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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0388

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- 375 —

Ros

ROSSEWITZ. Mecklenbg.Schw. AG Laage. luv. I.
Schloß," Stattlicher Barockbau 1657 von Charles Dieitsart. Rck.
von 9: 6 Achsen, es wechseln 2 Voll- und 2 Halbgeschosse, ge-
trennt durch ein kräftiges Gurtgesims. Gediegene Stuckplafonds
und Kamine.

ROS SO W. Mecklenbg.Schw. AG Röbel. Inv. V.
Dorf-K. Flachgedeckter rck. Feldsteinbau, Backsteingiebel. Bmkw.
Schnitzaltar0 um 1400.

ROSTERSDORF. Schles. Kr. Steinau. Inv. 11.
Ev. Pfarr-K. 1654. Holzbau auf kreuzf. Gr., der Chor nach-
träglich verlängert. Das Innere0 in schlicht volkstümlichen Formen
von malerischer Gesamtwirkuno, mit Ranken bemalt. — Schöne
Gräbst. E. 17. Jh.

ROSTOCK. Mecklenbg.Schw. Inv. I. — [D.]
S. Marien-K.0 Mit den großen Pfarrkirchen Lübecks und Wismars
an Mächtigkeit wetteifernd. Vom Bau des 13. Jh, einer Hllk., er-
halten der Unterbau der Türme. Im letzten Viertel des 13. Jh. Er-
neuerung, mit dem Chor beginnend, vor dem WBau innehaltend,
so daß das Lhs. nur 2 J. hat. Über die Gewohnheiten der Pfarr-
archt. hinausgehend die Anlage eines Qsch.; dasselbe ladet stark
aus; im N polyg., im S gerade geschlossen. Der Chor hat 2 rck.
Joche und 5/8 Schluß mit Umgang und Kapellenkranz nach Lübecker
Schema. Das Lhs. seitlich durch Kap. erweitert. Aufbau basilikal;
31,5 m hoch; ohne Strebebg.; am Chor waren solche beabsichtigt,
doch nicht ausgeführt. Die Pfl. 8eck., im Lhs. glatt, am Chor-
haupt mit gebündelten Diensten. Im Hochschiff Sterngwb., in
den Ssch. einfache Kreuzgwb. Die Fenster in jedem Joch paar-
weise, an den Querschiffsfronten von enormer Höhe. Das Äußere
erhält durch das Material, Schichtenwechsel von dunkelgrün und
gelb glasierten Ziegeln, ein ungewöhnliches Aussehen. Aus ge-
meinem roten Backstein der etwas ältere, doch unvollendet ge-
bliebene Turmbau. Von den Portalen bmkw. das am n Qsch.
durch den Laubschmuck der Archivolten. Das Innere weiß ge-
tüncht, noch reich an Mobilien, vorherrschend SpRenss. und
Bar. — Hoher hölzerner Altarbau 1720. Kanzel0, prunkvolle
Schreinerarbeit von 1574. — Am WEnde Fürsten empöre 1749,
darüber kolossale Orgel 1766. — In der Turmhalle Reste von
Chorgittern im Stile niederländischer Renss. — Taufkessel0
(Fünte) Bronzeguß von 1290, eines der bedeutendsten Exem-
plare im Ostseegebiet. Der Kessel trägt 2 Reihen Kleeblattbg.;
in diese eingeordnet unten Szenen aus der Kindheit Christi, oben
aus der Passion. Die Figg. auf dem hohen kegelförmigen Deckel
sind gesondert gegossen und aufgenietet. Auf der Spitze des Deckels
ein Knauf mit Adler. Getragen wird das Ganze von 4 bärtigen
 
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