Dieffenbach, Denkmäler der deutschen Baukunst, S. 1.
Adamy, Kunstdenkm. d. Kr. Friedberg, S. 102.
Das im Besitz der israelitischen Kultusgemeinde stehende
Judenbad ist ein unterirdisches Bauwerk des 13. Jahrh., stammt
also aus der Zeit der Stadtkirche und wird 1350 urkundlich zum
erstenmal erwähnt. Verwandte rituelle Anlagen sind in Speier
und Worms.
Taf. 19. Durchschnitt. Grundriß. Eingangstüre.
Taf. 20. Einzelheiten; Säulenkapitelle, Basis und Konsole in
Ansicht.
Hirzenhain (Oberhessen). Klosterkirche. Taf. 21—26, gez.
u. rad. von E. Gladbach.
Gladbach, Denkmäler deutscher Baukunst, S. 18. Wagner,
Kunstdenkm. d. Kr. Büdingen, S. 157. Wagner-Schneider, Die
vormal. geistl. Stifte im Großh. Hessen, I, S. 82. Dehio, Handb.
IV, S. 154.
Die Stiftungsurkunde des Klosters Hirzenhain von 1437
lehrt, daß schon vorher die dortige Kapelle Unserer lieben Frau
ein vielbesuchter Wallfahrtsort war. Sie gehörte zur nahen Pfarrei
Usenborn. 1437 übergab Eberhard von Eppenstein die von ihm
eingetauschte Kapelle nebst Dorf und Zubehör dem regulierten
Augustinerkloster Büdiken, Diözese Paderborn, um ein Filial-
kloster einzurichten, das der Himmelskönigin, der hl. Anna und
dem hl. Antonius geweiht sein sollte. 1439 wurde es eröffnet
und 1448 von Konrad von Mainz geweiht. Bis zur Reformation
erwarb es großen Besitz und stand in hohem Ansehen. 1534
führte Graf Eberhard zu Königstein weltliche Verwaltung ein;
1569 war Hirzenhain „ein münchlos Kloster“. Die Klostergebäude
dienten dann bis 1593 einer Lateinschule und scheinen noch
1673 bestanden zu haben. 1806 kam Hirzenhain an Liessen.
Von der ehemaligen, 1357 schon bestehenden Wallfahrtskirche
ist der Chor erhalten; an ihn ist die spätere Klosterkirche angebaut.
Der Chor ist in die Mitte des 14. Jahrh. zu versetzen, urkundliche
Nachrichten fehlen. Die Hallenkirche steht jetzt leer, zum Gottes-
dienst ist der Chor bestimmt.
Taf. 21. Grundriß. I. über dem Sockel, II. über den Fenster-
bänken und über der Emporbülme.
Taf. 22. Querdurchschnitt und Längendurchschnitt.
Taf. 23. I. Lettner. II. Profil. III. Grundriß eines Pfeilers.
IV. Profil des Pfeilerfußes. V. Profil des Türgewändes. VI.
Profil der Gewölberippen des Lettners. VII. Profil der Spitz-
bogen über den Pfeilern. VIII. Profil des Gurtgesimses.
IX. , X. Profile der Brüstung. XI. Deckplatten der Brüstung.
Taf. 24. I. Ansicht und Profil eines achteckigen Tragsteins,
dessen früherer Standort nicht feststeht. II.—V. Konsolen
am Lettner. VI., VII. Umrisse verschiedener Blattformen.
Taf. 25. Einzelheiten. I. Nördliche Seitentüre mit dem halben
Grundriß und Profil des Gewändes. II., III. Ansicht und
Grundrisse der Wandsäulen im Chor. IV. Dachgesims des
Chors. V. Dachgesims der Kirche. VI. Blumenkreuz in der
Brüstung des Lettners. VII., VIII. Blätter des Gurtgesimses
vom Lettner. IX. Blattornament von der Brüstung rechts
des Lettners. X. Rose im Scheitel des Mittelschiffs. XI. Profil
der Pfeilergurten zwischen Mittel- und Seitenschiffen.
Taf. 26. Einzelheiten. I. Westliches Hauptportal der Kirche
mit Durchsicht auf Hirzenhain und das Niddertal. II. Grund-
riß der linken Seite des Portals. III., IV. Ansicht und Profil
des rechten Türgewändes. V. Profil des Sockelgesimses. VI.
