jld REGESTEN
sind große [unleserlich] von stein, wovon welche 4 gantz rui-
nirt, die ander 2 aber gantz zerstückert, welche dann ausmacht
[unleserlich] 73 quadrat schuh.
Ferner In dem Chor seynd gantz verdorben 9 blätter jedes ad
3V4 schuh hoch 23Atel schuh breit, thut eines 8 i$/i6tel quadrat
schuh, zusam(m)en 80 7/16 schuh.
Dann auch seynd 21 blätter mit gemahlt venetianischem glaß,
an welchen das bley völlig verfault ist, die gantz zerstückert
seynd, und neu gemacht werden müßen jedes 3V4 schuh hoch,
23A schuh breit, thut 187 n/i6tel schuh, in allem zusam(m)en
430 11/16 schuh quadranto jeden schuh, wann Ihm das alte bley
gelaßen wird wegen so großer hoh ad 12 kr ertragt 36 fl 8JA kr
Nota es muß das alt gemalt venetianisch glaß durch den gla-
ßer gesotten, gewaschen, sauber gebutzt wie sich die alt und
neue testamentische figuren alle [unleserlich] schicken: und
weilen der glaßer es so recht verstehet, wäre ohnmaßgebl(ich)
dem glockner Mörsel, mit welchem es verabredet worden, die
absicht darüber zu geben, wovor Ihm die abfallende spahn [un-
leserlich], und er sonst ohnbrauchbahr holtz\T\ by der gantzen
kirchenreparation abfallt, kein aequivalent ohnentgeltl(ich) zu
überlassen, [unleserlich] vor diese alte antiquitaeten schade wa-
ren, wann sie völlig verlohren gehen sollten.
Ferner In den andern stehen bleibenden fenstern seynd in
Langhaus Chor und Sakristey 123 verbrochene [unleserlich]
scheiben, solche in dieser große hohe ein zusetzen\T\ mit glaß
und arbeit jedes 3 kr ertragt 6 fl 13 kr
Zu dieser glaßer arbeit werden erfordert 63 stuck schinen\Y\,
welche verlohren gangen, weil diese abgang eine große ursach
des ruins dieser fenster bishero gewesen, und höchstnöthig, daß
man [unleserlich] das neue glaßwerk mit denselben befestige,
jede Haßt[f] vom Schlößer 10 kr ertragen 63 stück 10 fl30 kr
In jeder Schihn 4 Schließen thun 232 jede V2 kr zusam(m)en
2 fl6 kr
Und weilen diese fenster ohn viele [unleserlich] diese großen
höhe nicht eingesetzt und mit [unleserlich] zugemacht werden
können, also hat man dem glaßer anstatt vieles [unleserlich] ver-
sprochen vor einen flaschenzug, damit er alles dauerhaft [mehre-
re Worte unleserlich], zu vergüten versprochen 7 fl 30 kr
S(umm)a 112 fl 29V4 kr
Nota, dem glaßer müßen anmal 88 stänglein zu wind eißen
gegeben werden, es haben dato manches stück 3 auch nur 2
stänglein [unleserlich] aber, sollen auf jedes stück 3 stänglein
kom(m)en, jedes 2 kr 2 fl 28 kr
Su(mm)a 114 fl 37V4 kr
Oppenheim, PfA, Nr. 387.
Druck: Rauch 1996, S. 264E, Reg. Nr. 5.
58 Oppenheim 1816 Okt. 28
Im Laufe des Jahres 1816 besuchte der großherzogliche Ober-
baurat Georg Moller die Kirche im Auftrag der Regierung,
um sich vor Ort einen Überblick über notwendige Reparatur-
arbeiten zu verschaffen. Mollers Empfehlungen wurden dem
Bürgermeister zu Oppenheim übermittelt, der seinerseits den
Kirchenvorstand zu benachrichtigen hatte, was im Oktober
1816 auch geschah:
Neben der Ausbesserung des Daches werde, wie es in dem
kurzen Schreiben des Bürgermeisters heißt, die Beschutzung
durch eiserne Gitter der durch ihre seltene [...] Glasmalerey
so merkwürdigen Fenster von Moller als besonders dringlich
angesehen, und so lasse die Großherzogliche Regierungskom-
mission anfragen, wieviel aus dem Kirchen-Fond hierzu dieses
Jahr verwendet werden könne. Letztere hege die Überzeugung,
tüs[s] der wohllöbliche Kirchen-Vorstand sich die Erhaltung
eines der merkwürdigsten Denkmähler deutscher Kunst am
Rhein, und die bedeutendste Zierde Oppenheimes angelegen
seyn lassen werde.
