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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0339

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Old

— 326 —

Oli

1592 nicht reich, aber in der Architektur besonders geschmackvoll.
Kanzel aus bester Renss.Zeit, wohl Husumer Herkunft. Orgel
1592, die Bühne von großer Schönheit. Sehr reiches Chor-
gestühl0 1589, Pflanzenornament herrscht vor, kein Rollwerk.
Kreuzgruppe, der Stamm mit Blumen besetzt, 1491? Tauf-
stein0 1564, noch spgot. Treffliche Epitaphe 1591°, 1610, 1636.

OLDERUP. Schlesw.Holst. Kr. Husum. Inv. I.
Kirche. Kleiner, roher Feldsteinbau, einer von den ältesten.

OLDESLOE. Schlesw.Holst. Kr. Stormarn. Inv. II.
Peters-K. 1757—64, das Sch. mit doppelten Emporen. — Cru-
cifix altgot., Bronze, an einem Kreuz von Eisen. Bettelbrett
mit got. Fig. (vgl. Haupt in Z. f. christl. Kunst 1895).

OLIVA. WPreußen Kr. Danzig. Inv. II. —
Ehem. Cisterc.K. Erster Massivbau beg. 1224, nach Brand 1234
rest. und weitergeführt; umfassende Herstellung nach Brand 1350;
weitere im 15. und 16. Jh.; letzte umfassende 1594. — Backstein-
bau. Aus 13. Jh.: der Chor in den 2 ersten Qwb.jochen, was für
die ursp. Anlage quadr. Or. ergibt; das wieder aus dem Quadrat-
netz gebildete Qsch. (an das sich ursp. je 2 gerade geschlossene
Kap. anschlössen); 6 Arkaden des Lhs. und die s Seitenschiffwand.
Nach 1350: Verlängerung des Chors und Anlage eines ebenfalls
3/8 geschlossenen Umgangs; Verlängerung des Lhs. um 4J.; das
verbreiterte n Ssch. Die s Reihe der Pfl. zeigt die ursp. Gestalt:
einen durch viele Rücksprünge abgetreppten Gr., unter den Ar-
kaden V2 Sil. mit rom. Trapezkapt.0 und Eckknollen an den Basen.
Die Ssch. hatten Kreuzgwb., das basikale Msch. und Qsch. wahr-
scheinlich Flachdecke. Die jetzigen Sterngwb. nach 1350. Dicke
Tünche ernüchtert die Stimmung des Innern und läßt die feineren
Formen nicht mehr erkennen. — Die Ausstattung aus 4 Pe-
rioden: 1590-1626, 1635—1667, 1683-1703, 1744—1749; die
letzten zeigen ein starkes Sinken des künstlerischen Wertes. —
24 Altäre. Der jetzige Hochaltar 1688. Viel wertvoller der
frühere0 (jetzt im n Ssch.) 1606 von Wolfgang Spörer. Reste der
sehr prächtigen Chorstühle von 1599 im n Kreuzflügel. Pomp-
hafte Orgel 1760 ff. Unter den zahlreichen Bildern nichts von
Auszeichnung. Grabmal der Familie Koß, 4 lebensgroße Freifigg.
knien vor kleinem Curcifix, ohne archt. Rahmenbau.
Klausurgebäude. Seit 1350 erneuert unter Bewahrung des alten
Gr. Einzelne Veränderungen im 16. und 17. Jh. Der Kreuzgang
entspricht der Länge des Kirchenschiffs vom 13. Jh. Er ist groß,
aber schmucklos. Weite ungegliederte spitzbg. Offnungen gehen
gegen den Garten. Der NFlügel hat Reste eichener Vertäfelung
und Sitzbänke; wahrscheinlich diente er als Parlatorium (vgl.
Pelplin). Am OFlügel die beiden Sakristeien, nach 13. Jh.; dann
 
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