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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0179

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Gül

— 166 —

Güs

Begräbnis-K. Reste eines bedeutenden Schnitzaltars.
Ev. Ffarr~K. Grabdenkmäler 1778, 1781, 1804.

GÜLTZ. Pommern Kr. Demmin. Inv. II.
Dorf-K. Granitquaderbau E. 13. Jh., später verlängert; frgot. Portal
aus sauber behauenem Granit erhalten. — Kanzel0 und Altar-
schranken in schöner Eichenholzschnitzerei renss. etwa E. 16. Jh.

GUMBINNEN. OPreußen Kreisstadt. Inv. V.
Pfarr-K. A. 18. Jh., erweitert 1810; durch dorisierende hölzerne
SU. 3sch. gestaltet. — Kanzelaltar.

Reformierte K. 1736, Flachdecke, 3 seh. geteilt. Nicht übles
Gerät.

GURZNO. WPreußen Kr. Strasburg. Inv. VIII.
Pfarr-K.° c. 1768. Derber bar. Gewölbebau.

GÜSTROW. Mecklenbg.Schw. Inv. IV. — [D.]
Dom (ehem. Collegiatstifts-K-). Gegr. 1226, voll, vor 1250. Backstein.
Den Kern bildet eine kreuzf. Anlage mit plattem Chorschluß und
1 sch. Lhs. Der Gr. erinnert somit an Neukloster, nur sind die Maße
kleiner, zumal das Lhs kürzer (2 Quadr.) und die Raumverhältnisse
ausgeprägt gedrungen. Von den Gwbb. alt nur das 8 rippige des
Chors auf rom. gegliederten Wanddiensten mit überfallendem Blatt-
werk an den Kelchkapt.0 Aus dieser Bauzeit auch die markig
gegliederten Portale0 in beiden Kreuzflügeln, eines rundbg., das
andere in breit proportiontertem Spitzbg. mit Ringen an den Rund-
stäben der Archivolte. — In got. Zeit niedrige Sschiffe hinzugefügt,
die den Raumeindruck nicht wesentlich alterieren, und der Chor um
1 Quadrat, und 5/s Schluß verlängert. Aus dieser Bauepoche auch
die Gwbb. des Lhs. und Qhs., die Giebel der Kreuzflügel und der
3geschossige W-T. Der Dom wurde 1866 ff. rest.
Einen hervorragenden Platz unter den Denkmälern Mecklenburgs
nimmt der Dom von G. mit seiner Ausstattung ein, sowohl durch
den malerischen Gesamteindruck, als durch den Wert der einzelnen
Stücke, a) Aus Mittelalter: Das kolossale hölzerne Triumph-
kreuz, jetzt an einer Wand des Lhs., M. 14. Jh. — Um 1500
(worauf sowohl die Wappen als das Ornament hinweisen) der große
Hochaltar0, eines der wichtigsten einheimischen Schnitzwerke;
im mittleren Teil des Schreins gedrängte Kreuzigungsgruppe; zu
den Seiten einzelne Heilige in 2 Rängen, unten Sitzfigg., oben
Standfigg. unter Baldachinen; sie setzen sich auf den Flügeln fort;
der in die Breite gehende Aufbau und der plastische Stil der Figg.
sind altertümlich und echt niederdeutsch. Die erste Wandlung zeigt
eine Folge von Gemälden, 16 Passionsszenen0; von einem jüngeren
Künstler die großfigurig gemalten Außenseiten0. — Aus A. 15. Jh.
reich geschnitzter Leviten stuhl0, an den hohen Wangen Passions-
reliefs. — Einfache frgot. Fünte°. — b) Aus der Renaissance:
 
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