIBEN
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Ansbach überstellt (Reg. Nr. 41). Über ihren weiteren Verbleib
ist nichts bekannt.
5. Unter den Glasgemälden des Kapitelsaals, die 1494/95 wieder-
um aus Nürnberg und Augsburg geliefert wurden, befanden sich
zwei Glasgemälde (eine Muttergottes und ein Heilsbronner
Wappen) des Nürnberger Malers Hans Traut von Speyer
(Reg. Nr. 35) sowie eine unbekannte Anzahl Augsburger Glas-
gemälde, vermutlich Rundscheiben nach Entwürfen Holbeins
(vgl. S. i92f).
EHEMALS KALBENSTEINBERG, PFARRKIRCHE
Bibliographie: Vgl. S. 241.
Die Beschreibung des Glasmalereibestands durch Pfarrer Bezzel
im Jahr 1811 (Reg. Nr. 47) überliefert neben den noch in situ
befindlichen figürlichen Scheiben zwei weitere, inzwischen ver-
lorene Glasgemälde eines unbestimmten Heiligen und einer
Hl. Katharina in Chorfenster süd III. Eine Rundscheibe mit der
Kreuzigung in der Sakristei wurde damals entweder an den
Grafen von Raisach oder den Geheimen Staatsrat Nagler in Ans-
bach verkauft (vgl. S. 242).
EHEMALS NEUSTADT/AISCH, PFARRKIRCHE
Bibliographie: Falckenstein, 1734, S. 205 (erwähnt drei Epita-
phien des am 23. Februar 1532 in Neustadt verstorbenen Ritters
Veit von Lentersheim in der örtlichen Pfarrkirche, eines davon
im Fenster).
Die im 15. Jahrhundert neu errichtete Stadtpfarrkirche St. Johan-
nes Bapt. wurde 1553 durch Brand zerstört. Die von Falcken-
stein überlieferte Fensterstiftung des Schwanenritters Veit von
Lentersheim dürfte der in Ansbach, St. Gumbertus, noch erhal-
tenen partiellen Farbverglasung desselben Stifters nicht unähn-
lich gewesen sein (vgl. Fig. 28).
EHEMALS NÜRNBERG (WÖHRD), ST. BARTHOLOMÄUS
Bibliographie: Vgl. S. 312.
Von den ehemals über zwanzig mittelalterlichen Einzelscheiben
des Karmeliterzyklus, die seit Mitte des 16. Jh. in Zweitverwen-
dung die Fenster von St. Bartholomäus zierten und im Inventar
von 1829 bzw. bei Schwemmer, 1933, S. 41, verzeichnet sind
(Reg. Nr. 76), sind im 19. Jh. eine Verspottung Christi, seit 1945
vier weitere Glasgemälde verlorengegangen: 1. Verhör durch
Pilatus; 2. Handwaschung des Pilatus; 3/4. Abschied der Apostel
(vgl- S. 313, Anm. 3).
EHEMALS NÜRNBERG, HL. KREUZ
Bibliographie: Helmut Frhr. Haller von Hallerstein/Ernst
Eichhorn, Das Pilgrimspital zum Heiligen Kreuz vor Nürn-
berg (Nürnberger Forschungen 12), Nürnberg 1969, S. 228ff.
(verzeichnet nur nachmittelalterliche Wappenscheiben).
Die von Konrad IV. Haller im Geschlechterbuch von 1526 ver-
zeichneten Fensterstiftungen mit den Familienwappen der Hal-
ler (Reg. Nr. 77) dürften sehr wahrscheinlich schon im zweiten
Markgrafenkrieg 1552 zugrunde gegangen sein. Die Pflegschaft
über das 1352/53 durch Berthold Haller und seine Gemahlin Eli-
sabeth von Wolfsberg gegründete Pilgrimspital Hl. Kreuz lag bis
zur Zerstörung der Baulichkeiten im Zweiten Weltkrieg in den
Händen der Haller. Die 1561/64 neu errichtete Kirche erhielt im
ersten Viertel des 17. Jahrhunderts eine Serie nachmittelalter-
licher Wappenscheiben zum Gedächtnis an die diversen Spital-
pfleger, die nach der neuerlichen Zerstörung von Pfleghaus und
Kirche im Zweiten Weltkrieg in das Achsenfenster der alten
Pfarrkirche St. Johannis übertragen wurden (vgl. S. 336, Anm. if.).
EHEMALS NÜRNBERG, KARMELITERKLOSTER
Bibliographie: Vgl. S. 539.
