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OPPENHEIM • KATHARINENKIRCHE
Fig. 238. Urteil Salomos.
Straßburg, Kathedrale
Notre-Dame, Lhs. S VI (Baie 212).
Straßburg, um 1330.
243, 253). Diese Bedingungen haben zu sehr unterschiedlichen Kompositionen geführt, wobei insbesondere auf der
Nordseite Lösungen gefunden werden mussten, die dort vorgegebene formale Zweiteilung der Fenster in zwei mal drei
Bahnen für die inhaltlichen Belange ebenso zu nutzen wie zu überspielen.
Fenster nord VIII-XI: Im ersten, östlichen Fenster der Nordseite (n VIII) wird auf dessen Gliederung insofern Rück-
sicht genommen, als die Darstellungen von Christus und Maria zwischen Propheten in Tabernakeltürmen und den
Stiftern Herolt durch die Architekturauszüge streng im Rhythmus a-b-a / a-b-a angeordnet sind (Fig. 229). Indem
Christus und Maria aber unter gelben, die Stifter unter weißen Architekturen erscheinen und auch die Hintergründe
der Figuren in den Bahnen c und d bzw. a und f einander angeglichen sind, wird zum einen die Zweiteilung der Fens-
terarchitektur durch den breiten Mittelpfosten aufgehoben und zum anderen eine von innen nach außen verlaufende
hierarchische Abstufung der Darstellungen angedeutet. Die Tabernakeltürme mit Propheten in den Bahnen b und e
bilden dabei eine Zäsur. Sie flankieren zwar die Figuren von Christus und Maria und sind durch ihre Farbigkeit mit
den Bekrönungen sowohl in den Mittel- als auch in den Außenbahnen verbunden; zugleich werden sie aber durch ihre
OPPENHEIM • KATHARINENKIRCHE
Fig. 238. Urteil Salomos.
Straßburg, Kathedrale
Notre-Dame, Lhs. S VI (Baie 212).
Straßburg, um 1330.
243, 253). Diese Bedingungen haben zu sehr unterschiedlichen Kompositionen geführt, wobei insbesondere auf der
Nordseite Lösungen gefunden werden mussten, die dort vorgegebene formale Zweiteilung der Fenster in zwei mal drei
Bahnen für die inhaltlichen Belange ebenso zu nutzen wie zu überspielen.
Fenster nord VIII-XI: Im ersten, östlichen Fenster der Nordseite (n VIII) wird auf dessen Gliederung insofern Rück-
sicht genommen, als die Darstellungen von Christus und Maria zwischen Propheten in Tabernakeltürmen und den
Stiftern Herolt durch die Architekturauszüge streng im Rhythmus a-b-a / a-b-a angeordnet sind (Fig. 229). Indem
Christus und Maria aber unter gelben, die Stifter unter weißen Architekturen erscheinen und auch die Hintergründe
der Figuren in den Bahnen c und d bzw. a und f einander angeglichen sind, wird zum einen die Zweiteilung der Fens-
terarchitektur durch den breiten Mittelpfosten aufgehoben und zum anderen eine von innen nach außen verlaufende
hierarchische Abstufung der Darstellungen angedeutet. Die Tabernakeltürme mit Propheten in den Bahnen b und e
bilden dabei eine Zäsur. Sie flankieren zwar die Figuren von Christus und Maria und sind durch ihre Farbigkeit mit
den Bekrönungen sowohl in den Mittel- als auch in den Außenbahnen verbunden; zugleich werden sie aber durch ihre