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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0305

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Mar

— 292 —

Mar

und gold. Kanzel 1714, Holzschnitzerei, braun gebeizt. Tauf-
gestühl 1685 ebenfalls Holz. 2 steinerne Grabplatten A. 17. Jh.
Dreisitziges Gestühl von 1708 mit reicher Schnitzerei, desgl. Ge-
stühl der Chirurgengesellschaft von 1732. Epitaphe: 1. Für
Augustin Milde, 16. Jh., anmutige Renss.Archt. in Holz. 2. Für
Andreas Cnöffel f 1669. 3. Für Nathanael From f 1713, letztere
beide in reichen Barockumrahmungen, ohne archt. Gerüst.
Rathaus. Erb. 2. H. 14. Jh. (vermutungsweise um 1365—1380).
Vergl. Denkmalpflege IV, Nr. 11. — Backsteinbau mit Kalkstein
und Granit. Unten Laubengang und Gwbb. für einige Kaufbänke,
oben Verwaltungsräume. Flache Lisenen gliedern das Obergeschoß
an der Marktseite, zwischen denen in spitzbg. Blenden die Fenster
mit Steinkreuz und wagerechtem Sturz. Als Krönung Lisenengang
und Erker. Der NGiebel noch 14. Jh., gestaffelt, mit strengem
Blendenschmuck. Der SGiebel 1457—60 zerschossen, darnach in
spgot. Weise wieder aufgebaut. M. 19. Jh. der Maßwerkschmuck
hinzugefügt, aus neuerer Zeit die Fensterdurchbrüche der Seiten-
mauern. 1899 Brand des Daches und Dachreiters, Wiederaufbau
1901 durch Steinbrecht, wesentlich in alter Form. — Innen bmkw.
die Ratsstube, 4 Kreuzgwb. auf stattlichem Granitpfl., und die Ge-
richtsstube, jetzt Kasse, mit einem einzigen kuppelartigen Gwb. auf
Rippen; einige Wandschränke mit kunstvollem Beschläge.
Der Marktplatz erhält ein charakteristisches Gepräge durch die
einst im Ordensland sehr oft angewendeten Lauben; im einzelnen
vielfach erneuert, zuletzt nach Bränden 1875, 1899, 1902. In der
Schmiedegasse Giebelhaus aus 15. Jh. Sonst einige aus 17. und
18. Jh.

Stadtbefestigung schließt sich an die vom Hochmeister Dietrich
von Altenburg (1335—-41) erbauten Schloßmauern an und ist
größtenteils noch erhalten, wenn auch etwas verbaut. 2 wertvolle
Torbauten, künstlerisch weit über dem sonst in der Provinz vor-
handenen Durchschnitt.

MARIENAU. WPreußen Kr. Marienburg. [Seh.]
Kath. Pfarr-K. Schlichter Backsteinbau 14. Jh. Hochaltar und
Kanzel wertvolle Schnitzarbeiten des 18. Jh., ersterer in spätestem
Bar., letzterer rok. Gestühl mit geschnitzten Wangen, A. 18. Jh.

MARIENDORF. Brandenburg Kr. Teltow. Inv. — [K]
Dorf-K. Sprom. Granitquaderbau vom A. 13. Jh., br. W-T., rck.
Sch., quadr. Chor mit Kreuzgwb., Apsis mit Halbkuppel. Das
Sch. im 16. Jh. mit 3 Sil. geteilt und mit Kreuzgwbb. überdeckt.
— [Altar 1626, abgebrochen 1902. — Leinenteppich mit Scha-
blonenmalerei0 M. 16. Jh., Teile im Kunstgew.-Mus. und im Märk.
Mus. in Berlin.]
 
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