REGESTEN
Bearbeitet von Fritz Herz
In Form von Regesten sollen hier alle jene Quellenbelege zur Geschichte der behandelten Farbverglasungen zusam-
mengestellt werden, die sich unmittelbar auf erhaltene oder verlorene Glasmalereien beziehen lassen. In ihrer
Mehrzahl sind sie Akten entnommen, die im Verlauf des 19. und 20. Jh. aus Adels-, Gemeinde-, Pfarr- und
Stadtarchiven in das Badische Generallandesarchiv (GLA) und in das Erzbischöfliche Archiv in Freiburg i.Br.
gelangt sind.
Den Quellentexten sind, sofern notwendig, kurze Einführungen vorangestellt. Soweit möglich wurden bereits
gedruckte Texte am Original überprüft, ihre Wiedergabe jedoch in der Zeichensetzung, gelegentlich auch in der
Schreibweise, des besseren Verständnisses wegen geringfügig modernisiert.
EHEMALS BÜHL, PFARRKIRCHE ST. PETER UND
PAUL
1 1575
Windeckisches Kopialbuch
1. In hüevor gemeltem Chor in Fenstern auf der Rechten seitten,
in dem vierten gemalten quatier, volgendtes wapen, darbe, ein ge-
maltte, Geistliche Person Mit volgend und(er)schrifft. (Wappen
von Windeck ohne Helmzier)
D. Sebastianüs Windeck: Kirchherr %,0 Otterschwjr. Ora pro
me Sancte Johannes.
2. Fine Hüevor geschribenem ortt im andern Fennster im ersten
Quaker dis volgendt wapen, mit nachvolgender underschrifft. (Wap-
pen von Homburg) Gütta von Hombürg.
Hüevor gemelten Fensters Im andern quattier, darunnder geschri-
benn. (Wappen von Windeck) Wolff vonn Winndeck.
Inn hüevor gemelten Fennstern im dritten quatier mit volgender
und(er)schrifft (Wappen von Tann) Johanna vonn Thann Anno
Domini 1.5.16.
3. Ane bemeltem ortt, der Fennster Im andersten quatier, diß
wapen Darunder Stath. (Allianzwappen von Rottenburg/von
Windeck mit gemeinsamer Helmzier) Caspar von Rottenburg.
Bärbel von Windeckh.
4. Ußserhalb gemelten Chorr, in der Kirchen Bühell bej S. Jacobs
altar, uf der Rechten seiten, im Fenster, im mitlen quatier diss
wapen, mit solchen Farben. (Wappen von Windeck) Neben
disem wapen Stath ein Markgrävisch Wapen.
Karlsruhe, GLA 67/1414, S. 67—71, 73
Lit.: K. Reinfried, 1902, S. 276h (Transkription ungenau).
EHEMALS DÜHREN, PFARRKIRCHE
2 Sinsheim 1819 Febr. 1
Schreiben der Großherzoglichen Domänial-Verwaltung an
das dortige Großherzogliche Bezirksamt
... wegen den an dem Chor befindlichen gemalten Glasscheiben will
man anfügen, daß im Falle der Übergabe des Chores an die
Gemeinde, diese allenfalls zurückbehalten werden dürften, um sie
in einer herrschaftlichen Antiquitäten-Sammlung auftustellen.
Dühren, Pfarrarchiv (Original verschollen, nach Abschrift
von Pfarrer K. Schuchmann)
3 Dühren 1833 Febr. 6
Schreiben des Pfarramtes an die Großherzogliche Bauin-
spektion
... an den Fenstern im Chor der hiesigen prot. Kirche ist eine
von den gemahlten Glasscheiben durch den Wind beschädigt wor-
den...
Dühren, Pfarrarchiv (Bauakten)
4 Dühren 1837 März 29
... ersuchte der Kirchengemeinderat das Pfarramt, sich wiederholt
an die Großherzogl. Domänenverwaltung Rauenberg in Betreff der
nötigen Fürsorge zur Erhaltung der hies. Glasmalereien schriftlich
wenden zu wollen ...
