Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland (Berlin, 1906)

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H. Geist-K. Reste guter, wohl fränkischer (?) Holzplastik.
Ordensburg. Eine von den kleineren. Durch Umbau interesselos.
Reste der Stadtbefestigung.

RATEKAU. Fürstentum Lübeck. [Haupt.]
Kirche. Erb. von Bischof Gerold (1156—63). Anlage wie in
Besau und Neukirchen; ein Fortschritt die Verwendung von Back-
stein zur Einfassung sämtlicher Öffnungen. Rund-T. mit rom.
Kuppelfenstern, rom. Portale mit Rücksprüngen. Fenster neu.

RATHENOW. Brandenburg Kr. West-Havelland. Inv. — [K.]
Pfarr-K. (Aufn. Adler.) Ursp. 3sch. sprom. Ziegelbau 1. H. 13. Jh.,
erhalten die OEnden der beiden Ssch. mit '/» kr. Apsiden. Chor
im 15. Jh. ern., mit Umgang, Kreuz- und Sterngwbb.; zu beiden
Seiten 2 zentrale Kap., die s mit gemauertem Spitzhelm. Lhs.
1517 ern. (Inschr.), spielende Stern- und Netzgwbb. 1559. Der
rck. sprom. W-T. 1882 abgebrochen. — Kanzel Holz, reich bar. —
Kelch0 sprom., am Fuß 4 Reliefbilder Leben Christi, an der
Schale 4 gravierte typolog. Bilder. — Kleiner spgot. Kelch.
Denkmal des Großen Kurfürsten0, Sandstein, von J. G. Glume
aus Berlin 1736—38, whgest. 1895. Der Kurfürst in antiker Tracht
auf hohem Sockel, an dessen unterem Teil 4 Reliefs die Kriegs-
taten von Warschau, Rathenow, Fehrbellin und Stralsund darstellen;
vor den Ecken 4 gefesselte Sklaven.

RATIBOR. Schles. Kreisstadt. Inv. IV.
Pfarr-K. Lhs. 4 j. Hllk. aus 15. Jh., älter der Chor mit 4 J. und
3 seit. Schluß, sämtliche Gwbb. nach Brand 1574 noch got. (die
des Chors waren ursp. öteilig). Als w Fortsetzung des Lhs. er-
scheint, doch durch eine volle Mauer getrennt, die „polnische"
Kap. An den Fenstern Reste von 3teiligem frgot. Stab- und Maß-
werk. — Ausstattung0 des Chors 1654. Die Schlußwand füllt
in ganzer Breite und Höhe ein kolossaler Altarbau, lahm in der
Komposition und von barbarischer Pracht; besser das Chor-
gestühl, am Dorsal vergoldetes Flachschnitzwerk (Marienlegende) auf
schwarzem Grund. 4 kleinere Altarbauten ähnlichen Gepräges im
Lhs. — Große Monstranz von 1495 in turmartigem Aufbau,
10 kg schwer.

Kuratial-K. (bis 1810 Dominikaner). Das Lhs., ursp. Hllk., im
17. Jh. umgebaut; gestreckter Chor mit 8Eckschluß; seine Fenster
deuten auf Entstehung um 1300. Am OEnde des n Ssch. im
17. Jh. prächtige Kap. angebaut.

Ev. Pfarr-K. (bis 1810 Dominik.Nonnen). Gew. 1335. Schlanker
lsch. Bau. Der Wechsel starker und schwacher Strebepfl. läßt auf
ursp. öteilige Gwbb. schließen.
Schloß s. Ostrog.