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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0194

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Hei

— 181 —

Hei

W vor der Kirche Kapelle des h. Grabes, Ziegelbau um 1490 von
guter einheitl. Durchbildung; Gr. rck., 4J. Steingwb., Strebepfl.
nach innen gezogen. Über der WSeite reicher Staffelgiebel, der
OGiebel schlichter. Im einzelnen bmkw. gedrehte Stäbe, auch als
Gewölberippen. Ausgebaut 1904.

HEILIGENHAFEN. Schlesw.Holst. Kr. Oldenburg. Inv. I.
Kirche. Backsteinbau, romanisierend frgot. An der OWand des
rck. Chors Rundbogenfries und spitzbg. Dreifenstergruppe. Kreuz-
gwb. mit rck. profilierten Rippen. Das ursp. 1 sch. Gemeindehaus,
1390 (?) nach S erweitert als unsymmetrisch 3sch. Hllk. — Ge-
stühl 1505 mit Rollfüllungen u. Relieffiguren.

HEILIGENHAGEN. Mecklenbg.Schw. AG. Kröpelin. Inv. III.
Dorf-K. Kleiner frgot. Granitbau.

HEILIGENKREUTZ. OPreußen Samland. Inv. 1.
Dorf K. 1767 erneuert mit Benutzung der ma. Mauern.

HEILIGELINDE. OPreußen Kr. Rastenburg. Inv. II. —
Monogr. von Anton Ulbrich 1901. — Meß-B.
Wallfahrts-K. ° 1681—1693 von den Jesuiten erbaut. Innerhalb
der im 17. und 18. Jh. im ganzen ärmlichen Architektur Ostpreußens
eine imponierende Erscheinnng, ungewöhnlich schon durch den
Stil: italisierender Barock. Der Entwurf, in geläufigen Schulformen
sich bewegend, muß von auswärts (Warschau?) beschafft sein, die
Ausführung durch einen Maurermeister aus Wilna steht niedrig.
Gr. ungegliedertes Rechteck 39:23,5 m äußeres Maß. Innere
Gliederung: Msch. 10 m br., Langchor etwas schmäler, von Ka-
pellen u. Sakristeien flankiert. Über den Ssch. niedere Emporen,
Msch. 19,5 hoch. System: Pf. mit korinth. Pilastern, derbes Ge-
bälk, Tonnengwb. mit Stichkappen; die Empore zwischen die Pilaster
eingespannt. Aus der in zwei Ordnungen aufgebauten Fassade
entwickeln sich 2 Flankentürme mit einem Freigeschoß; die hölzernen
Helme in den gewohnten Formen holländisch-baltischer Renss.;
sie waren so im Entwurf sicher nicht vorgesehen. — Die innere
Ausstattung mit 9 Altären u. Malereien (letztere von Matthias
Meyer aus Heilsberg) gering. — Der Platz, auf dem die Kirche
steht, hat einen niedrigen Hallenumgang mit kapellenartigen Eck-
bauten; die Eingangspforte von 1731 als Werk eines provinziellen
Schmiedemeisters, Schwartz aus Rössel, überraschend gut: um so
unzulänglicher die Statuen auf der Attika 1744—48 von Gerwanger
aus Tolkemit.

HEILIGENSTEDTEN. Schlesw.Holst. Kr. Steinburg. Inv.
Dorf-K. ma. Granitbau, im 16. und 19. Jh. stark verändert, Gr. ein-
faches Rck. Wandelaltar mit Bilderflügeln 1590. Taufe0, Erzguß
von Hermann Benningk 1638, flaches konisches Becken von den
4 Evangelisten getragen. Kelch0 1562.
 
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