Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0061

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bra

— 48 —

Bra

Reden. Die im Schutte gefundenen Rippenprofile dieselben wie
in Balga, also hausteinmäßig und mit Unterscheidung der Quer-
und Diagonalgurte; aus wirklichem Haustein die Gewölbeanfänger
und Kragsteine. Reste von Terracotta-Laubfriesen zeigen genau
dieselben Formen, wie sie um einiges später in Lochstädt und in
der Marienburg verwendet wurden, lassen also auf eine zentrale,
längere Zeit in derselben Tradition fortarbeitende Ziegelbrennerei
schließen.

BRANDENBURG A. D. HAVEL. Pr. Brandenburg. Inv. —
Aufnahmen sämtlicher Bauten bei F. Adler, Backstein-Bauwerke. —
C. Qurlitt, Historische Städtebilder. — Meß-B. — [Kohte.]
Dom S. Peter und Paul, 949 gegr. Sprom. Ziegelbau (Stiehl),
•3sch. kreuzfg. Basl. mit Holzdecken, Chor und Qsch. um 1200, das
7joch. Langhaus um 1220 (das n Ssch. ohne Verband mit dem
Qsch.; die Steinkämpfer der ursp. quadr. Pfl. nach frgot. Vorbildern
im Qsch. der Liebfrauen-K. in Magdeburg). Die 2sch. Krypta0
erstreckt sich auch unter die Vierung; die Öffnungen gegen das
Msch. seit dem 17. Jh. von einer hohen Treppe verdeckt; Haustein-
Säulen mit schönen sprom. Kapt.; gemauerte Wandpfl., deren Säul-
chen mit Würfelkapt., ähnlich einigen Pfl. des Langhauses. Der
5/io OSchluß und die Rippen-Kreuzgwbb. der Krypta von einer
frgot. Änderung des Bauplans um 1235. An der NSeite des Chors
2 frgot. Kap. in 2 Geschossen übereinander; in der Mitte jeder
eine Sl. (Knospenkapt.) mit 4 Kreuzgwbb. Die untere „bunte
Kapelle" hat teils frgot., teils spgot. Ausmalung (das Ornament
1895 whgest.). — Umfassender Umbau des Doms in der 2. H. des
15. Jh. Der OSchluß des Chors über dem der Krypta erneuert
unter Hinzufügung von Strebepfl.; Mauern der Sschiffe, Ober-
mauern des M. und Qsch.; die Pfl. des Langhauses verbreitert, das
Innere mit Kreuzgwbb. überdeckt; gemauerte Brüstungen des Chor-
raumes unter der Vierung. Schöner Staffelgiebel des NKreuzarms0
(sehr verwandte Beispiele in Tangermünde, Jüterbog und Berlin);
einfacher der WGiebel des Msch.; schöne Rosen mit Fischblasen-
Muster in der Mauer des s Ssch. (ähnlich dem Rathaus der Alt-
stadt). Auch der 2 türmige WBau entstammt der spgot. Erneue-
rung; doch nur der N-T. ausgebaut. Das von Strebepfl. einge-
schlossene WPortal hat reich gegliederte Leibung aus Tonstücken,
das Kämpfergesims aus Kunststein mit Reliefen aus der Tiersage0.
Der WBau 1836 zu unerfreulichem Abschluß gebracht. Das Innere
57,5 m lang, 1892 angemessen instandgesetzt.
Von dem an der NSeite des Doms gelegenen Stiftsgebäude ist
erhalten der O und der NFlügel. Vom OKreuzgang schließen sich
die 5 s Joche zeitlich an den frgot. Umbau der Krypta; bmkw.
Hofpforte und schöne ornam. Einzelheiten." Die 2 n Joche des
 
Annotationen