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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0412

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— 399 —

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Rathaus. Nach Brand 1528; umgestaltet 1716 und leider sehr
eingreifend noch im 19. Jh. Am Äußeren zeigt sich der alte Bau
nur noch im Kapellenerker von 1716 und dem hohen Ratsturm
von 1548; auch der von 2 Durchsichten durchbrochene Helm des
Meisters Peter Seeliger ist aus derselben Zeit, mithin ein frühes
Beispiel dieses Motivs (vgl. Lauban).

Bürgerhäuser: Hochstr. no. 41 und Markt no. 6 Gemisch von Gotik
und Renss.; Burgstr. no. 5, stattliches Portal» 1551, Flurhalle° und
Treppe; Markt no. 30 sprenss. Portal; Burgstr. no. 14 reichere Bar.-
Fassade.

Neptunsbrunnen" (17. Jh.), Nepomuk-Sl. (1718), S. Florian (1720),
alle drei auf dem Markt.

SCHWEINHAUS. Schles. Kr. Bolkenhein. Inv. III.
Pfarr-K. 16. Jh. Das spitzbg., aber renss. profilierte Portal bez.
1579. — Schnitzaltar um 1500. — Ausstattung 1580—1600. —
Grabsteine und Epitaphe der Familien Schweinichen und
Zedlitz.

Schloßruine. Die sehr zu beachtenden Renss.-Details z. T. direkt
nach italienischen Mustern.

SCHWEINITZ. Schles. Kr. Grünberg. Inv. III.
Dorf-K. 2. H. 16. Jh. — 6 Gräbst, mit lebensgroßen Bildnisfigg.
1589—1606.

SCHWERIN a. d. Warthe. Posen Kr. Schwerin. Inv.
Pfarr-K. (kath.). Spgot. Ziegelbau wie in Bnin, bis auf die WFront
mit quadr. T. 1861 durchgreifend erneuert.

SCHWERIN. Mecklenbg.Schw. Inv. II. — [D.]
Dom S. Johannes und Maria. Erster Bau gegr. 1178, gew. 1248;
zweiter (jetziger) in den OTeilen im Gange 1327; Lhs. nach 1350,
unvollendet, Wölbung 1416. — Wenn vollendet, wäre der Dom von
Schwerin das großartigste kirchliche Denkmal der norddeutschen
Backsteinbaukunst geworden und einer der größten deutschen Dome
überhaupt. Die stilistische Behandlung knüpft an die Marien-K.
in Lübeck an, der Plan ist im Vergleich mit jener erweitert, die
Gesamtstimmung um einiges milder. Das besondere Merkmal der
Anlage ist das mächtige 3sch. Querhaus. Es hat die gleichen Joch-
weiten, wie das Lhs., also quadr. Vierung und in jedem Flügel
2 J. Im Langchor 3 J., ebensoviel im Vorderschiff, das vor dem
zunächst provisorisch und schließlich dauernd konservierten W-T.
Halt machte. Man kann annehmen, daß mindestens 2—3 weitere
Joche beabsichtigt waren. Jetzt beträgt die ganze (äußere) L. 99 m.
Der Chor schließt mit 5 S. des 8 Ecks, einem Umgang und einem
mit diesem nach lübecker Schema verschmolzenen Kranz von
5 polyg. Kapellen. Klarheit und Ebenmaß der Plananlage können
 
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