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Gast, Uwe; Rauch, Ivo
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.52850#0189

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i88

MAINZ • EHEM. KÖNIGSTEINER HOF / BISCHÖFLICHES DOM- UND DIÖZESANMUSEUM

Ikonografie: Der Vogel wurde teils als Schwan, teils als Gans
gedeutet. Für die erstere Identifizierung sprechen aber der
überlange Hals des Tieres und der erwähnte ikonografische
Kontext.
Farbigkeit, Technik: Grisaillemalerei mit Silbergelb auf bläulich
schimmerndem blanken Glas. Ob die mit schwarzer Lotfarbe
abgedeckten und nachkonturierten Teile, die über einem röt-
lichen Braunlot liegen, zum originalen Bestand gehören oder
jüngeren Datums sind, ließ sich nicht klären.
Mainz, GDKE Rheinland-Pfalz,
Direktion Landesdenkmalpflege
iBC ZWICKEL MIT DRACHEN Abb. 69
Monolith, FL ca. 20 cm, B. ca. 30 cm.
Erhaltung: Bei ihrer Auffindung war die Scheibe nahezu voll-
ständig zerstört und wurde aus den erhaltenen Scherben zu-
sammengesetzt, wobei sie vermutlich eine Doublierung er-
hielt11. Möglicherweise wirkt sich dies störend auf ihre Ansicht
im Durchlicht aus, möglicherweise aber auch die überarbeitet
wirkende Oberfläche mancher Scherben; jedenfalls lässt die

Figur die präzise Zeichnung ihres Gegenstücks vermissen. Ins-
gesamt ist die Scheibe durch verbräunte Kleberückstände an
den Bruchstellen und Farbspritzer übermäßig verdreckt.
Farbigkeit, Technik: Grisaillemalerei mit Braun- und Schwarz-
lot. Vgl. iAB.
Mainz, GDKE Rheinland-Pfalz,
Direktion Landesdenkmalpflege

11 Böhmelmann 2006, S. 166, 169. - Was die Doublierung betrifft,
ließ sich diese Frage vor Ort nicht klären, da die Außenseite des Fens-
ters aufgrund der baulichen Situation schwer zugänglich ist und die
Zwickel aus spitzem Winkel nicht zu sehen sind.

MAINZ • BISCHÖFLICHES DOM- UND DIÖZESANMUSEUM

Gegenwärtiger Bestand: Das aus einem Lapidarium entstandene, 1925 eröffnete Bischöfliche Dom- und Diözesan-
museum Mainz, dessen Sammel Schwerpunkt Skulptur, Malerei und Goldschmiedekunst aus Mittelalter und Neuzeit
bilden, besitzt vier mittelalterliche Glasgemälde: zum einen zwei um 1905/10 erworbene figürliche Scheibenfragmente
aus Appenheim (Nr. if.), zum anderen zwei um 1992 in die Sammlung überführte Rundscheiben aus Heldenbergen
(Main-Kinzig-Kreis) (Nr. 3 und 4)1. Während es bei den Fragmenten aus Appenheim (Fig. 116, Abb. 70L) wenig wahr-
scheinlich ist, dass sie ursprünglich von dort stammen, besteht bei den Rundscheiben aus Heldenbergen (Fig. 120,
Abb. 72L) durchaus die Möglichkeit, dass in der alten, abgegangenen Pfarrkirche des Ortes der ursprüngliche Stand-
ort zu sehen ist. Da dies jedoch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, werden sie, wie auch die Appenheimer
Fragmente, unter ihrem heutigen Aufbewahrungsort besprochen.
Vorbemerkung zum Katalog: Die seit dem frühen 20. Jahrhundert in musealem Besitz befindlichen Scheiben Nr. if.
wurden zuerst 1959, dann noch einmal im November 1991 fotografiert; dem Abbildungsteil liegt die ältere Aufnah-
meserie zugrunde. Vom Oktober 1991 datieren die Aufnahmen der später nach Mainz gelangten Rundscheiben Nr. 3
und 4; sie entstanden vom Gerüst aus, als die Scheiben sich noch in Heldenbergen befanden. Untersucht wurden beide
Konvolute im Juli 2002.

HLL. PETRUS UND ANTONIUS (Nr. 1, 2) Fig. 116-118, Abb. 70E
Mittelrhein, um 1480/90.
Zwei Scheibenfragmente. Aus Appenheim erworben um 1905/10.
Bibliografie: Brilmayer 1905, S. 35 (erwähnt »Ueberreste alter Glasmalereien« in St. Michael in Appenheim);
Johannes Würth, Aus der Geschichte der Gemeinde und Pfarrei Appenheim, (Appenheim) 1908, S. 105 (überliefert
eine Herkunft jener 1905 entfernten Glasgemälde aus dem ehern. Kloster Nothgottes im Rheingau); Dehio 1911, S. 16
(vermutet eine Herkunft »aus den Fenstern der 1770 niedergelegten got. Kirche« in Appenheim; schreibt die Scheiben
 
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