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Gast, Uwe; Rauch, Ivo
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.52850#0516
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REGESTEN

Restaurationen eingefügte Mattglas durch leicht opalisierendes
neues Glas ersetzt, welches nach der Patinierung am ehesten
den seinerzeit durch Mattglas ersetzten gedeckten Charakter
der alten Gewandungen heller Tönung gewährleistete. [...] Die
Restaurationsarbeiten waren am 18.4.1956 beendet.
10, Registrierung der Restauration:
Hinweise zur Registrierung der durch geführten Ergänzungs-
arbeiten auf den dafür bereitgestellten Kartonpausen', Anmer-
kungen zu den Anlagen 1-3 .
Ober-Ingelheim, PfA.
52 Mainz 1956 Mai 25 bzw. Mai 30
Auszüge aus Briefen des Landeskonservators Werner Bornheim
gen. Schilling 1.) an das ev. Pfarramt Ober-Ingelheim (25. Mai
1956) und 2.) an das Ministerium für Unterricht und Kultus,
Mainz (30. Mai 1956), die Restaurierung des Chorachsenfens-
ters betreffend:
1. ) Im Chor ist das [...] sehr stark ergänzte gotische Fenster wie-
der eingefügt worden. [...] Allerdings sind die wiederhergestell-
ten Scheiben nicht befriedigend; z.B. haben verschiedene Köpfe,
abgesehen von der veränderten Binnenzeichnung, einen Blau-
stich. Die Wahl des Restaurators und die Übergabe an diesen
erfolgte leider ohne vorherige Absprache mit der staatlichen
Denkmalpflege.
2. ) Leider hat die Fähigkeit des Restaurators nicht ausgereicht,
das Fenster wieder einwandfrei herzustellen. Abgesehen von
falschen Farbtönen ist auch die Binnenzeichnung von wieder-
hergestellten Scheiben ungenügend und verflachend. [...] Aus
diesem Grund kann ich zu meinem Bedauern der Auszahlung
zu einer Beihilfe aus den Mitteln der staatlichen Denkmalpflege
für das Fenster nicht beipflichten.
Mainz, GDKE RP, Direktion Landesdenkmalpflege, Ingel-
heim, Burgkirche, Teil 1 (1952—1959).
Teildruck: Rauch 2003, S. 27, Anm. 9.
OPPENHEIM, KATHARINENKIRCHE
53 Oppenheim 1476
Auszug aus der Kirchenrechnung für das Jahr 1476:
ite(m) II albus adam dem gleser vo(n) e(i)n(em) [...] finstere in
dem nuen kor us zu heben und zu placken
ite(m) II g adam dem gleser vo(n) e(i)n(em) finster zu placken in
der alten sakerstien
Speyer, LA, Best. U 298 (StadtA Oppenheim), Kirchenrech-
nungen von St. Katharinen 1476.
Druck in erweiterter Fassung: Rauch 1996, S. 264, Reg. Nr. 2.
54 Oppenheim 1508/09
Auszüge aus der Kirchenrechnung für das Rechnungsjahr
1508/09, den Bau einer Orgel im Westchor betreffend. Aus der
Rechnung ist zu erschließen, dass diese Orgel auf der Nordsei-
te des Chores unmittelbar vor dem Fenster nw IV aufgestellt
wurde. Das Fenster wurde dazu - und zur Einrichtung einer
Kammer für das Gebläse oberhalb der Sakristei - zur Hälfte
vermauert. Unter Anderem sind folgende Zahlungen an den
Maurer und seine Gehilfen ausgewiesen:
fol. 29t: 41b. 6ß 6 h. Pfyffen Wendeling und Schnorgen, von
7^ Die von Hindorf erwähnten Kartons sind ebenso im PfA Ober-
Ingelheim erhalten wie die Anlagen zu seinem Bericht, der außerdem
eine neunseitige Beschreibung des Fensters enthält.