Profil der Fensterbänke. VII. Stäbe der Fenster. VIII. Profil
der Gewölberippen des Mittelschiffs. IX. Steinmetzzeichen.
X. Profil eines Pfeilerfußes im Mittelschiff.
Kaichen (Oberhessen), Freigericht. Taf. 27, gez. von
A. Wießell, lith. von Frommann.
F. Thudichum, Geschichte des freien Gerichts Kaichen in
der Wetterau 1857. Adamy, Kunstdenkm. d. Kr. Friedberg,
S. 155.
Gericht oder Grafschaft Kaichen wird urkundlich zuerst
1293 genannt. Aus dem Schutzrecht, das schon früh die Burg-
Friedberg mit andern ausübte, entstand nach und nach eine
Landeshoheit der Burg. 1806 kam das Gericht unter hessische
Hoheit und wurde nach dem Tod des letzten Burggrafen ein
unmittelbarer Landesteil Hessens. — Das oberste Gericht tagte
unter freiem Himmel; erhalten sind, von einem alten Lindenbaum
beschattet, drei rechtwinklig angeordnete, zum Teil erneuerte
Bänke, ein Tisch und eine Säulenbasis vor der offenen Seite des
Rechtecks.
Taf. 27. Ansicht und Grundriß.
Kleinkarben (Oberhessen). Krypta unter der Kirche.
Taf. 28, gez. von A. Wießell, lith. von Frommann.
Adamy, Kunstdenkm. d. Kr. Friedberg, S. 161.
Das Dorf gehörte zum Gericht Kaichen (s. oben) und teilte
dessen Schicksale. Die Kirche ist vielfach umgebaut und zeigt
noch Spuren gotischer, in der Krypta solche romanischer Zeit.
Die ursprüngliche Wölbung ist durch eine flache Decke ersetzt.
Taf. 28. I. Durchschnitt. II. Grundriß. III. Romanisches Tym-
panon. IV., V. Taufstein.
Mainz. Gruft unter dem Dom zu Mainz (Nassauer Ge-
dächtniskapelle). Taf. 29, gez. von Dr. Müller, lith. von Wirtz.
Dahl, Die Krypta des hl. Bardo. Nass. Annalen III, 3.
Der unterirdische Raum bildet den Rest der Doppelkapelle,
die zum Gedächtnis der beiden Erzbischöfe aus dem Haus Nassau
im Anfang des 15. Jahrh. errichtet wurde. Der zierliche Oberbau,
der sich im Mittelschiff erhob, trug ein Reiterbild des hl. Martin
und hieß deshalb Martins-Chörlein. Er wurde 1683 abgebrochen.
Taf. 29. Grundriß und Schnitt.
Mainz. Ehemalige Kirche zum hl. Geist, Fenster. Taf. 30,
gez. von Berdelle.
Das Blatt ist nur ein Probedruck. Im Rechenschaftsbericht
des Vereins vom 21. Sept. 1865 heißt es darüber: „Herr Berdelle
hatte die Freundlichkeit, dem Vorstand die Benutzung eines zu
andern Zwecken gefertigten Überdrucks, ein Fenster der ehemaligen
Heiligen-Geist-Kirche in Mainz darstellend, zu ermöglichen. Ob-
gleich die gesamte Aufnahme des Gebäudes nicht mehr zu haben
war, glaubte der Vorstand dieses Anerbieten dankend annehmen
zu sollen. Es sind Abdrücke dieses Blattes an die Mitglieder
verteilt worden.“
Taf. 30. Ansicht, Grundriß und Schnitt.
Marburg (Hessen). Saalbau des Schlosses, Taf. 31—35,
gez. von Horst und Heinzerling, gest. von Rauch.
v. Dehn-Rotfelser, Mittelalt. Baudenkmäler in Kurhessen.
Dehio, Handb. I, S. 194.
Der Saalbau des vom 13. —15. Jahrh. entstandenen Mar-
burger Schlosses ist um 1311 vollendet worden. Er zeigt zwei
Stockwerke über hohem Kellergeschoß; das oberste enthält den
sogen. Rittersaal.
Taf. 31. Grundriß des Rittersaals in dem dritten Stock.
Taf. 32. Vorderansicht des Saalbaues von Norden.