Die gemeinsame Fensterstiftung von Rupprecht I. Haller
(J1489), Jörg Haller von Bruckberg (f1535), Ulrich VI. Haller
von Gräfenberg (f 1488), Alexius II. Haller (f 1501) und Andreas
Haller (fi48i bzw. 1491) - mit ihren Wappen und den Beischil-
den ihrer Ehefrauen - in die um 1467 errichtete Ottilienkapelle
im Kreuzgang des Nürnberger Karmeliterklosters, die von Kon-
rad IV. Haller in seinem Geschlechterbuch überliefert wird (Reg.
Nr. 85), dürfte - ebenso wie die Ausstattung der Kapelle durch
den Losunger Nikolaus Muffel - bereits im Zuge der vollständi-
gen Neuverglasung des Kreuzgangs 1504-1511 beseitigt und
durch den fortlaufenden Zyklus der materi oder legend von
S. Annen unser lieben frauen und des leidens Christi ersetzt wor-
den sein (vgl. S. 540!.).
EHEMALS NÜRNBERG, SEBASTIANSKAPELLE
Das von Sebald Schreyer im Jahr 1513 gestiftete Wappenfenster
mit zwei großen Schreyerwappen und den kleinen Beischilden
Eyb und Fuchs bzw. Kammermeister im Fenster der Südseite
über dem Portal dürfte wie das gemeinschaftliche Hallersche
Wappenfenster, das ebenfalls unmittelbar nach der Fertigstellung
der Kapelle 1509/13 gestiftet worden war (Reg. Nr. 92E), bei der
Zerstörung der Kapelle im zweiten Markgrafenkrieg zugrunde-
gegangen sein. Die Kapelle wurde nicht wiederhergestellt.
EHEMALS ROTHENBURG, ST. JAKOB
Bibliographie: Schnurrer, 2001, S. 12-15 (veröffentlicht ver-
schiedene Zahlungen, die sich auf verlorene Farbfenster in
St. Jakob beziehen).
In den Rechnungen der Jakobskirchenpflege sind im Lauf der
Jahre - im Rahmen von Neuanfertigungen oder Reparaturarbei-
ten - die folgenden Fensterstiftungen erwähnt:
1. Das 1472 geschaffene Öffner-Fenster (Reg. Nr. 103) ist ver-
mutlich eine Stiftung von Konrad Öffner (+1483), der von 1446
bis zu seinem Tod als Ratsmitglied, 1450 sogar als Bürgermeister
nachgewiesen ist2.
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Ansbach überstellt (Reg. Nr. 41). Über ihren weiteren Verbleib
ist nichts bekannt.
5. Unter den Glasgemälden des Kapitelsaals, die 1494/95 wieder-
um aus Nürnberg und Augsburg geliefert wurden, befanden sich
zwei Glasgemälde (eine Muttergottes und ein Heilsbronner
Wappen) des Nürnberger Malers Hans Traut von Speyer
(Reg. Nr. 35) sowie eine unbekannte Anzahl Augsburger Glas-
gemälde, vermutlich Rundscheiben nach Entwürfen Holbeins
(vgl. S. i92f).
EHEMALS KALBENSTEINBERG, PFARRKIRCHE
Bibliographie: Vgl. S. 241.
Die Beschreibung des Glasmalereibestands durch Pfarrer Bezzel
im Jahr 1811 (Reg. Nr. 47) überliefert neben den noch in situ
befindlichen figürlichen Scheiben zwei weitere, inzwischen ver-
lorene Glasgemälde eines unbestimmten Heiligen und einer
Hl. Katharina in Chorfenster süd III. Eine Rundscheibe mit der
Kreuzigung in der Sakristei wurde damals entweder an den
Grafen von Raisach oder den Geheimen Staatsrat Nagler in Ans-
bach verkauft (vgl. S. 242).
EHEMALS NEUSTADT/AISCH, PFARRKIRCHE
Bibliographie: Falckenstein, 1734, S. 205 (erwähnt drei Epita-
phien des am 23. Februar 1532 in Neustadt verstorbenen Ritters
Veit von Lentersheim in der örtlichen Pfarrkirche, eines davon
im Fenster).
Die im 15. Jahrhundert neu errichtete Stadtpfarrkirche St. Johan-
nes Bapt. wurde 1553 durch Brand zerstört. Die von Falcken-
stein überlieferte Fensterstiftung des Schwanenritters Veit von
Lentersheim dürfte der in Ansbach, St. Gumbertus, noch erhal-
tenen partiellen Farbverglasung desselben Stifters nicht unähn-
lich gewesen sein (vgl. Fig. 28).
EHEMALS NÜRNBERG (WÖHRD), ST. BARTHOLOMÄUS
Bibliographie: Vgl. S. 312.