Oppenheim, PfA, Nr. 387.
Druck in vollständiger Fassung: Rauch 1996, S. 265, Reg.
Nr. 6.
59 Oppenheim 1837 Dez. 4
Rechnung des Apothekers Johann B. Feldhofen über Chemika-
lien zur Reinigung der Fenster der Kirche:
Feldhofen stellte für verschiedene, im September 1837 verkaufte
Mittel, nämlich eine Flasche mit kaustischer Amonium Flüßig-
keit [1. Sept.], gereinigte Potasche / Weinessig / venetianische
Seife [9. Sept.] sowie zwei Bouteille concentrierte Salzsäure
[13. Sept.] insgesamt 5 Gulden 14 Kreuzer in Rechnung.
Speyer, LA, Best. U 298 (StadtA Oppenheim), Abt. XII,
Fasz. c.
Druck in vollständiger Fassung: Rauch 1996, S. 265, Reg.
Nr. 8.
60 Darmstadt 1841 Juni i
Bewilligung des Darmstädter Oberkonsistoriums zur Durch-
führung verschiedener Wiederherstellungsarbeiten am Kir-
chenbau78:
In dem Schreiben heißt es, dass der Kreisrath für den Landbe-
zirk des Kreises Mainz, in Übereinstimmung mit dem Kirchen-
vorstand und mit dem Großherzoglichen Provinzialbaumeister
[Opfermann] sich für die baldigste Vornahme nachfolgender
Arbeiten am Bau, u.a. 4. für die Ausbesserung und Reinigung
der Fenster, wenn auch vorläufig nur für jene in dem an das
Hauptschiff stoßenden Seitengewölbe ausgesprochen habe.
Oppenheim, PfA, Nr. 387.
Druck in leicht erweiterter Fassung: Rauch 1996, S. 265, Reg.
Nr. 10.
61 Mainz/Oppenheim 1843 Juni 6
Nachdem die bereits 1841 vorgesehene Wiederherstellung der
acht Seitenschifffenster (vgl. Reg. Nr. 60) im März 1S43 erneut
in das Programm anstehender Bauaufgaben aufgenommen
worden war7 , konkretisierten die Planungen sich im Mai/Juni
1843. Der Kreisrat für den Landbezirk des Kreises Mainz er-
klärte gegenüber der Oberbaudirektion sein Einverständnis
zu dem von Provinzialbaumeister Ignaz Opfermann geplanten
Vorgehen:
An Großherzogliche Oberbaudirection dahier.
Auf das geehrte Schreiben vom 22ten v. Mts. erwidern wir erge-
benst, daß wir mit den Vorschlägen des Hr. Provinzialbaumeis-
ters Opfermann, vorerst nur Eines der 8 Fenster vollkommen
und würdig zu restaurieren und vom Erfolg dieser künstleri-
schen Arbeit die Verfügung über die Restauration der übrigen
Fenster abhängen zu lassen, vollkommen einverstanden sind.
Indem wir nun von der Voraussetzung ausgehen, daß auch Sie
zu der technischen Befähigung und Zuverlässigkeit des von
dem genannten Baubeamten vorgeschlagenen Künstlers das
erforderliche Vertrauen besitzen und diesen Gegenstand ganz
Ihrer technischen Beurtheilung und Ihrem Ermessen anheim
zu geben, ersuchen wir Sie, wegen Restauration eines Fensters
78 Vgl. hierzu Held 2009, S. 42k mit Anm. 178.
79 Diehl 1932, S. 322; Held 2009, S. 43.
sind große [unleserlich] von stein, wovon welche 4 gantz rui-
nirt, die ander 2 aber gantz zerstückert, welche dann ausmacht
[unleserlich] 73 quadrat schuh.
