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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0115

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Dar

— 102 —

Das

— Aus der Empirezeit: altes Reichsbankgebäude, Ecke Jopen-
gasse.

Beischläge: Am zahlreichsten in der Fraueng., Brotbänkeng., Jopeng.
und am Langemarkt. — Die Urform, schlanke Steinpfosten vor der
Haustür, mit dieser durch Sitzbänke verbunden, wie sie das Bild
von Anton Möller von 1601 in der Langgasse aufweist, ist nicht
mehr vorhanden. Seit dem 15. Jh. kommt die jetzige Form auf:
Eine steinerne Treppe von 6—8 Stufen führt von der Straße zu
einer Terrasse, welche sich über die ganze Fassade erstreckt und
durch Brustwehren aus Stein mit figürlichem oder dekorativem
Schmuck oder durch Eisenschmiedegitter abgeschlossen wird. Das
eiserne Geländer zu Seiten der Treppe endigt in ornamentalen
Steinpfosten oder gemalten Granitkugeln mit blanken Messing-
knäufen. Die Regenrinnen sind zu beiden Seiten weitergeführt und
endigen in Wasserspeiern.

DARGITZ. Pommern Kr. Ückermündc. Inv. II.
Dorf-K.» Gut erhaltener Granitquaderbau 13. Jh. Einfaches Recht-
eck. Die unterspitzen Fenster echt, im W hölzerner T. aus 17. Jh.

DARGUN. Mecklenbg.Schw. LG Güstrow. Inv. I.
Ehem. Cisterc.Klst. Die erste Gründung von 1172 fand kein
Gedeihen; zweite 1209. Die vorhandene K. beg. 1241, voll. c. 1260.
Aus dieser Epoche das Lhs. Backsteinbau. Die schweren Pro-
portionen und das gebundene Gewölbesystem, rippenlos und rund-
bogig, lassen den Bau noch wesentlich als rom. erscheinen und für
die angenommene Erbauungszeit in jeder Hinsicht altertümlich.
Die niedrigen, leicht zugespitzten Arkaden und massigen, im Gr.
abgetreppten Pfl. erinnern an die etwas älteren Ordenskirchen in
Colbatz und Oliva, wo indessen das gebundene System schon ver-
lassen war. Die Gewölbedienste gehen teils in den Pfl. über, teils
sind sie vorgekragt. In der Hochwand schmale, gepaarte Spitz-
bogenfenster, mit einfach abgeschrägtem Gewände. Nach Zerstö-
rung der Ssch. ist das Lhs. jetzt 1 sch. in 3 Doppeljochen. —
Qsch. und Chor wurden 1464—79 neu aufgeführt, nach dem Plan
von Doberan. Das Äußere hat in der WHälfte rom. Bogenfriese,
in der OHälfte Rautenfriese aus schwarzen Glasursteinen. Türme
fehlen, wie bei einem Cistercienserbau natürlich. — Grabsteine
in roher Umrißzeichnung. — Das auf der NSeite der K. gelegene
Klst. als Schloß umgebaut, A. 17. Jh. und wieder seit 1654.

DASSOW. Mecklenbg.Schw. AG Grevesmühlen. Inv. II.
Dorf-K. Sorgfältiger Granitbau, 13. Jh., jetzt ohne Gwb. Der
rck. Chor aus Backstein. — Kanzel" 1633, bmkw. gut. Altar
um 1650, Knorpelmanier. Taufgehäuse 1672. Schöner Kron-
leuchter 1660.
 
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