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Gast, Uwe; Rauch, Ivo
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.52850#0081

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BEERFELDEN • PFARRKIRCHE

Bibliografie: Kat. Erbach 2i8i2, S. 45 (beiläufige Erwähnung eines Fensters aus dem Chor der Kirche zu Beerfelden
in der »Eginhards-Capelle« des Erbacher Schlosses); Jäger (1824), S. 9, 18 (vor dem Brand der Kirche zu Beerfelden
seien »mehrere Glasmalereyen [...] nach Erbach gebracht« worden; datiert das Fenster aus Beerfelden »in die Zeiten
Kaiser Adolphs«); Odenwälder Zustände. Unparteiische Darstellung der neuesten Vorfälle in dem Odenwalde und
ihrer Ursachen, Darmstadt 1848, S. 28-31 (zeitgenössische Schilderung der »Fenster-Unruhen« im Kirchspiel Beer-
felden nach dem - von der Bevölkerung für unrechtmäßig angesehenen - Ausbau des Fensters aus der Pfarrkirche);
Lotz 1863, S. 49 (Erwähnung); Schäfer 1891, S. 6, 8, Fig. 1 (kurze Zusammenfassung der Geschichte des Kreuzi-
gungsfensters; Beschreibung mit Angaben zu Erhaltung und Farbigkeit); Diehl 1915 (ausführliche Schilderung des
von 1804 bis 1821 andauernden Rechtsstreites um das Kreuzigungsfenster); Morneweg, Graf Franz zu Erbach, 1924,
S. 53, 71 (beiläufige Erwähnung); Diehl 1935, S. 64L, 66 (summarischer Überblick über alle an den Fenstern der 1810
abgebrannten, 1812-1820 neu erbauten Pfarrkirche getroffenen Maßnahmen); Hotz 1953, S. 123, Anm. 79 (»Anklänge
an den >Hausbuchmeister<-Stil«); Wentzel M954, S. 71 (rechnet die »Kreuzgruppe« zum erweiterten Kreis der in Stil
und Technik von Peter Hemmel von Andlau geprägten mittelrheinischen Werke); Wilhelm Berger, Beerfelden. Die
Stadt am Berge. Aus looojähriger Geschichte, (Beerfelden) 1958, S. 22 (bezeichnet das Kreuzigungsfenster - ohne
jeglichen Nachweis - als Stiftung der »frommen Wallfahrerin Cornelius aus der Rheinpfalz«); Renate Klauser, Das
Zinsregister der Pfarrkirche St. Martin zu Beerfelden im Odenwald, in: AmrhKg 13, 1961, S. 329-348, hier S. 330 (Er-
wähnung); Hotz 1963, S. 32, 57E (Würdigung als »bedeutendste Glasmalerei des Odenwaldes«; führt einzelne Motive
auf Vorlagen des Meisters E.S. zurück und datiert »bald nach 1500«); Dehio Hessen 2i982, S. 71 (Erwähnung mit Da-
tierung »um 1510«); Hotz 1986, S. 62 (im Wesentlichen wie Hotz 1963); Gottfried Kiesow, Gotik in Hessen, Stuttgart
1988, S. 190 (in der historischen Darstellung fehlerhafte Würdigung mit Datierung »um 1510«); Hess 1995/96, S. 246
(Zusammenfassung der Geschichte des Kreuzigungsfensters im Hinblick auf das zweifelhafte denkmalpflegerische
Engagement Graf Franz’ I. zu Erbach-Erbach); Teubner/Bonin 1998, S. 108 (Erwähnung mit Datierung »um 1510«);
Christian Bitsch (u.a.), Viel Lärm um (fast) Nichts - Die Sache mit dem Beerfelder Kirchenfenster, in: »Gelurt«
2001, S. 205-209 (vorzügliche Schülerarbeit zum sog. Beerfeldener Fensterstreit; darin der Hinweis, dass zwei Wap-
penscheiben aus der früheren Kirche in Beerfelden nach Erbach gelangt sind, wobei der »Verbleib dieser Wappen [...]
ungeklärt« sei); Uli Steiger, Die Grundsteinlegungsinschrift der Martinskirche zu Beerfelden aus dem Jahr 1500, in:
»Gelurt« 2001, S. 9-18, hier S. 10, 13 (äußert die Vermutung, dass die »Stiftung des [...] spätgotischen Kirchenfensters
mit der Kreuzigungsgruppe um 1510 wohl auf eine Wallfahrerin« zurückgeht); Scholz, Odenwaldkreis, 2005, S. 58f.,
68f., Nr. 73, 87 (lokalisiert zwei Rundscheiben mit den Wappen Erbach-Bickenbach und Werdenberg im Rittersaal des
Erbacher Schlosses nach Beerfelden und geht ausführlich auf die problematische Überlieferung ihrer Inschriften ein;
datiert das Kreuzigungsfenster »bald nach 1500«, da die Vorgängerkirche im Jahr »1500 begonnen und wohl spätestens
1503« fertiggestellt worden sei, dem Todesjahr des in der Inschrift der einen Wappenrundscheibe genannten Erasmus
Schenk von Erbach); Dehio Hessen, II, 2008, S. 65 (Erwähnung mit Datierung »1500-03«).
Gegenwärtiger Bestand: In der Ostwand des nach Westen ausgerichteten klassizistischen Kirchenbaues befindet
sich im mittleren Fenster der oberen Fensterreihe (OST I) eine zwölf Felder umfassende Darstellung der Kreuzigung
Christi aus dem frühen 16. Jahrhundert (Textabb. 30, Fig. 7, Abb. 9-11), die zur Ausstattung der im Jahr 1810 abge-
brannten mittelalterlichen Pfarrkirche von Beerfelden gehört hatte, aber schon 1804 - zusammen mit zwei Wappen-
scheiben - in den Besitz der Grafen zu Erbach-Erbach gelangt war. Während die Kreuzigungsdarstellung im Jahr
1848 nach Beerfelden zurückgegeben worden ist und mit ihrer neugotischen Rahmung den auffälligsten Schmuck der
um 1899/1900 mit einer Ornamentverglasung aus der Heidelberger Glasmalerei-Anstalt Heinrich Beiler versehenen
Kirche bildet1, waren die Wappenscheiben nachweislich in gräflichem Besitz verblieben. Aus überlieferungsgeschicht-
lichen Gründen sind sie mit jenen beiden Rundscheiben im Fenster III des Rittersaals im Erbacher Schloss zu identi-
1 Die Ostfassade weist im Untergeschoss außerdem zwei Betonvergla- Heinz Hindorf. Das glasmalerische Werk, Michelstadt 1999, S. 198,
sungen Heinz Hindorfs aus dem Jahr 1976 auf; Ingrid Westerhoff, Nr. 135.
 
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