Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0337

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Oes

— 324 —

Oew

Ev. Propst-K. Aus zwei hart nebeneinander liegenden Kirchen zu-
sammengezogen, bmkw. der einfach-kräftige Backsteingiebel0 der
OWand. Gestühl wie in der Schloß-K. Sandsteinepitaph
A. 17. Jh.

K. Dreifaltigkeits-K. Die Deckenfresken von c. 1730 zeigen auf-
wandvolle Architekturen mit figürl. Gruppen.
Schloß» Gegr. im 13. Jh., öftere Umbauten, am wichtigsten die
aus 2. H. 16. und A. 17. Jh. Neuerlich mit Sorgfalt hergestellt
und von bedeutender Wirkung. Der Hauptbau gruppiert sich um
einen großen unregelmäßig 4 eckigen Hof, an der SO Ecke hoher
Rundturm und weiterhin kleines Vorschloß (,,Wittumsstock"). Vor
letzterem das prachtvolle Außentor" von 1603 in niederländischem
Geschmack; breite rundbg. Einfahrt und kleiner Fußgängerbg., kraft-
volle Rustika, alternierend glatt und mit Sternmustern, effektvolle
Wappenkrönung. Das innere Tor° 1559 von Kaspar Khune (vgl.
Brieg), einfacher Rustikabg., an den Zwickeln flach skulpiertes
Laubwerk, am Schlußstein Konsole, darauf das Standbild des Er-
bauers Herzog Johann. Ferner ist der Wittumsstock durch einen
runden hohen Eckerker, fein gegliederte Giebel und im Innern
durch (jüngere) Stuckdecken ausgezeichnet. Im Hauptschloß ist
der großartige Hof° ziemlich vollständig erhalten, 1585 ff. von
Hans Lucas. Die Verbindung der Räume nicht wie in Brieg
durch Lauben, sondern durch offene Laufgänge auf Konsolen-
Kein Hauptgesims, dafür weiter Dachüberhang auf hölzernen
Trägern, in Verbindung mit dem oberen Laufgange. Das Dach
des linken Flügels außen mit 7, innen mit 6 Zwerchgiebeln be-
setzt. Baustoff: Backstein mit Verputz. Die Formen in schlichter
Hochrenss. von sicherer Meisterhand geführt und wesentlich be-
reichert durch die alle Flächen überziehenden Sgraffiti0 (rest.). Im
18. Jh. die Turmspitze und das Innere erneuert. Vor dem Schlosse
Ehrensäule von 1791.

OESBY. Schlesw.Holst. Kr. Hadersleben. luv. I.
Kirche». Eine der stattlichsten der Landschaft, 1828 durch Rest,
entstellt. Got. Ziegelbau mit spgot. 8rippigen Gwbb. Am Giebel
Treppen und Blenden. — Kanzel3 1559, strenge vornehme Renss.,
Import. 2 rom. Grabsteine, trapezoid, ornamentiert.

OEWERSEE. Schlesw.Holst. Kr. Flensburg. luv. I.
Kirche». Rom. Feldsteinbau, eingezogen quadr. Chor ohne Apsis,
im W kreisrunder T., das Sch. nur tangierend und an dieser
Stelle durch eine Tür mit jenem verbunden. Gwb. und Fenster
spgot., die 2 rundbg. Türen alt. Ornamentale Gewölbemalerei
Sprenss. (rest.). Kanzel c. 1620. Auf dem Dachboden Reste
von spgot. Holzplastik.
 
Annotationen