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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0148

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Gil

— 135 —

Gal

GILGENBURG. OPreußen Oberland. Inv. III.
Stadt-K. Got., einfaches Rck. ohne Chor und T.
Ordenshaus. Nach 1319; teils zerstört, teils verbaut.

GINGST. Pommern Kr. Rügen. Inv. I.
Kirche S. Jacobi. Backstein. Spgot. Lhs. von 3 Sch., das mittlere
nur wenig überhöht und jetzt flach gedeckt, die Strebepfl. einge-
zogen. Um einiges älter der rck., jetzt der Gwb. auch beraubte
Chor. W-T. —Wange aus Kalkstein ehemals Mordkreuz. 15. Jh.

GIRKE. Pommern Kr. Kammin. Inv.
Dorf-K. Granitfindlingsbau mit 3seit. Schluß, Strebepfl. aus Ziegeln.
Geböschter Fachwerk-T.

GIRLACHSDORF. Schles. Kr. Bolkenhain. Inv. III.
Dorf-K. Spgot. Von den einst zahlreicheren Grabsteinen jetzt 4
aus 2. H. 16. Jh. erhalten.

Herrenhaus. Interessanter Bau aus M. 16 Jh., im Innern bar. Stuck-
decken.

GISCHKAU. WPreußen Kr. Danzig Höhe. [Sch.]
Dorf-K. Fachwerk 1648 mit welscher Turmhaube. Gute Innen-
ausstattung in Barockformen, wie die Wendenkirchen.

GLÄSERSDORF. Schles. Kr. Lüben. Inv. III.
K. Pfarr-K. 16. Jh. 2sch. Fillk. — Grabsteine in 2 Reihen zu
je 7 Stück unter gemeinsamem von reich verzierten Sil. getragenen
Gebälk, E. 16. Jh., bemerkenswerte Feinheit aller Einzelheiten.

GLATZ. Schles. Kreisstadt. Inv. II.
K. Pfarr-K.» Beg. c. 1730, voll. 1432 (Inschr.), das WJoch und
die Turmfront seit 1465, Gwb. des Msch. 1555. — Basl. von 7 J.,
o Schluß in 3 parallelen 5/s Apsiden. Die 8eck. Pfl. und die
reichere Behandlung der Streben und Fenster deuten auf Zusammen-
hang mit der böhmischen Schule. Das Netzgwb. des Msch. steht
nur in loser Beziehung zur Arkadenteilung. — Seit der 1673 ff.
von den Jesuiten vorgenommenen Umgestaltung wirkt das Innere
wesentlich barock. Über den Ssch. wurden Emporen angelegt, füe
ihre Öffnungen die Hochwand des Msch. durchbrochen und dir
Oberfenster verändert. Die neu aufgelegte Dekoration in Stuck
sieht von ernsterer architektonischer Gliederung ab; dafür uferlose
Verschwendung von plastischem, hauptsächlich figürlichem Schmuck
erst an den Gwb. tritt eigentliches Ornament auf. Für den Ein'
druck wird das Wort „berauschend", wenn auch nicht im edlereir
Sinne, ganz am Platz sein. — Taufstein 1517. Ölberg 1520-
Im Hochaltar 2 vortreffliche got. Marienschnitzbilder (14.Jh.?).
Türflügel zur Nordhalle mit ornamentaler Flachschnitzerei von
c. 1400. Gestühl 1710, besonders gut die Beichtstühle0,
Kanzel 1717 von Michael Klar (durch neuen Ölanstrich geschä-
digt), Orgel 1725, Hochaltar 1727. Grabmal des Prager Erz-
 
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