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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0034

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Ben

— 21 —

Ber

BENZIN. Mecklenbg.Schw. AG Lübz. Inv. IV.
Dorf-K. Fachwerkbau 1592. Der aus derselben Zeit stammende
Altar die Umarbeitung eines spgot. Triptychons; alt nur die
Flügelfiguren; die Kreuzigung des Mittelfeldes mit Kriegsknechten
in römischer Tracht kann nicht (wie das Inv. will) got. sein.

BERENDSHAGEN. Mecklenbg.Schw. AG Bützow. Inv. IV.
Dorf-K. 3sch. Anlage, angeblich basilikal beabsichtigt, jetzt unter
einem einzigen Satteldach (Beschreibung im Inv. mangelhaft).

BERGEDORF. Hamburg-Land. [Dn.]
Kirche. 15. Jh., umgebaut 1502. Fachwerkbau. Gr. rck. mit
3seit. Schluß. Emporeneinbauten. — Geschnitzte Kanzel 1586.
Altar mit Säulenbau 1662. Orgel rest. 1702. Im W geschiefer-
ter T.

Schloß. Erb. 1350, oft verändert und neuerdings rest. Die massiven
Mauerteile der SSeite von 1590, die Fachwerkteile im SW von
1661, die Flügel in NO und SO 1897—99. Von den got. Treppen-
giebeln der nw alt. Schöner Hof und Treppe.
Gasthaus „Stadt Hamburg" 1669, geschnitztes Fachwerk und ge-
mustertes Ziegelwerk.

BERGEN. Pommern Kr. Rügen. Inv. I. — Baltische Studien
XXIX 1879.

Ehem. Nonnen-Klst. K. (gegr. c. 1180—90 und besetzt mit Bene-
diktiner-Nonnen aus Roeskilde, seit 13. Jh. Cisterc). O und WBau
rom. mit Entstellungen, Lhs. spgot. ganz erneuert. Urk. 1193 bezeugt
Weihe durch den Bischof von Roeskilde und Ausführung in Back-
stein (opere latericio). In diesem bestimmten Fall die Einführung
der neuen Technik aus Dänemark wahrscheinlich, wenn auch die
behauptete Ähnlichkeit der Anlage und der Stilformen mit den
Kirchen zu Ringstedt und Soroe keineswegs überzeugen kann.
Sicher ist, daß bei der Weihe 1193 der vorliegende rom. Bau oder
auch nur der Chor desselben nicht vollendet gewesen sein kann.
Die Grundrißdisposition von Qsch. und Chor in rom. Weise nach
dem Würfel netz würde zu 1193 passen. Dagegen zeigen die mit
den w Vierungspfl. genau korrespondierenden Eckpfl. des Chors in
ihrer auf halber Höhe auftretenden Umgürtung mit Schaftringen
ein erst dem 13. Jh. angehörendes Motiv. Man muß also an-
nehmen, daß bei der Weihe 1193 der Bau kaum erst begonnen war
und alsbald eine längere Unterbrechung erfuhr. Die erste Absicht
ging auf flache Decken. Bergen ist der älteste Ziegelbau, aber
nicht der „älteste Gewölbebau" Pommerns. — Die Ausführung des
WBaus nähert sich M. 13. Jh., Erdgeschoßhalle mit 3 Kreuzgwb.,
Gurten unterspitzbg., Kreuzrippen mit Rundstäben besetzt, Trapez-
kapt. (wie an der Vierung), alles sehr derb und schwer; im 2. Ge-
schoß Nonnenempore. — Nach schwerem Brandschaden 1445 das
 
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