Dühren, Pfarrarchiv (Kirchengemeinderatsprotokolle)
5 Dühren 1838 Okt. 23
Schreiben des Pfarrers G.F. Wolf an das Großherzogliche
Bezirksamt in Sinsheim
Die ev. prot. Gemeinde Dühren besaß in ihrer Kirche ... vom
Jahre 1494 u. 1494 auf Glasfenstern 1) die Darstellung der Ge-
burt 2) der Geiselung 3) der Kreuzigung Jesu, uns. Herrn 4) der
beiden Apostel Paulus und Petrus und endlich 3) des deutschen
Kaisers Friedrich III und seines Sohnes Königs Maximilian I.
Von diesen Gemälden nahm im 1. J. Sr. Königl. Hoheit, der
durchlauchtigste Großherzog Leopold von Baden, Höchsteigene Ein-
sicht, mit dem Ausspruch des Wunsches, durch die Gemeinde Düh-
ren in den Besitz derselben gelangen ^ können.
... Aufs schnellste ward daher der für Großherzogl. Domänenver-
waltung schon oft dahier arbeitende Glasermeister Hillenbrand von
Rauenberg beordert, nachdem er die Glasgemälde aus den Fensteröff-
nungen genommen und in eine Kiste verpackt hatte, die neuen Fenster
zu fertigen und alsbald einzusetzen, wofür derselbe nun beiliegende
Forderung ... zu 21fl 23 xrn macht.
Dühren, Pfarrarchiv (Original verschollen, nach Abschrift
von Pfarrer K. Schuchmann)
6 Dühren 1839 Mai 15
Notiz des Pfarrers G.F. Wolf zur Audienz bei Großherzog
Leopold
Erwiderung des Großherzogs: Ich habe ihre Kirchengemälde,
die ich zu besitzen wünschte, die sie mir überbracht haben, wiederher-
stellen lassen und ^ meinem und meines Hauses Eigentum auf
meinem Schlosse Ebersteinburg aufstellen lassen ...
Dühren, Pfarrarchiv (Bauakten)
Bearbeitet von Fritz Herz
In Form von Regesten sollen hier alle jene Quellenbelege zur Geschichte der behandelten Farbverglasungen zusam-
mengestellt werden, die sich unmittelbar auf erhaltene oder verlorene Glasmalereien beziehen lassen. In ihrer
Mehrzahl sind sie Akten entnommen, die im Verlauf des 19. und 20. Jh. aus Adels-, Gemeinde-, Pfarr- und
Stadtarchiven in das Badische Generallandesarchiv (GLA) und in das Erzbischöfliche Archiv in Freiburg i.Br.
gelangt sind.
Den Quellentexten sind, sofern notwendig, kurze Einführungen vorangestellt. Soweit möglich wurden bereits
gedruckte Texte am Original überprüft, ihre Wiedergabe jedoch in der Zeichensetzung, gelegentlich auch in der
Schreibweise, des besseren Verständnisses wegen geringfügig modernisiert.
EHEMALS BÜHL, PFARRKIRCHE ST. PETER UND
PAUL
1 1575
Windeckisches Kopialbuch
1. In hüevor gemeltem Chor in Fenstern auf der Rechten seitten,
in dem vierten gemalten quatier, volgendtes wapen, darbe, ein ge-
maltte, Geistliche Person Mit volgend und(er)schrifft. (Wappen
von Windeck ohne Helmzier)
D. Sebastianüs Windeck: Kirchherr %,0 Otterschwjr. Ora pro
me Sancte Johannes.
2. Fine Hüevor geschribenem ortt im andern Fennster im ersten
Quaker dis volgendt wapen, mit nachvolgender underschrifft. (Wap-
pen von Homburg) Gütta von Hombürg.
Hüevor gemelten Fensters Im andern quattier, darunnder geschri-
benn. (Wappen von Windeck) Wolff vonn Winndeck.
Inn hüevor gemelten Fennstern im dritten quatier mit volgender
und(er)schrifft (Wappen von Tann) Johanna vonn Thann Anno
Domini 1.5.16.
