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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0252

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Lau

— 239 -

Lau

Rathaus. Beg. 1539 von Hans Lindner. Der Marktflügel bildete
eine geräumige, jetzt durch Einziehung von Wänden geschlossene
Halle; das Portal jetzt zum Fenster umgestaltet; darüber große
zwischen kandelaberförmigen Pilastern eingerahmte Uhr. Die Innen-
räume haben meist Netzgwbb. mit gewundenen Reihungen. Im
I. Obergeschoß ein Musikantenbalkon. Der Helm des Rats-T., von
trefflichem Umriß, 18. Jh.
Gymnasium. 1591, ern. nach Brand 1752.

LAUBOW. Brandenburg Kr. WSternberg. — [K.]
Dorf-K. Spgot. Ziegelbau vom A. 16. Jh., vorbildlich für das Land
Sternberg; Sch. 3j., 3seit, geschl., mit reichem Sterngwb.; vor der
WSeite ein geböschter Holz-T. — Am Kanzelaltar 8 Bildwerke
von den Flügeln des spgot. Schreinaltars.

LAUDEN. Schles. Kr. Strehlen. Inv. II.
Dorf-K. Einfacher Granitbau aus sp. Ma. — Schnitzaltar
16. Jh. — Ikon. Gräbst.

LAUENBURG. Pommern Kreisstadt. Inv.
Kath. Pfarr-K. Spgot. Ziegelbau. Hllk. von 4 J., 1 sch. Chor,
gerade geschlossen. Seit Verwüstung durch die Schweden 1658
fehlen die Gwbb. Eigentümlich die Zwerggalerie geputzter Blen-
den unter der Traufe der Langhauswände. Am Chorgiebel reiche
Staffelarchitektur in der Art der Kirchen des Deutsch-Ordens-
Gebiets. W-T. mit wirkungsvoller Blendengliederung. — 2 Kalk-
steinepitaphe der Familie v. Zitzewitz in guten Renss. Formen.
Altäre bar.

Deutsoh-Ordens-SchloD. Nach Zerstörung 1410 ern., unter den
Herzogen von Pommern um 1600 zu Wohnzwecken umgebaut;
von,der damaligen Einrichtung ein paar Kamine erhalten.

LAUENBURG. Schlesw.Holst. Kreisstadt. Inv.
Stadt-K. Die Mauern aus einem ma. Gewölbebau. Seit c. 1700
ungeteilter Saal mit abgeflachter Holztonne. Der 1590 von Franz II.
als Ruhmeshalle der niedersächsischen Herzoge eingerichtete Chor
1827 abgebrochen, die in ihm enthaltenen Kunstwerke schnöde
zerstört. Er enthielt an der Südwand einen großen steinernen
Stammbaum mit 64 Wappen (vgl. Güstrow), vor ihm eine Reihe
von Sandsteinstatuen, beginnend mit Karl d. Gr. Gegenüber das
Grabdenkmal des Herzogs und seiner Gemahlin von 1599 (einige
Trümmer erhalten, als Ganzes nur aus Abbildung des 17. Jh. be-
kannt). Großer tumbenartiger Unterbau, an den Langseiten je 2,
an den Schmalseiten je 1 großes Historienrelief, an den Zwischenpfl.
Nischen mit allegor. Statuetten. Vom Hauptbau abgetrennt, auf
den Ecken des Sockels größere sitzende Evangelistengestalten. Auf
dem Deckel Crucifix, davor kniend, symmetrisch einander zugekehrt,
die lebensgroßen Bildnisgestalten des Herzogs und der Herzogin.
 
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