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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0411

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Schw

— 398 —

Schw

Königl. Schloß. 3flügl. bar. Bau voll, um 1719 von Böhme und
Dieterichs. Die Attika an der Wasserfront 1898 durch einen Giebel
ersetzt. Die Seitenflügel endigen in kuppelartigen Türmen. Im
Inneren Rittersaal und Schloß-Kap.

SCHWEIDNITZ. Schles. Inv. II. — Meß-B.
K. Pfarr-K. Ablaßbriefe 1288—1303; lebhafte Bautätigkeit E. 14. Jh.
bis A. 15. Jh., wodurch das Gebäude völlig erneuert. — Haustein-
bau. 3 Sch. in 3 parallelen 8Eck-Apsiden geschlossen; ganze L.
63 m. Bis 1530 Basl., dann das jetzige tieferliegende Netzgwb.,
infolgedessen das Innere Halle mit überhöhtem Msch., darüber die
Obergaden der alten Basl. als toter Raum stehen geblieben. An
der WFassade 3 Portale0, doch nur 1 T.° (s) zur Ausführung ge-
kommen, der höchste Schlesiens (c. 100 m); starke Eckstreben,
Krönung mitOktogon und durchsichtigem Renss.Helm. — Die Innen-
ansicht" wird beherrscht von den im 18. Jh. von den Jesuiten aus-
geführten Malereien, teils am Gwb., teils kolossale Tafelbilder über
den Arkaden in üppigen Schnitzrahmen; tiefer an den Pfl. Kolossal-
statuen. Ausstattung bar.-Hochaltar 1694. — Spgot. Schnitz-
altar (jetzt bei Seite gestellt); doppelflügelig, im Mittelschrein
Marientod mit Erinnerung an den Krakauer Altar von Veit Stoß,
die gemalten Außenflügel bez. 1492. — Taufstein0 1586, die
8 Seiten mit Reliefs bedeckt, hoher Schalldeckel, das Ganze zu den
besseren Stücken dieser Art gehörend. — Pietä° um 1400, ähnlich
der in der Sand-K. in Breslau. Die zahlreichen Epitaphe der
protestantischen Zeit bei der Rekatholisierung teils zerstört, teils
im Pfarrgarten versteckt; darunter mehrere recht gute, namentlich
eines von 1597, dessen Krone als Giebelträger. — Gräbst, mit
Bronzeeinlagen 1434, 1459, 1499.

Ev. Friedens-K. 1657—58, nach Entwurf A. v. Säbischs von Kas-
par König, Es war für den ev. Kultus nur Fachwerkbau zuge-
lassen, wodurch das Äußere den Eindruck eines großen Ökonomie-
gebäudes macht. Gr. griechisches Kreuz mit verlängertem O- und
WArm. Ringsum 2geschossige Emporen auf eichenen Ständern.
Schmuckformen spärlich, trocken barockisierend, mit einiger Be-
malung. Das Innere« ist durchaus eigenartig und nicht ohne
künstlerische Qualitäten. Etwas aus der Stimmung fallend der
später hinzugekommene Prunkaltar. Lhs. 20:44, Qsch. 20:31,
H. 15. 3000 Sitzplätze und 4500 Stehplätze.
Ursulinerinnen-K. 1753 ff. Elliptisch mit Vorhalle und einge-
zogenem Chor. Putzbau in trockenen Bar. Formen.
Fürstliche Burg (jetzt Armenhaus). Nach Brand 1528. Von künst-
lerisch bedeutsamen Teilen erhalten nur ein Portal" bez. 1537 in
charakteristisch deutschen, etwas schwerflüssigen Renss.Formen;
Pilaster, hohes Gebälk, Krönung im Kleeblattgiebel.
 
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