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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0307

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Mar

— 294 —

Mar

geordneten Kreuzgwbb. ruhen auf Granitpfeilerchen; die WWand
als Lettner ausgebildet, der alte Eingang in dessen Mitte. — Aus-
stattung völlig neu. Die alten Wandgemälde0 unter den Fenstern
der Ssch. rest.; falls man annehmen dürfte, daß wenigstens die
Komposition authentisch wäre, so wären sie sehr der Aufmerksam-
keit wert. Ein vorzügliches Schnitzwerk der Bischofsstuhl0 aus
A. 16. Jh. Gravierter Grabstein des B. Nikolaus f 1376; andere
in derselben Technik 1427, 1463. Reiche spgot. und Renss. Kelche.

— Der Dom ist ohne Fassade. Er stößt mit dem WEnde des
Lhs. gegen das schon vorher begonnene

Kapitels-Schloß0. Anlage und Ausführung ganz einheitlich. Von
seinen 4 Flügeln jetzt nur der w und n erhalten. Der Hof von
einer 2geschossigen gewölbten Laube umzogen, die zur Verbindung
der Innenräume an Stelle eines Korridors diente. Der frei bleibende
Hofraum beträgt 12,8 : 16 m, die Außenseiten ein genaues Quadrat
von 43 m. An den Ecken vorspringende 4 eck. Türme, der an die
K. stoßende in SO später überhöht und als Glocken-T. benutzt.
Das Innere in 3 Geschossen gewölbt, darüber noch eines mit
Balkendecke. Das Haugtgeschoß ist das dritte. Die wichtigsten
Räume lagen in dem jetzt abgebrochenen SFlügel, der auch breiter
war als die andern. Er enthält einen großen Saal von 5 Stern-
gewbb., davon der erste und letzte durch eingezogene Wände später
abgeschlagen. Im NFlügel ein kleiner Raum mit granitner Mittel-
säule. — Unter dem Dachrande außen und innen ein Wehrgang.
An dem sonst einfachen Außenbau imponiert die kolossale Portal-
nische0 der NSeite. Auffallend weit hinausgeschoben ist derDansker
(Kloaken-T); eine hohe gedeckte Brücke von 55 m L. verbindet ihn
mit dem Haupthause. Der kleinere Außen-T. im N enthielt eine
Brunnenanlage.

Von dem sehr großen und starken OrdensschloD sind die letzten
Reste im 19. Jh. abgeräumt.

MARIENWOHLD. Lauenburg. Inv.
Ehem. Brigitten-Klst. Gegr. 1412 als Tochter des KIst. Mariendal
bei Reval. Gänzlich zerstört, Grundmauern z. T. aufgedeckt.
[Schnitzbilder kamen in die K. zu Mölln und von dort z. T. in
das National-Mus. zu München.]

MARKAU. Brandenburg Kr. OHavelland. — [K.]
Dorf-K. Vom spgot. Ziegelbau erhalten der rck. W-T. Die ge-
räumige K. 1712 erneuert (Inschr. am Sandstein-Portal des NAn-
baues), im O 5seit. geschl.; die Fronten gemalt (rote Flächen mit
weißen Einfassungen). — Die reiche Ausstattung vortrefflich in
der Art der Schule Schlüters, Altar, Kanzel und Herrschaftslaube,

— Kelch spgot. 1501 (?).
 
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