Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0389

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ros

— 376 -

Ros

Männern; nach den umgestürzten Vasen, die sie in Händen halten,
müßte man sie als die 4 Paradiesesflüsse deuten; jedoch bezeichnen
die Inschr. sie als die 4 Elemente. —Von den ma. Schnitz-
altären ein einziger erhalten, E. 15. Jh.; er weicht in Stil und
Aufbau von dem in Mecklenburg üblichen Typus mehrfach ab;
wenige aber große, die ganze Höhe des Schreins füllende Figg.,
geschweifter Bg. Abschluß mit krönenden Statuetten, unbemalt. —
Die an Wänden und Pfeilern aufgehängten Epitaphe" des 16. und
17. Jh. sind zahlreich und in meist recht tüchtiger Schreinerarbeit;
die Reliefs sind bei mehreren aus Alabaster und in diesem Fall
sicher importiert.

S. Jakobi-K. Baunachrichten fehlen, wohl 1. H. 15. Jh. — Quer-
schifflose Basl., 1 sch. Chor von 37a J., platt geschlossen, über dem
letzten Halbjoch die Gewölberippen in der Grundrißstellung des
8Eck-Schlusses; die Nebenchöre in 5/s- Im Msch. blindes Tri-
forium aus Kleeblattbg. und Wimpergen. Die Oberfenster durch
die übertrieben steilen Seitendächer halb verdeckt. Pfl. 8eck. mit
profilierten Diensten. Mächtiger W-T. mit Barockhelm. — Großer
2geschossiger Altarbau 1781. Kanzel0 mit 12 Alabasterreliefs
1582, Schalldeckel bar. Fünte° von 1467 in 6eck. Renss.Gehäuse.
Grabsteine des 15. und 16. Jh. in geritzter Zeichnung. Von den
Messingkronleuchtern der größte, 24armige, 1602.
S. Petri-K. Etwa A. 15. Jh. Basl. mit 3seit. Schluß des Msch.,
plattem Schluß der Ssch., die Oberfenster durch die Seitendächer
fast verdeckt, sehr großer W-T. mit Spitzhelm, dem einzigen dieser
Art in Rostock erhaltenen. — Altar 1717. Kanzel" aus Sand-
stein, saubere Arbeit von R. Stockmann ans Antwerpen 1588.
Orgel 1730. Fünte0 von Andreas Ribe 1412 (vgl. K. zu Kröpelin).
Großes Brökersches Epit.° 1582. Steinrelief0, Rest einer Sta-
tionsfolge aus A. 16. Jh.

S. Nikolai-K. Etwa A. 14. Jh. — 4 j. Hllk. Rundpfl. mit 8 Dien-
sten, die 4 diagonalen auf Kragsteinen. Der rck. Chor in 2 J.
gewölbt. Zu beachten die schönen frgot. Profile des SPortals.
W-T. halb einspringend, 4 Geschosse durch Bogenfriese getrennt,
welsche Haube. — Umfänglicher Schnitzaltar0 M. 15. Jh., der
Blumenkamm hat sich erhalten. Kanzel0 1755. Frgot. Tauf-
kessel0 in einer 8eck. Renss.Aedicula. Moltkescher Stuhl. Von
den im 19. Jh. aufgedeckten ma. Wandgemälden0 nur 2 ge-
rettet; das erste (nördl. Ssch.) in 3 Feldern: rechts oben die
Marterwerkzeuge, unten Christus mit Maria über sein Leiden redend;
in der Mitte Judas von Kaiphas gedungen; links die Legende der
h. Kummernus. Das zweite Gemälde, nördl. der Orgel, gibt die-
selbe Legende mit Hinzufügung des Spielmanns und in der Inschr.
Verweis auf das Urbild in Welschland, d. i. das Santo Volto von
 
Annotationen