HS
dem gestuls zu brechen und zu muehern [...]
fol. 29V: 15 ß Daubenhentzen und Philips Sackdreygern, 5 dag-
werk meyster Wen dehnge handtrecht zu thun [...] im torn zu
blatten
fol. 30V: 1 Ib. 5 ß Pfyffen Wendelingken vor 5 tagwerk, den
thorn zu blatten [...]
fol. 32V: 3 Ib. 8ß Wendelingk muerern vor 17 tag [...] die kam-
mern zu den bloßbeigen zu undermuern und darübber zu blat-
ten
Speyer, LA, Best. U 298 (StadtA Oppenheim), Kirchenrech-
nungen von St. Katharinen 1508/09.
Druck in vollständiger Fassung: Adam Gottron, Zwei mittel-
rheinische Orgelwerke des 16. Jahrhunderts, in: AHG NF 21/1,
1939, S. 117-127, hier S. 118-122.
55 Oppenheim 1522/23
Der Kirchenmeister der Rechnungsjahre 1522/23 vermerkt fol-
gende Ausgaben für Reparaturen an einem Fenster durch einen
Glaser aus Mainz:
Ite(m) [fßgeben dem gleßervon mentz als er die kyrchenfenste(r)
gebessert bet yber der kyrchenthür
Ite(m) VIIIIß III hlr geben her philip babern vor zerung so der
gleser by Im verzert haut do er die fenste(r) gebesert haut
Ite(m) III hlr geben daß man den happel ynß kyrchen huß ge-
tragen haut So man dye fynste(r) gebesert haut
Speyer, LA, Best. U 298 (StadtA Oppenheim), Kirchenrech-
nungen von St. Katharinen 1522/23.
Druck: Rauch 1996, S. 264, Reg. Nr. 3.
56 Oppenheim 1681
Im Zusammenhang mit der Überlieferung des - heute verlo-
renen- Grabsteins des im Jahr 1500 verstorbenen Kantors und
Kanonikers Johannes Weidmann76 wird in der Literatur des 17.
und 18. Jh., erstmals in der Handschrift Monumenta et epita-
phia Oppenheimia (Mannheim 1681) von Johann H. Riehel, ein
ebenfalls verlorenes Glasfenster mit dem Bild des Hl. Johannes
Ev. und einer Inschrift genannt. Bei Riehel heißt es (nach Düll
1984)77:
Dieses Pfaffen contrefait wird noch in dem fenster selbiger Zell
[vgl. aber Wernher 1925, S. 107: Zeit\ gesehen: hält einen Kelch
in der Hand darin eine schlänge sitzt cum hac subscriptione
Johannes Weydmann
Cantor hujus Ecclesiae
Oppenheim, Abschrift in Privatbesitz, Beischrift zu fol. 490,
Rs. Nr. 56b.
Druck: Andreae 1779, S. 83, Anm. r; Wernher 1925, S. 107;
Düll 1984, S. 52, Nr. 119.
57 Oppenheim 1748 Jan. 11
Kostenvoranschlag für die Reparatur von schweren Sturmschä-
den an den Kirchenfenstern sowie für deren Reinigung und die
Anbringung fehlender Quereisen und Windstangen:
Specification derjenigen Glaß erarbeit so in der St. Catharinen-
kirche zu Oppenh(eim) in Zeit 3 Jahren und absonderl. in [unle-
serlich] Sturmwind jüngsthin an denen Fenstern ruinirt worden
alß folgt:
Erst(ens) Im Langhauß 14 blätter jedes 2V2 schuh hoch und 2V2
breit, thut 6A schuh alle zusamjmjen 87V2 schuh ob. 6 fenster
7^ Düll 1984, S. 52, Nr. 118.
77 Es ist nicht ersichtlich, weshalb die Inschrift bei Düll 1984 unter
dem Standort »ehern. Kloster Mariacron« eingeordnet ist.
 
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