Taf. 33. Seitenansicht von Westen.
Taf. 34. Querdurchschnitt.
Taf. 35. Einzelheiten. I.—V. Gewölberosetten. VI., VII. Pro-
file. VIII., IX. Fenster, Ansicht und Schnitt. X,. XI. Pro-
file. XII. Säule, Durchschnitt. XIII. Gewände. XIV.-XVI.
Sockel, Ansicht, Schnitt und Profil. XVIII.-XXL Profile.
Niederweisel (Oberhessen). Johanniterkirche. Taf. 36
bis 39, gez. von Dr. Müller, 36, 37 lith. von Frommann, 38, 39
gest. von Rauch.
Adamy, Kunstdenkm. d. Kr. Friedberg, S. 224. Dehio,
Handb. IV, S. 294.
Beziehungen der Johanniter zu Niederweisel sind seit 1245
nachweisbar, doch fehlen Urkunden über die Geschichte der
Kirche. Der spätromanische Bau, eine Doppelkirche, bildete
einen Teil dei’ Komturei, die Mitte des 16. Jahrh. von tiefem
Wassergraben mit Zugbrücke umgeben war. Sie bestand bis
1803; die Kirche, bald darauf zum Stall eingerichtet, wurde stark
verwüstet; sie gelangte 1868 in Staatsbesitz und wurde der
hessischen Abteilung des Ordens als Geschenk überwiesen, worauf
eine umfängliche Sicherung des baulichen Bestands vorgenommen
wurde.
Taf. 36. Grundriß.
Taf. 37. Längen- und Querschnitt.
Taf. 38. Choransicht.
Taf. 39. Einzelheiten. I. — II. Hauptportal, Ansicht und Schnitt.
IV., V. Nordportal. VI., VII. Südportal. VIII., IX. Pfeiler-
fuß. X. Kapitell. XI., XII. Rundbogenfries der Langseiten.
XIII., XIV. Kämpfergesims des Chors.
Oberwerba (Kreis Frankenberg, Hessen-Nassau). Kirche.
Taf. 40, aufgenommen von N. Lechner, gez. v. Dr. Müller, lith.
von Frommann.
Das ehemalige Kloster Werbe, zu dem die Kirche gehörte,
ist nach einer Urkunde des Papstes Honorius II. um 1124 von
einem Grafen Temmo gestiftet worden. Es war ursprünglich
ein Mönchskloster. Anfang des 13. Jahrhunderts erscheint es
als Nonnenkloster der hl. Maria. Uber die Baugeschichte der
Kirche ist nichts bekannt; vermutungsweise wurde das Kloster
zur Reformationszeit aufgehoben. Die Kirche ist seit 1900
Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde Basdorf-Ober-
werba.
Taf. 40. I und II Grundrisse ebener Erde und in Fensterhöhe.
III. Längenschnitt. IV. Querschnitt. V. Portal, Ansicht.
VI. Portal, Grundriss. VII. Kämpfergesims des Gurtbogens
vor dem Chor. VIII. Mittelpfeiler der Seitenschiffe, Schnitt.
IX. Hauptpfeiler bei n des Grundrisses.
Pfaffenschwabenheim (Rheinhessen). Klosterkirche.
Taf. 41—44, gez. von Dr. Müller, gest. von Rauch, 45—47 gez.
von Dr. Müller, lith. von Schüler und Wirtz.
Wagner-Schneider, Die vormal. geistl. Stifte im Großh.
Hessen, II, S. 30 ff. Dehio, Handb. IV, S. 319. Jahresbericht
der Denkmalpflege im Großh. Hessen I, Taf. 28, 1; II, Taf. 56, 3.
Die ehemalige Klosterkirche ist in den westlichen Teilen
aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, reicht dagegen in den öst-
lichen in die Übergangszeit zurück. Jn den letzten Jahren hat
eine durchgreifende Sicherung des Bauwerks stattgefunden
(s. Jahresberichte I u. II). Von 1130 ab kommt das von Eberhard
von Sponheim und seiner Mutter gegründete und mit regulierten
Chorherren der Augustiner besetzte Kloster in zahlreichen Ur-
kunden vor. Hessisch seit 1817.
Taf. 41. I. Chor, Längendurchschnitt. II. — VII. Sockel in An-
sicht.
