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ANHANG Ii: VERLORENE ODER VERSCHOLLENE SCHEIBEN
EHEMALS WÜLZBURG, BENEDIKTINERKLOSTER
Bibliographie: Gerhard Leidel, Die Pfarreien des Klosters
Wülzburg, Neustadt/Aisch 1986, S. 13E (erwähnt verlorene Stif-
terbilder und Inschriften Kaiser Heinrichs V. [1106-1125] und
König Konrads III. [1138-1152] in den Chorfenstern der Klo-
sterkirche, die die Schenkungen der Pfarreien Weißenburg, Wet-
telsheim, [Weibolds]Hausen und Oberhochstatt an das Kloster
belegten).
Die Urkunden über die betreffenden Schenkungen waren wäh-
rend des Städtekriegs durch den von Weißenburger Bürgern im
Kloster gelegten Brand zugrundegegangen, doch hätten sich
diese nach einer Überlieferung der Zeit um 1600 teilweise im
Wortlaut erhalten und stünden noch gemalt und vermurt mit
den fundatorn ... in der kirchen, als man in chor will ghen ober
den thieren bzw. in etlichen alten fenstern ... in die glaß gemalt
oder geschmelzt. Standbilder)?) der Fundatoren waren von fol-
genden Inschriften begleitet: Nos Heinricus quintus Imperator
Komanorum damus monasterio Wülzburg ut cultum divinum
augmentamus parochiam Weissenburg cum omnibus decimis in
silvis, piscationibus et venationibus.
Nos Cunradus Rex Romanorum damus monasterio Wülzburg
tres parochias Vettelsheim, Haussen, Hohenstadt cum decimi-
scum omnibus appenditiis suis10.
Inschriften und Stifterbilder seien auf Befehl Markgraf Frie-
drichs, Dompropst zu Würzburg und 1531-1536 Propst in
Wülzburg, angebracht worden, doch könnte es sich - wie in
anderen bekannten Fällen - auch um Verneuungen älterer Fen-
ster (12. Jahrhundert?) gehandelt haben. Das kurz nach Mitte des
11. Jahrhunderts gegründete, in den 1080er Jahren erstmals
erwähnte Benediktinerkloster wurde nach seiner Umwandlung
1524-1536 in ein weltliches Chorherrenstift säkularisiert und
wechselte in markgräflichen Besitz. 1588 wurden Kirche und
Klostergebäude abgerissen und - als Pendant zur Plassenburg -
durch eine Festungsanlage zum Schutz der südlichen Territorien
ersetzt11.
10 StAN i65a/Nr. 1995, S. 3, Nr. 1997, fol. 2 (um 1600), Nr. 1998, S. i6f.
(1629); zitiert nach Leidel (s. Bibi.), 1986, S. 13L
11 Gerhard Leidel, Geschichte der Benediktinerabtei Wülzburg, Ans-
bach 1983.
ANHANG Ii: VERLORENE ODER VERSCHOLLENE SCHEIBEN
EHEMALS WÜLZBURG, BENEDIKTINERKLOSTER
Bibliographie: Gerhard Leidel, Die Pfarreien des Klosters
Wülzburg, Neustadt/Aisch 1986, S. 13E (erwähnt verlorene Stif-
terbilder und Inschriften Kaiser Heinrichs V. [1106-1125] und
König Konrads III. [1138-1152] in den Chorfenstern der Klo-
sterkirche, die die Schenkungen der Pfarreien Weißenburg, Wet-
telsheim, [Weibolds]Hausen und Oberhochstatt an das Kloster
belegten).
Die Urkunden über die betreffenden Schenkungen waren wäh-
rend des Städtekriegs durch den von Weißenburger Bürgern im
Kloster gelegten Brand zugrundegegangen, doch hätten sich
diese nach einer Überlieferung der Zeit um 1600 teilweise im
Wortlaut erhalten und stünden noch gemalt und vermurt mit
den fundatorn ... in der kirchen, als man in chor will ghen ober
den thieren bzw. in etlichen alten fenstern ... in die glaß gemalt
oder geschmelzt. Standbilder)?) der Fundatoren waren von fol-
genden Inschriften begleitet: Nos Heinricus quintus Imperator
Komanorum damus monasterio Wülzburg ut cultum divinum
augmentamus parochiam Weissenburg cum omnibus decimis in
silvis, piscationibus et venationibus.
Nos Cunradus Rex Romanorum damus monasterio Wülzburg
tres parochias Vettelsheim, Haussen, Hohenstadt cum decimi-
scum omnibus appenditiis suis10.
Inschriften und Stifterbilder seien auf Befehl Markgraf Frie-
drichs, Dompropst zu Würzburg und 1531-1536 Propst in
Wülzburg, angebracht worden, doch könnte es sich - wie in
anderen bekannten Fällen - auch um Verneuungen älterer Fen-
ster (12. Jahrhundert?) gehandelt haben. Das kurz nach Mitte des
11. Jahrhunderts gegründete, in den 1080er Jahren erstmals
erwähnte Benediktinerkloster wurde nach seiner Umwandlung
1524-1536 in ein weltliches Chorherrenstift säkularisiert und
wechselte in markgräflichen Besitz. 1588 wurden Kirche und
Klostergebäude abgerissen und - als Pendant zur Plassenburg -
durch eine Festungsanlage zum Schutz der südlichen Territorien
ersetzt11.
10 StAN i65a/Nr. 1995, S. 3, Nr. 1997, fol. 2 (um 1600), Nr. 1998, S. i6f.
(1629); zitiert nach Leidel (s. Bibi.), 1986, S. 13L
11 Gerhard Leidel, Geschichte der Benediktinerabtei Wülzburg, Ans-
bach 1983.