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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0297

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Lud

— 284 -

Lud

LUDWIGSBURG. Schlesw.Holst. Kr. Eckernförde. Inv. I.
Herrenhaus. 1723 auf den Granitfundamenten einer alten Wasser-
burg. Bmkw. Ausstattung: Kamine aus belgischem Marmor; im
bunten Zimmer das ganze Getäfel nach holländischem Geschmack
bemalt um 1700, 170 kleine Bilder in 5 Reihen. In anderen Zim-
mern die Wanddekoration auf Leinwand.

LUDWIGSDORF. Schles. Kr. Görlitz. Inv. III.
Dorf-K. 2. H. 13. Jh. Lhs. mit spgot. Gwbb. versehen. Chor
eingezogen quadr., darüber der T. (vgl. Hermsdorf), Altarhaus
noch kleineres Quadrat, an den Diensten romanisierende Kapt.0—
Taufstein spgot. (nachträglich bez. 1744), Kanzel um 1600, an den
Emporen schöne Drechslerarbeit des 16. Jh.
Mühle. Renov. 1606.

LUDWIGSDORF. Schi. Kr. Löwenberg. Inv. III.
Dorf-K. Aus sp. Ma. „in der üblichen Gr.form". — Sakraments-
häuschen 1503 auf 8eck. gedrehten Schaft und reichem von einer
Fiale überstiegenem Gehäuse, zu welchem eine Treppe mit Fisch-
blasengeländer hinaufführt (vgl. Lüben). — Bruchstücke von 2 S ch n i t z-
altären A. 16. Jh.

LUDWIGSLUST. Mecklenbg.Schw. Inv. III.
Stadt-K.° Erb. 1765—70 von J. J. Busch in dürrem Klassizismus,
durch die Entschiedenheit der Tendenz für diese rel. frühe Zeit
bmkw. Der rck. Gr. ist innen mit Kreissegment, außen 3seit. ge-
schlossen. Das Innere zeigt an den Langseiten in degagierter
Stellung je 8 römisch-dorische Sil. aus Holz und Gips, ein hölzernes
Tonnengwb. tragend. Über dem auf 13 Stufen erhöhten Altar,
die ganze Breite und Höhe des Raumes füllend eine Gemäldewand
mit der Darstellung der Verkündigung des Engels an die Hirten
(von Findorff und Suhrlandt). Vor der Fassade und breiter als
sie eine dorische Kolonnade mit sehr weiten Säulenabständen.
Projektiert war noch eine Kolossalsl. in der Art der Trajanssl, die
als Glockenturm dienen sollte. — Hervorragend wertvoll ein got.
Kelch0 aus A. 14. Jh. Weinkanne0 aus 16. Jh. mit Nürnberger
Stempel.

Schloß° 1772—75 von Busch. Mäßig gestreckte Anlage, Quer-
flügel an den Enden und in der Mitte, horizontale Abschlüsse
durch eine die Dächer verdeckende Statuenattika. Vortreff-
liche Gliederung der Massen, Detaillierung im Sinne Palladios mit
mäßig zopfigem Beigeschmack, Material Backstein mit Verkleidung
von Pirnaischem Sandstein. Das Innere räumlich bedeutend und
gediegen klassizistisch dekoriert. — Im Park Kaskade0 mit ko-
lossalen Flußgöttern von Kaplunger 1765. — Die ebenfalls zur
Parkdekoration gehörende kathol. Kirche, von /. v, Seydewitz
1803, interessiert als romantischer Versuch mit got. Formen. Darin
 
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