Taf. 42. Grundrisse des Chors und der Galerie.
Adamy, Kunstdenkm. d. Kr. Friedberg, S. 102.
Das im Besitz der israelitischen Kultusgemeinde stehende
Judenbad ist ein unterirdisches Bauwerk des 13. Jahrh., stammt
also aus der Zeit der Stadtkirche und wird 1350 urkundlich zum
erstenmal erwähnt. Verwandte rituelle Anlagen sind in Speier
und Worms.
Taf. 19. Durchschnitt. Grundriß. Eingangstüre.
Taf. 20. Einzelheiten; Säulenkapitelle, Basis und Konsole in
Ansicht.
Hirzenhain (Oberhessen). Klosterkirche. Taf. 21—26, gez.
u. rad. von E. Gladbach.
Gladbach, Denkmäler deutscher Baukunst, S. 18. Wagner,
Kunstdenkm. d. Kr. Büdingen, S. 157. Wagner-Schneider, Die
vormal. geistl. Stifte im Großh. Hessen, I, S. 82. Dehio, Handb.
IV, S. 154.
Die Stiftungsurkunde des Klosters Hirzenhain von 1437
lehrt, daß schon vorher die dortige Kapelle Unserer lieben Frau
ein vielbesuchter Wallfahrtsort war. Sie gehörte zur nahen Pfarrei
Usenborn. 1437 übergab Eberhard von Eppenstein die von ihm
eingetauschte Kapelle nebst Dorf und Zubehör dem regulierten
Augustinerkloster Büdiken, Diözese Paderborn, um ein Filial-
kloster einzurichten, das der Himmelskönigin, der hl. Anna und
dem hl. Antonius geweiht sein sollte. 1439 wurde es eröffnet
und 1448 von Konrad von Mainz geweiht. Bis zur Reformation
erwarb es großen Besitz und stand in hohem Ansehen. 1534
führte Graf Eberhard zu Königstein weltliche Verwaltung ein;
1569 war Hirzenhain „ein münchlos Kloster“. Die Klostergebäude
dienten dann bis 1593 einer Lateinschule und scheinen noch
1673 bestanden zu haben. 1806 kam Hirzenhain an Liessen.
Von der ehemaligen, 1357 schon bestehenden Wallfahrtskirche
ist der Chor erhalten; an ihn ist die spätere Klosterkirche angebaut.
Der Chor ist in die Mitte des 14. Jahrh. zu versetzen, urkundliche
Nachrichten fehlen. Die Hallenkirche steht jetzt leer, zum Gottes-
dienst ist der Chor bestimmt.
Taf. 21. Grundriß. I. über dem Sockel, II. über den Fenster-
bänken und über der Emporbülme.
Taf. 22. Querdurchschnitt und Längendurchschnitt.
Taf. 23. I. Lettner. II. Profil. III. Grundriß eines Pfeilers.
IV. Profil des Pfeilerfußes. V. Profil des Türgewändes. VI.
Profil der Gewölberippen des Lettners. VII. Profil der Spitz-
bogen über den Pfeilern. VIII. Profil des Gurtgesimses.
IX. , X. Profile der Brüstung. XI. Deckplatten der Brüstung.
Taf. 24. I. Ansicht und Profil eines achteckigen Tragsteins,
dessen früherer Standort nicht feststeht. II.—V. Konsolen
am Lettner. VI., VII. Umrisse verschiedener Blattformen.
Taf. 25. Einzelheiten. I. Nördliche Seitentüre mit dem halben
Grundriß und Profil des Gewändes. II., III. Ansicht und
Grundrisse der Wandsäulen im Chor. IV. Dachgesims des
Chors. V. Dachgesims der Kirche. VI. Blumenkreuz in der
Brüstung des Lettners. VII., VIII. Blätter des Gurtgesimses
vom Lettner. IX. Blattornament von der Brüstung rechts
des Lettners. X. Rose im Scheitel des Mittelschiffs. XI. Profil
der Pfeilergurten zwischen Mittel- und Seitenschiffen.
Taf. 26. Einzelheiten. I. Westliches Hauptportal der Kirche
mit Durchsicht auf Hirzenhain und das Niddertal. II. Grund-
riß der linken Seite des Portals. III., IV. Ansicht und Profil
des rechten Türgewändes. V. Profil des Sockelgesimses. VI.
