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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0227

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Klii

— 214 —

Kol

KLÜTZ0W. Pommern Kr. Pyritz. Inv. II.
Dorf-K. Der gefällig gegliederte spgot. W-T.° (als solcher eine
Ausnahme im Kreise) unter Einfluß der Stargarder Türme; Seh.
charakterloser Findlingsbau.

KNOOP. Schlesw. Holst. Kr. Eckernförde. Inv. V.
Herrenhaus. Nach 1750 von Bundsen; galt seinerzeit für beson-
ders vornehm „italisch, edel und gesäult".

KNUROW. Schles. Kr. Rybnik. Inv. IV.
Pfarr-K. ? 1599. Schrotholzbau. Türsturz in got. Umrißlinie.
2 Schnitzfigg. von einem sp. ma. Altar.

KOBBELGRUBE. WPreußen Kr. Danzig. Inv. II.
Dorf-K. 1683 als Fachwerkbau erneuert. — Schöner got. Kelch0.

KOBYLIN. Posen Kr. Krotoschin. Inv.
Pfarr-K. (kath.). Typischer spgot. Ziegelbau 1518 gew. — Ge-
malter Flügelaltar (Geschichte des h. Stanislaus) 1. H. 16. Jh.

KOLBATZ. Pommern Kr. Greifenhagen. Inv. II. Lutsch.
Ehem. Cistercienser-Klst.° Meravallis. Gegr. 1173, der noch
vorhandene Monumentalbau beg. 1210. Neben dem Dome zu
Kammin der bedeutendste Bau Pommerns aus der Zeit der deutschen
Kolonisation. Die Anlage ist einheitlich, die Ausführung läßt
2 Bauperioden unterscheiden. Die erste, wesentlich romanischen
Stilcharakters, umfaßt das Qsch. und die 2 ersten Joche des Lhs.;
die zweite frgot., beendet 1397, die 7 übrigen Joche; 1347 wurde
der Chor erweitert; abgetragen sind (im 18. Jh.) die Ssch. des Lhs.
und die Querschiffskapellen der SSeite. — Baustoff Backstein. Die
Anlage die typische des Ordens in sehr reiner Ausgestaltung.
Am Qsch. je 2 in gerader Flucht schließende Kap. Die Haupl-
eingänge im n Kreuzflügel und in der WWand des s Ssch.; auch
dies typisch. Die K. hatte ursp. in allen Teilen Kreuzrippengwbb.,
schmal rck. im Msch. und den Kreuzarmen, gestreckt rck. in dem
sehr engen Ssch. Die Sterngwbb. der Vierung und des Chors
(im 19.Jh. z.T. durch Kreuzgwb. ersetzt) von 1347. Das System
des Aufbaus ist charakterisiert durch die Breitschultrigkeit der
Arkaden, deren Stützen noch etwas breiter sind als die Öffnungen
und wenig höher als breit. Die Abweichungen der beiden Bau-
führungen kommen hauptsächlich darin zum Ausdruck, daß die
ältere in Arkaden und Fenstern den Rundbg., die jüngere den ge-
drückten Spitzbg. hat. Die Fensterformen wechseln mehrfach: in
den o Teilen rundbg., einfach abgeschrägt und klein; an der NSeite
des Msch. spitzbg. mit Rundstab an der Außenkante des Gewändes;
an der SSeite des Msch. 2 teilig mit kleiner runder Öffnung im Bogen-
feld. Stärker differenziert die Außenansicht. Der Rundbogenfries
hört mit dem älteren Bauabschnitt auf; das Lhs. hatte Strebepfl.,
die jetzt weggeschlagen sind; die Fenster der NSeite sind von
 
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