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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0060

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Bös

— 47 —

Bra

ansehnlicheren norddeutschen rom. Landkirchen: flachgedecktes Sch.
(10: 15 m) eingezogener quadr. Chor mit Kreuzgwb. (nicht mehr
das alte) und '/* kr. Apsis, T. in W. Ein Sondermerkmal der
Familie ist die Rundform dieses Turmes (in jüngerer Zeit 4 eckig
umgebaut); sein Kegeldach auf einer Abb. des 16. Jh. noch sicht-
bar; die in der Mauerdecke liegende Wendeltreppe erhalten. Eine
Eigentümlichkeit der Technik ist ferner, daß das aus Feldsteinen
geschichtete Mauerwerk außen und innen mit hartem, weißem,
sehr glatt behandeltem Gipsstuck überzogen war. Aus demselben
Stoff die nach guten Hausteinmustern profilierten Kämpfer in der
Turmhalle. Sonst sind die meisten Einzelheiten zerstört. An den
2 Portalen ein Rundstab im Bogenlauf; die wahrscheinlich eben-
falls aus Qipsstuck zu denkenden Gewändsäulen sind zerstört.
Die Fenster merkwürdiger Weise in 2 Reihen über einander. —
Hauptaltar 14. Jh., Nebenaltar 15. Jh. gut. Reiches Triumph-
kreuz mit schwebenden Engeln.

BÖS DORF. Schles. Kr. Neiße. Inv. IV.
Dorf-K. Frgot. mit rom. Erinnerungen. Die Anlage die gewöhn-
liche: eingezogener quadr. Chor mit stark gebauschten Kreuzgwb.,
die Rippen auf Knospen-Kragsteinen0; Apsis mit Halbkuppel.

BÖSSOW. Mecklenbg.Schw. AG Grevesmühlen. Inv. II.
Dorf-K. Unbedeutender got. Ziegelbau. Von einigem Interesse
die Grabsteine und ein mit Glasmalerei vom E. 14. Jh. ge-
fülltes Fenster.

BÖTTCHERSDORF. OPreußen Kr. Friedland. Inv. II.
Dorf-K. Einfacher Feldstein- und Backsteinbau aus A. 15. Jh.

BOVENAU Schlesw.Holst. Kr. Rendsburg. Inv. II.
Kirche. Feldsteinbau des 13. Jh., verbaut, Gr. einfaches Rck. W-T.
aus Holz. — Taufbecken bez. 1375, der Guß unsauber. Gutes
spgot. Crucifix.

BOYADEL, Schles. Kr. Grünberg. Inv. III.
Herrenhaus 1734, Gr. triklinienförmig mit flachem Mittelrisalit,
Putzbau, außen und innen reich in Stuck verziert.

BRANDENBURG. OPreußen Kr. Heiligenbeil. Inv. II. —
Steinbrecht, Ordensbaukunst II.

Pfarr-K. Aus früher Ordenszeit. 1 sch. mit eingezogenem Chor
und '/a kr. Apsis, einzige in OPreußen nachgewiesene; kreisrunde
Fenster in hoher rundbg. Blende. Der darüber aufsteigende OGiebel
des Lhs. in den Formen des 14. Jh. — Hübsches Gestühl um 1590.
OrdensschloD. Erb. seit 1266, abgetragen seit 1770. Der Kon-
ventsbau (nur die Kellergeschosse erkennbar) ist der größte an den
Ordensburgen nachgewiesene. Die Anordnung gleicht der zu Reden,
nur ist das 4 Eck des Grundrisses kein reines Quadrat (65,4:52 m).
Haupt-T. an einer Ecke, doch nicht isoliert, wie in Mewe und
 
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