Profil der Fensterbänke. VII. Stäbe der Fenster. VIII. Profil
der Gewölberippen des Mittelschiffs. IX. Steinmetzzeichen.
X. Profil eines Pfeilerfußes im Mittelschiff.
Kaichen (Oberhessen), Freigericht. Taf. 27, gez. von
A. Wießell, lith. von Frommann.
F. Thudichum, Geschichte des freien Gerichts Kaichen in
der Wetterau 1857. Adamy, Kunstdenkm. d. Kr. Friedberg,
S. 155.
Gericht oder Grafschaft Kaichen wird urkundlich zuerst
1293 genannt. Aus dem Schutzrecht, das schon früh die Burg-
Friedberg mit andern ausübte, entstand nach und nach eine
Landeshoheit der Burg. 1806 kam das Gericht unter hessische
Hoheit und wurde nach dem Tod des letzten Burggrafen ein
unmittelbarer Landesteil Hessens. — Das oberste Gericht tagte
unter freiem Himmel; erhalten sind, von einem alten Lindenbaum
beschattet, drei rechtwinklig angeordnete, zum Teil erneuerte
Bänke, ein Tisch und eine Säulenbasis vor der offenen Seite des
Rechtecks.
Taf. 27. Ansicht und Grundriß.
Kleinkarben (Oberhessen). Krypta unter der Kirche.
Taf. 28, gez. von A. Wießell, lith. von Frommann.
Adamy, Kunstdenkm. d. Kr. Friedberg, S. 161.
Das Dorf gehörte zum Gericht Kaichen (s. oben) und teilte
dessen Schicksale. Die Kirche ist vielfach umgebaut und zeigt
noch Spuren gotischer, in der Krypta solche romanischer Zeit.
Die ursprüngliche Wölbung ist durch eine flache Decke ersetzt.
Taf. 28. I. Durchschnitt. II. Grundriß. III. Romanisches Tym-
panon. IV., V. Taufstein.
Mainz. Gruft unter dem Dom zu Mainz (Nassauer Ge-
dächtniskapelle). Taf. 29, gez. von Dr. Müller, lith. von Wirtz.
Dahl, Die Krypta des hl. Bardo. Nass. Annalen III, 3.
Der unterirdische Raum bildet den Rest der Doppelkapelle,
die zum Gedächtnis der beiden Erzbischöfe aus dem Haus Nassau
im Anfang des 15. Jahrh. errichtet wurde. Der zierliche Oberbau,
der sich im Mittelschiff erhob, trug ein Reiterbild des hl. Martin
und hieß deshalb Martins-Chörlein. Er wurde 1683 abgebrochen.
Taf. 29. Grundriß und Schnitt.
Mainz. Ehemalige Kirche zum hl. Geist, Fenster. Taf. 30,
gez. von Berdelle.
Das Blatt ist nur ein Probedruck. Im Rechenschaftsbericht
des Vereins vom 21. Sept. 1865 heißt es darüber: „Herr Berdelle
hatte die Freundlichkeit, dem Vorstand die Benutzung eines zu
andern Zwecken gefertigten Überdrucks, ein Fenster der ehemaligen
Heiligen-Geist-Kirche in Mainz darstellend, zu ermöglichen. Ob-
gleich die gesamte Aufnahme des Gebäudes nicht mehr zu haben
war, glaubte der Vorstand dieses Anerbieten dankend annehmen
zu sollen. Es sind Abdrücke dieses Blattes an die Mitglieder
verteilt worden.“
Taf. 30. Ansicht, Grundriß und Schnitt.
Marburg (Hessen). Saalbau des Schlosses, Taf. 31—35,
gez. von Horst und Heinzerling, gest. von Rauch.
v. Dehn-Rotfelser, Mittelalt. Baudenkmäler in Kurhessen.
Dehio, Handb. I, S. 194.
Der Saalbau des vom 13. —15. Jahrh. entstandenen Mar-
burger Schlosses ist um 1311 vollendet worden. Er zeigt zwei
Stockwerke über hohem Kellergeschoß; das oberste enthält den
sogen. Rittersaal.
Taf. 31. Grundriß des Rittersaals in dem dritten Stock.
Taf. 32. Vorderansicht des Saalbaues von Norden.
Taf. 33. Seitenansicht von Westen.