Ferner In dem Chor seynd gantz verdorben 9 blätter jedes ad
3V4 schuh hoch 23Atel schuh breit, thut eines 8 i$/i6tel quadrat
schuh, zusam(m)en 80 7/16 schuh.
Dann auch seynd 21 blätter mit gemahlt venetianischem glaß,
an welchen das bley völlig verfault ist, die gantz zerstückert
seynd, und neu gemacht werden müßen jedes 3V4 schuh hoch,
23A schuh breit, thut 187 n/i6tel schuh, in allem zusam(m)en
430 11/16 schuh quadranto jeden schuh, wann Ihm das alte bley
gelaßen wird wegen so großer hoh ad 12 kr ertragt 36 fl 8JA kr
Nota es muß das alt gemalt venetianisch glaß durch den gla-
ßer gesotten, gewaschen, sauber gebutzt wie sich die alt und
neue testamentische figuren alle [unleserlich] schicken: und
weilen der glaßer es so recht verstehet, wäre ohnmaßgebl(ich)
dem glockner Mörsel, mit welchem es verabredet worden, die
absicht darüber zu geben, wovor Ihm die abfallende spahn [un-
leserlich], und er sonst ohnbrauchbahr holtz\T\ by der gantzen
kirchenreparation abfallt, kein aequivalent ohnentgeltl(ich) zu
überlassen, [unleserlich] vor diese alte antiquitaeten schade wa-
ren, wann sie völlig verlohren gehen sollten.
Ferner In den andern stehen bleibenden fenstern seynd in
Langhaus Chor und Sakristey 123 verbrochene [unleserlich]
scheiben, solche in dieser große hohe ein zusetzen\T\ mit glaß
und arbeit jedes 3 kr ertragt 6 fl 13 kr
Zu dieser glaßer arbeit werden erfordert 63 stuck schinen\Y\,
welche verlohren gangen, weil diese abgang eine große ursach
des ruins dieser fenster bishero gewesen, und höchstnöthig, daß
man [unleserlich] das neue glaßwerk mit denselben befestige,
jede Haßt[f] vom Schlößer 10 kr ertragen 63 stück 10 fl30 kr
In jeder Schihn 4 Schließen thun 232 jede V2 kr zusam(m)en
2 fl6 kr
Und weilen diese fenster ohn viele [unleserlich] diese großen
höhe nicht eingesetzt und mit [unleserlich] zugemacht werden
können, also hat man dem glaßer anstatt vieles [unleserlich] ver-
sprochen vor einen flaschenzug, damit er alles dauerhaft [mehre-
re Worte unleserlich], zu vergüten versprochen 7 fl 30 kr
S(umm)a 112 fl 29V4 kr
Nota, dem glaßer müßen anmal 88 stänglein zu wind eißen
gegeben werden, es haben dato manches stück 3 auch nur 2
stänglein [unleserlich] aber, sollen auf jedes stück 3 stänglein
kom(m)en, jedes 2 kr 2 fl 28 kr
Su(mm)a 114 fl 37V4 kr
Oppenheim, PfA, Nr. 387.
Druck: Rauch 1996, S. 264E, Reg. Nr. 5.
58 Oppenheim 1816 Okt. 28
Im Laufe des Jahres 1816 besuchte der großherzogliche Ober-
baurat Georg Moller die Kirche im Auftrag der Regierung,
um sich vor Ort einen Überblick über notwendige Reparatur-
arbeiten zu verschaffen. Mollers Empfehlungen wurden dem
Bürgermeister zu Oppenheim übermittelt, der seinerseits den
Kirchenvorstand zu benachrichtigen hatte, was im Oktober
1816 auch geschah:
Neben der Ausbesserung des Daches werde, wie es in dem
kurzen Schreiben des Bürgermeisters heißt, die Beschutzung
durch eiserne Gitter der durch ihre seltene [...] Glasmalerey
so merkwürdigen Fenster von Moller als besonders dringlich
angesehen, und so lasse die Großherzogliche Regierungskom-
mission anfragen, wieviel aus dem Kirchen-Fond hierzu dieses
Jahr verwendet werden könne. Letztere hege die Überzeugung,
tüs[s] der wohllöbliche Kirchen-Vorstand sich die Erhaltung
eines der merkwürdigsten Denkmähler deutscher Kunst am
Rhein, und die bedeutendste Zierde Oppenheimes angelegen
seyn lassen werde.
