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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0177

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Grü

— 164 —

Gry

angeblich von G. W. Neunherz. Die Altäre der Seitenkapp. (nach
O gerichtet) variieren im einzelnen bei festgehaltenem Schema:
große Bildtafel in verhältnismäßig bescheiden ausgebildeter Rahmen-
architektur, seitlich je eine Heiligenstatue; ihre Ausführung zog
sich bis c. 1775 hin. — Das Äußere ist an den Langseiten, ob-
gleich sie frei liegen, in gleichgültiger Schlichtheit behandelt; die
Dächer ausgesucht häßlich; keine Vierungskuppel. Aller Nachdruck
liegt auf der mit höchstem Pomp und Raffinement durchgeführten
2türmigen Fassade; Gr. der Mittelpartie konvex, der Türme leicht
konkav; die Gesimse, die also schon im Gr. vielfach gekrümmt
sind, werden außerdem auch im Aufriß wiederholt geschweift oder
gebrochen; der freistehende Teil der Türme ist nicht hoch, aber
von wild bewegtem Umriß.

Fürstengruft0. Östl. an den Chor angebaut; der querrechteckige
Raum wird von 2 Kuppeln überdeckt und schließt in 2 halbrunden
Apsiden. Um die Wirkung zu bereichern, sind die Hängekuppeln
zwischen sehr breite Gurte eingespannt und diese werden von
Säulengruppen mit entsprechenden Gebälkverkröpfungen getragen.
Mehrfarbiger Stuckmarmor. Deckenbemalung von geschickter Hand.
Im ganzen verbinden sich Ernst und Pracht zu bedeutender Wir-
kung. — Auf barock erneuerten Tumben die Platten mit den
Rundfigg. der Herzoge Bolko I.° (f 1301) und Bolko II.0 (f 1368);
die erstere eine feinfühlige Arbeit, die Gesichtszüge auffallend indi-
viduell; die zweite derb energisch.

Nebenkirche S. Josephi. 1692. Rck. mit eingezogenem Chor. Das
System dasselbe, wie in der Haupt-K-, doch in engeren Propor-
tionen. — Kanzel0 und Orgelgehäuse0 sind in ihrer Art ersten
Ranges.

Klostergebäude. Aus der Bauzeit 1662 ff. wenig erhalten, das
meiste seit 1768. Der 3stöckige Hauptflügel hat 23 Achsen, wo-
von je 5 auf die Endrisalite, 3 auf das schwächere Mittelrisalit;
die beiden Obergeschosse durch Pilaster zusammengefaßt und mit
Triglyphenfries abgeschlossen. Die Innenräume verkommen.

GRÜSSOW. Mecklenbg.Schw. AG Malchow. Inv. V.
Dorf-K.» Gut gefügter Feldsteinbau 13. Jh. Einfaches chorloses
Rck. Durchweg rom. Fenster.

GRUTTA. WPreußen Kr. Graudenz. Inv. IX.
Dorf-K. Wohl nicht später als A. 14. Jh. Die Anlage ausgezeichnet
durch einen selbständigen und relativ großen, mit 2 Kreuzgwb.
gedecktem Rechteckchor; der T. aus späterer Zeit; das Äußere
schmucklos, ohne die übliche Giebelgliederung.

GRYZYN. Posen Kr. Kosten. Inv.
Kirchenruine0. Kleiner spgot. Granitbau des 15. Jh., Ischl mit
rck. Chor, unvollendet geblieben.
 
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