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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0231

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achteck., mit Wimpergen besetzten Pfeilern durchschnitten, in kleinen
Giebeln endigend. Die Hinterseite einfacher 2. H. 15. Jh. Die
Instandsetzung um 1885 nicht einwandfrei.

Befestigung. Schwedter Torturm, Ziegelbau A. 15. Jh., quadr.
Torbaus, über dem Zinnenkranz kräftiger achteck. T. mit 4 an-
gelehnten Rundtürmchen; gefällige Einzelheiten. Bernikower
Torturm ähnlich, ohne Rundtürmchen. Beide Tore 1897 instand-
gesetzt, dabei die Flächenbemalung der Tonnengwb. der Durch-
fahrten erneuert. — Stadtmauer nach märkischer Art ohne Wehr-
gang, mit Weichhäusern besetzt; eines derselben als Billerbeck-T.
ausgebaut, ein anderes nahe dem Kloster mit altem Satteldach.

KÖNIGSBERG I. P. OPreußen. Inv. VII. — Ehrenberg, Die
Kunst am Hofe der Herzoge von Preußen. 1899. — Meß-B.
Domkirche. (Vgl. Monogr. von Gebser und Hagen, 1835; Deth-
lefsen in Denkmalpflege V No. 14.) Die jetzige K. beg. um 1325
als Festungskirche; daher die große Mauerstärke der ältesten Teile,
d. i. O und SMauer des Chors bis 2,75 m H.; auf Einspruch des
Hochmeisters 1333 diese Absicht fallen gelassen und der Bau in
verringerter Mauerstärke weitergeführt; 1378 noch nicht vollendet.
— Zuerst flachgedeckte Basl.; diese für die Zeit ungewöhnliche
Anlage wohl mit Rücksicht auf den unsicheren Baugrund gewählt.
E. 14. Jh. die Ssch.Mauern erhöht und das jetzige System einer
gewölbten Halle durchgeführt. Gr.0 im Lhs. 45:27 m, geteilt in
5 J., die einfache Pfeilergliederung kämpferlos in den Scheidbg.
übergehend, das Msch. etwas überhöht, Sterngwbb. Der Chor
lsch. 36,5 :11 m. Die WFassade 2 türmig (vgl. außer dem Dom zu
Kulmsee auch die Pfarrkirchen zu Kulm und Strasburg), in den
Blendbogenmotiven kleinlich und unruhig, der Umriß verdorben
durch den später eingeschobenen Zwischenbau (dessen großes
Mittelfenster im Maßwerk modern); in der Eingangshalle ein ori-
ginelles Treppentürmchen0. Der 8 eckige Oberbau des S-T. Renss.
Der ma. Lettner am Choreingang abgebrochen. Großer Barock-
altar 1696. Sandsteinerne Kanzel von 1589. — Taufkapelle
1595; als Schranke0 eine dichte jonische Säulenstellung mit Ge-
bälk, darauf die Figg. Christi, der Evangelisten usw.; die Tür mit
schönem Eisengitter0; granitener Taufstein0 (16. Jh. nach rom.
Muster?). Prächtiges Taufgerät von 1694. — An den Seitenwänden
des Chors Gestühl, Gedenktafeln, Fahnen usw. Die OWand fast
ganz von dem Denkmal Herzog Albrechts I. eingenommen. Be-
stellt in Antwerpen, voll. 1572, sehr wahrscheinlich ein Werk
des berühmten Cornelis Floris (vgl. Schleswig) nach dem Muster
römischer und venezianischer Hoch-Renss. Gräber. Das Haupt-
motiv des architektonischen Gerüstes ist eine große flache Mittel-
nische, flankiert von kleinen Rundnischen in 2 Geschossen, die
 
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