Oppenheim, PfA, Nr. 387.
Druck in vollständiger Fassung: Rauch 1996, S. 265, Reg.
Nr. 6.
59 Oppenheim 1837 Dez. 4
Rechnung des Apothekers Johann B. Feldhofen über Chemika-
lien zur Reinigung der Fenster der Kirche:
Feldhofen stellte für verschiedene, im September 1837 verkaufte
Mittel, nämlich eine Flasche mit kaustischer Amonium Flüßig-
keit [1. Sept.], gereinigte Potasche / Weinessig / venetianische
Seife [9. Sept.] sowie zwei Bouteille concentrierte Salzsäure
[13. Sept.] insgesamt 5 Gulden 14 Kreuzer in Rechnung.
Speyer, LA, Best. U 298 (StadtA Oppenheim), Abt. XII,
Fasz. c.
Druck in vollständiger Fassung: Rauch 1996, S. 265, Reg.
Nr. 8.
60 Darmstadt 1841 Juni i
Bewilligung des Darmstädter Oberkonsistoriums zur Durch-
führung verschiedener Wiederherstellungsarbeiten am Kir-
chenbau78:
In dem Schreiben heißt es, dass der Kreisrath für den Landbe-
zirk des Kreises Mainz, in Übereinstimmung mit dem Kirchen-
vorstand und mit dem Großherzoglichen Provinzialbaumeister
[Opfermann] sich für die baldigste Vornahme nachfolgender
Arbeiten am Bau, u.a. 4. für die Ausbesserung und Reinigung
der Fenster, wenn auch vorläufig nur für jene in dem an das
Hauptschiff stoßenden Seitengewölbe ausgesprochen habe.
Oppenheim, PfA, Nr. 387.
Druck in leicht erweiterter Fassung: Rauch 1996, S. 265, Reg.
Nr. 10.
61 Mainz/Oppenheim 1843 Juni 6
Nachdem die bereits 1841 vorgesehene Wiederherstellung der
acht Seitenschifffenster (vgl. Reg. Nr. 60) im März 1S43 erneut
in das Programm anstehender Bauaufgaben aufgenommen
worden war7 , konkretisierten die Planungen sich im Mai/Juni
1843. Der Kreisrat für den Landbezirk des Kreises Mainz er-
klärte gegenüber der Oberbaudirektion sein Einverständnis
zu dem von Provinzialbaumeister Ignaz Opfermann geplanten
Vorgehen:
An Großherzogliche Oberbaudirection dahier.
Auf das geehrte Schreiben vom 22ten v. Mts. erwidern wir erge-
benst, daß wir mit den Vorschlägen des Hr. Provinzialbaumeis-
ters Opfermann, vorerst nur Eines der 8 Fenster vollkommen
und würdig zu restaurieren und vom Erfolg dieser künstleri-
schen Arbeit die Verfügung über die Restauration der übrigen
Fenster abhängen zu lassen, vollkommen einverstanden sind.
Indem wir nun von der Voraussetzung ausgehen, daß auch Sie
zu der technischen Befähigung und Zuverlässigkeit des von
dem genannten Baubeamten vorgeschlagenen Künstlers das
erforderliche Vertrauen besitzen und diesen Gegenstand ganz
Ihrer technischen Beurtheilung und Ihrem Ermessen anheim
zu geben, ersuchen wir Sie, wegen Restauration eines Fensters
78 Vgl. hierzu Held 2009, S. 42k mit Anm. 178.
79 Diehl 1932, S. 322; Held 2009, S. 43.