Von den ehemals über zwanzig mittelalterlichen Einzelscheiben
des Karmeliterzyklus, die seit Mitte des 16. Jh. in Zweitverwen-
dung die Fenster von St. Bartholomäus zierten und im Inventar
von 1829 bzw. bei Schwemmer, 1933, S. 41, verzeichnet sind
(Reg. Nr. 76), sind im 19. Jh. eine Verspottung Christi, seit 1945
vier weitere Glasgemälde verlorengegangen: 1. Verhör durch
Pilatus; 2. Handwaschung des Pilatus; 3/4. Abschied der Apostel
(vgl- S. 313, Anm. 3).
EHEMALS NÜRNBERG, HL. KREUZ
Bibliographie: Helmut Frhr. Haller von Hallerstein/Ernst
Eichhorn, Das Pilgrimspital zum Heiligen Kreuz vor Nürn-
berg (Nürnberger Forschungen 12), Nürnberg 1969, S. 228ff.
(verzeichnet nur nachmittelalterliche Wappenscheiben).
Die von Konrad IV. Haller im Geschlechterbuch von 1526 ver-
zeichneten Fensterstiftungen mit den Familienwappen der Hal-
ler (Reg. Nr. 77) dürften sehr wahrscheinlich schon im zweiten
Markgrafenkrieg 1552 zugrunde gegangen sein. Die Pflegschaft
über das 1352/53 durch Berthold Haller und seine Gemahlin Eli-
sabeth von Wolfsberg gegründete Pilgrimspital Hl. Kreuz lag bis
zur Zerstörung der Baulichkeiten im Zweiten Weltkrieg in den
Händen der Haller. Die 1561/64 neu errichtete Kirche erhielt im
ersten Viertel des 17. Jahrhunderts eine Serie nachmittelalter-
licher Wappenscheiben zum Gedächtnis an die diversen Spital-
pfleger, die nach der neuerlichen Zerstörung von Pfleghaus und
Kirche im Zweiten Weltkrieg in das Achsenfenster der alten
Pfarrkirche St. Johannis übertragen wurden (vgl. S. 336, Anm. if.).
EHEMALS NÜRNBERG, KARMELITERKLOSTER
Bibliographie: Vgl. S. 539.
Die gemeinsame Fensterstiftung von Rupprecht I. Haller
(J1489), Jörg Haller von Bruckberg (f1535), Ulrich VI. Haller
von Gräfenberg (f 1488), Alexius II. Haller (f 1501) und Andreas
Haller (fi48i bzw. 1491) - mit ihren Wappen und den Beischil-
den ihrer Ehefrauen - in die um 1467 errichtete Ottilienkapelle
im Kreuzgang des Nürnberger Karmeliterklosters, die von Kon-
rad IV. Haller in seinem Geschlechterbuch überliefert wird (Reg.
Nr. 85), dürfte - ebenso wie die Ausstattung der Kapelle durch
den Losunger Nikolaus Muffel - bereits im Zuge der vollständi-
gen Neuverglasung des Kreuzgangs 1504-1511 beseitigt und
durch den fortlaufenden Zyklus der materi oder legend von
S. Annen unser lieben frauen und des leidens Christi ersetzt wor-
den sein (vgl. S. 540!.).
EHEMALS NÜRNBERG, SEBASTIANSKAPELLE
Das von Sebald Schreyer im Jahr 1513 gestiftete Wappenfenster
mit zwei großen Schreyerwappen und den kleinen Beischilden
Eyb und Fuchs bzw. Kammermeister im Fenster der Südseite
über dem Portal dürfte wie das gemeinschaftliche Hallersche
Wappenfenster, das ebenfalls unmittelbar nach der Fertigstellung
der Kapelle 1509/13 gestiftet worden war (Reg. Nr. 92E), bei der
Zerstörung der Kapelle im zweiten Markgrafenkrieg zugrunde-
gegangen sein. Die Kapelle wurde nicht wiederhergestellt.
EHEMALS ROTHENBURG, ST. JAKOB
Bibliographie: Schnurrer, 2001, S. 12-15 (veröffentlicht ver-
schiedene Zahlungen, die sich auf verlorene Farbfenster in
St. Jakob beziehen).
In den Rechnungen der Jakobskirchenpflege sind im Lauf der
Jahre - im Rahmen von Neuanfertigungen oder Reparaturarbei-
ten - die folgenden Fensterstiftungen erwähnt:
1. Das 1472 geschaffene Öffner-Fenster (Reg. Nr. 103) ist ver-
mutlich eine Stiftung von Konrad Öffner (+1483), der von 1446
bis zu seinem Tod als Ratsmitglied, 1450 sogar als Bürgermeister
nachgewiesen ist2.