3. Ane bemeltem ortt, der Fennster Im andersten quatier, diß
wapen Darunder Stath. (Allianzwappen von Rottenburg/von
Windeck mit gemeinsamer Helmzier) Caspar von Rottenburg.
Bärbel von Windeckh.
4. Ußserhalb gemelten Chorr, in der Kirchen Bühell bej S. Jacobs
altar, uf der Rechten seiten, im Fenster, im mitlen quatier diss
wapen, mit solchen Farben. (Wappen von Windeck) Neben
disem wapen Stath ein Markgrävisch Wapen.
Karlsruhe, GLA 67/1414, S. 67—71, 73
Lit.: K. Reinfried, 1902, S. 276h (Transkription ungenau).
EHEMALS DÜHREN, PFARRKIRCHE
2 Sinsheim 1819 Febr. 1
Schreiben der Großherzoglichen Domänial-Verwaltung an
das dortige Großherzogliche Bezirksamt
... wegen den an dem Chor befindlichen gemalten Glasscheiben will
man anfügen, daß im Falle der Übergabe des Chores an die
Gemeinde, diese allenfalls zurückbehalten werden dürften, um sie
in einer herrschaftlichen Antiquitäten-Sammlung auftustellen.
Dühren, Pfarrarchiv (Original verschollen, nach Abschrift
von Pfarrer K. Schuchmann)
3 Dühren 1833 Febr. 6
Schreiben des Pfarramtes an die Großherzogliche Bauin-
spektion
... an den Fenstern im Chor der hiesigen prot. Kirche ist eine
von den gemahlten Glasscheiben durch den Wind beschädigt wor-
den...
Dühren, Pfarrarchiv (Bauakten)
4 Dühren 1837 März 29
... ersuchte der Kirchengemeinderat das Pfarramt, sich wiederholt
an die Großherzogl. Domänenverwaltung Rauenberg in Betreff der
nötigen Fürsorge zur Erhaltung der hies. Glasmalereien schriftlich
wenden zu wollen ...
Dühren, Pfarrarchiv (Kirchengemeinderatsprotokolle)
5 Dühren 1838 Okt. 23
Schreiben des Pfarrers G.F. Wolf an das Großherzogliche
Bezirksamt in Sinsheim
Die ev. prot. Gemeinde Dühren besaß in ihrer Kirche ... vom
Jahre 1494 u. 1494 auf Glasfenstern 1) die Darstellung der Ge-
burt 2) der Geiselung 3) der Kreuzigung Jesu, uns. Herrn 4) der
beiden Apostel Paulus und Petrus und endlich 3) des deutschen
Kaisers Friedrich III und seines Sohnes Königs Maximilian I.
Von diesen Gemälden nahm im 1. J. Sr. Königl. Hoheit, der
durchlauchtigste Großherzog Leopold von Baden, Höchsteigene Ein-
sicht, mit dem Ausspruch des Wunsches, durch die Gemeinde Düh-
ren in den Besitz derselben gelangen ^ können.
... Aufs schnellste ward daher der für Großherzogl. Domänenver-
waltung schon oft dahier arbeitende Glasermeister Hillenbrand von
Rauenberg beordert, nachdem er die Glasgemälde aus den Fensteröff-
nungen genommen und in eine Kiste verpackt hatte, die neuen Fenster
zu fertigen und alsbald einzusetzen, wofür derselbe nun beiliegende
Forderung ... zu 21fl 23 xrn macht.
Dühren, Pfarrarchiv (Original verschollen, nach Abschrift
von Pfarrer K. Schuchmann)
6 Dühren 1839 Mai 15
Notiz des Pfarrers G.F. Wolf zur Audienz bei Großherzog
Leopold
Erwiderung des Großherzogs: Ich habe ihre Kirchengemälde,
die ich zu besitzen wünschte, die sie mir überbracht haben, wiederher-
stellen lassen und ^ meinem und meines Hauses Eigentum auf
meinem Schlosse Ebersteinburg aufstellen lassen ...
Dühren, Pfarrarchiv (Bauakten)