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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0320

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Kuratial-K Petri et Pauli. 1715—30. Der Haupturm schließt
mit einer '/s kr. Apsis0 von bedeutender Raumwirkung und groß-
zügiger Dekoration; am Lhs. Ssch. mit ausgebauchten Emporen
und bizarrer Pfeilerbildung; die Fassade erinnert, wie überhaupt
der ganze Bau, an die Jesuiten-K. in Liegnitz, nur ist sie um einen
Grad ruhiger. — Malerei von Th. und F. A. Scheffler.
Jesuiten-K. Assumptionis Maria. 1688—92. Normale bar. An-
lage mit Seiten-Kap. und Emporen; 2türmige Fassade mit portikus-
artigem Vorbau.

Anschließend das Kollegium von 1709. Dominikaner-K. 1788.
Kapuzinerstift. In die Gartenmauer eingelassen eine Reihe von
Bischofswappen.

Rathaus. E. 15. Jh., Umbau 1592, welchem der jetzt als altkath.
K. benutzte Flügel angehört; der charakteristischste Bestandteil ist
der 1499 von Hans Kangenstein vollendete T.°, hoch und schlank,
bald vom Quadr. ins 8Eck umsetzend; in den Obergeschossen die
Kanten mit dünnen Säulchen besetzt und durch blinde Eselsrücken
mit Kantblumen verbunden; Schluß mit Balustrade und nadel-
dünnem Helm.

Wagehaus. 1604; prächtige charaktervolle sprenss. Fassade0. Das
Erdgeschoß als Laube in Rustikaformen ausgebildet, seitlich mit
je 1, vorn mit 2 Bg. geöffnet; die Gliederung der beiden Ober-
geschosse bleibt 2achsig; ihre Höhe ist abgestuft, Abschluß durch
ein ungemein kräftiges Konsolengesims; dann der Giebel, wieder
mit starker Betonung der wagerechten Zwischenglieder; zwischen
den Fenstern Statuennischen, auf den freiliegenden Enden der
Stufen Obelisken. Endlich vollendet den wohldurchdachten Reich-
tum Wandmalerei, nach den erhaltenen Spuren neuerdings hergestellt.
Bischofshof. Nach Brand 1525 prachtvoll wiederaufgebaut, jetzt
eine unansehnliche Häusergruppe.

Bischöfl. Residenz (jetzt Landgericht) 1683—1732. Wahrscheinlich
von dem Baumeister Cristoph Tausch d. J.
Bürgerhäuser der Renss. Sie haben neben denen von Breslau
und Brieg ihren besonderen Charakter, hauptsächlich durch ein
energisches oft derbes Relief; die steilen Giebel gern durch Ge-
simse geteilt und in jeder Höhenabteilung durch schlichte, kräftige
Arkaturen gegliedert. So Brüderstr.« 11; Bischofsstr. 57, 72; Ring 27
von 1589; ebenda» 6, 36; Zollstr." 17, 52. Schöne Portale Bi-
schofsstr.« 72 von 1592; Breslauerstr.0 3, 14, 58; Ring» 14, 18, 42.
Tritonen- und Delphinen-Brunnen auf dem Ring, Marmor, um
1700, gutes Stück. — Schmiedeeisernes Brunnengehäuse» in der
Breslauerstr. 1686.

Wehrbauten. Was sich erhalten hat, ist nicht bedeutend bis auf
den prächtigen Breslauer Torturm aus E. 16. Jh.

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