Taf. 34. Querdurchschnitt.
Taf. 35. Einzelheiten. I.—V. Gewölberosetten. VI., VII. Pro-
file. VIII., IX. Fenster, Ansicht und Schnitt. X,. XI. Pro-
file. XII. Säule, Durchschnitt. XIII. Gewände. XIV.-XVI.
Sockel, Ansicht, Schnitt und Profil. XVIII.-XXL Profile.
Niederweisel (Oberhessen). Johanniterkirche. Taf. 36
bis 39, gez. von Dr. Müller, 36, 37 lith. von Frommann, 38, 39
gest. von Rauch.
Adamy, Kunstdenkm. d. Kr. Friedberg, S. 224. Dehio,
Handb. IV, S. 294.
Beziehungen der Johanniter zu Niederweisel sind seit 1245
nachweisbar, doch fehlen Urkunden über die Geschichte der
Kirche. Der spätromanische Bau, eine Doppelkirche, bildete
einen Teil dei’ Komturei, die Mitte des 16. Jahrh. von tiefem
Wassergraben mit Zugbrücke umgeben war. Sie bestand bis
1803; die Kirche, bald darauf zum Stall eingerichtet, wurde stark
verwüstet; sie gelangte 1868 in Staatsbesitz und wurde der
hessischen Abteilung des Ordens als Geschenk überwiesen, worauf
eine umfängliche Sicherung des baulichen Bestands vorgenommen
wurde.
Taf. 36. Grundriß.
Taf. 37. Längen- und Querschnitt.
Taf. 38. Choransicht.
Taf. 39. Einzelheiten. I. — II. Hauptportal, Ansicht und Schnitt.
IV., V. Nordportal. VI., VII. Südportal. VIII., IX. Pfeiler-
fuß. X. Kapitell. XI., XII. Rundbogenfries der Langseiten.
XIII., XIV. Kämpfergesims des Chors.
Oberwerba (Kreis Frankenberg, Hessen-Nassau). Kirche.
Taf. 40, aufgenommen von N. Lechner, gez. v. Dr. Müller, lith.
von Frommann.
Das ehemalige Kloster Werbe, zu dem die Kirche gehörte,
ist nach einer Urkunde des Papstes Honorius II. um 1124 von
einem Grafen Temmo gestiftet worden. Es war ursprünglich
ein Mönchskloster. Anfang des 13. Jahrhunderts erscheint es
als Nonnenkloster der hl. Maria. Uber die Baugeschichte der
Kirche ist nichts bekannt; vermutungsweise wurde das Kloster
zur Reformationszeit aufgehoben. Die Kirche ist seit 1900
Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde Basdorf-Ober-
werba.
Taf. 40. I und II Grundrisse ebener Erde und in Fensterhöhe.
III. Längenschnitt. IV. Querschnitt. V. Portal, Ansicht.
VI. Portal, Grundriss. VII. Kämpfergesims des Gurtbogens
vor dem Chor. VIII. Mittelpfeiler der Seitenschiffe, Schnitt.
IX. Hauptpfeiler bei n des Grundrisses.
Pfaffenschwabenheim (Rheinhessen). Klosterkirche.
Taf. 41—44, gez. von Dr. Müller, gest. von Rauch, 45—47 gez.
von Dr. Müller, lith. von Schüler und Wirtz.
Wagner-Schneider, Die vormal. geistl. Stifte im Großh.
Hessen, II, S. 30 ff. Dehio, Handb. IV, S. 319. Jahresbericht
der Denkmalpflege im Großh. Hessen I, Taf. 28, 1; II, Taf. 56, 3.
Die ehemalige Klosterkirche ist in den westlichen Teilen
aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, reicht dagegen in den öst-
lichen in die Übergangszeit zurück. Jn den letzten Jahren hat
eine durchgreifende Sicherung des Bauwerks stattgefunden
(s. Jahresberichte I u. II). Von 1130 ab kommt das von Eberhard
von Sponheim und seiner Mutter gegründete und mit regulierten
Chorherren der Augustiner besetzte Kloster in zahlreichen Ur-
kunden vor. Hessisch seit 1817.
Taf. 41. I. Chor, Längendurchschnitt. II. — VII. Sockel in An-
sicht.
Taf. 42. Grundrisse des Chors und der Galerie.