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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0310

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Mel

— 297 —

Mer

mit viel Feldstein. Gedrungener kreuzf. Gr. Von den 4 Quadraten
der Längsachse fallen 2 auf das Lhs., 1 auf die Vierung, 1 auf
den platt abschließenden Chor; dann 2 auf die Kreuzflügel;
überall stark steigende 8rippige Gwbb. zwischen spitzbg. Gurt-
und Schildbg. Die Diagonalrippen mit runden Schilden aus
Stuck verziert, die Scheitelrippen bloß aufgesetzt, Profil geschärfter
Wulst. Die Ssch. des Lhs. schließen sich nach dem gebundenen
System an; abgetreppte PH.; niedere Scheidbg. Die Wände des
Qsch. durch Blenden gegliedert, die einzigen Rundbogen des Baus.
Im Chor Kleeblattbg. von Spitzbg. umrahmt. Die hohen schmalen
Fenster teils zu 2, teils zu 3 gruppiert. An jedem Kreuzflügel
3seitige Altarnische. Der W-T. im 15. Jh. durch Stürme zerstört
(jetzt neu), die s Abseite als 2sch. spgot. Halle erweitert. — In
den Gwbb. war reiche figürl. Bemalung aus der Erbauungszeit
derK.; z. T. wiederhergestellt 1885ff. — Schnitzaltar0 A. 16. Jh.
unter niederländischem Einfluß, verwandt mit dem zu Schwab-
stadt; um 1580 gemalte Doppelflügel hinzugefügt. — Die Kanzel
von 1601. — Das Chorgitter 1603 von Hans Pepcr und THeß
Witt ist ein reiches, ganz hervorragendes Werk der holländischen
Stilrichtung. — Taufkessel auf 3 Tragefiguren, primitiver rom.
Erzguß. — Der Gekreuzigte, Maria, Johannes0 vorn ehemaliges
Triumphkreuz, lebensgroß, ungemein empfindungsvoll, weich,
feierlich; anscheinend sp. 15. Jh. — Sonstige Reste von got. Bild-
schnitzerei; hervorzuheben eine S. Gertrud". — Zahlreiche Epi-
taphe 1592—1697.

Fachwerkhäuser. Eines von 1537 (Inschr.) hat ausgebildetes renss.
Ornament. Bestes Beispiel der Marschbauart das Pfarrhaus von
1601, jetzt Museum. Im neu gebauten Museum der „bunte Pesel"
von Lehe, erb. für den Landarzt Marcus Swin f 1585.

MELLENTIN. Pommern Kr. Usedom. luv. II.
Dorf-K. Granitbau des 14. Jh., backsteinerner OGiebel mit Blenden.
— Ikon. Doppelgrabstein0 1594, sehr roh.
Schloß. 1575—96, kunstlose Renss., der Gr. nicht ohne Interesse.
Kamin0 mit Stuckreliefs 1613.

MEMEL. OPreußen. Inv. V.
Alle älteren K., deren Gründung bis ins 13. Jh. hinaufreicht, durch
den Brand 1854 zerstört.

MENKIN. Brandenburg Kr. Prenzlau.
Dorf-K. Granitbau, Rck. mit br. W-T. — Altar und Kanzel,
Holz bemalt, Herrenlaube 1637 (Denkmalpflege 1904).

MERTSCHÜTZ. Schles. Kr. Liegnitz. Inv. III.
Ev. Pfarr-K. Bar. Stuckdecke, got. Portal aus 14. Jh. Der ge-
wölbte Chor um 1500, 2 J. und 5/8 Schluß. — Denkmal für Joh.
v. Schweinichen 1677, Bildnisbüste zwischen allegorischen Figg.
 
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