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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0062

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OKreuzganges, der ganze NKreuzgang, sowie die Kreuzgwbb. auf
kräftigen Rippen wurden nach dem ursp. Bauplan, doch mit ver-
änderter Durchbildung im 14. Jh. voll. Wiederherstellung des Kreuz-
ganges 1904—5, wobei das Stabwerk der Fenster ergänzt. Im Erd-
geschoß des OFlügels und im Obergeschoß des NFlügels spgot.
Kreuz- und Sterngwbb. — Glasmalereien, Reste im mittl. Chor-
fenster zusammengestellt. — Die ma. Ausstattung noch selten
vollständig erhalten. Auf dem Hochaltar ein prächtiger Flügel-
schrein, 1518 (Inschr.) gefertigt, 1723 aus Klst. Lehnin hierher
versetzt, unter reicher Architektur die Bildwerke Maria, Peter und
Paul, auf den Flügeln gemalt innen Benedikt und Magdalena, Bern-
hard und Ursula, außen die 4 Kirchenväter, großartige Gestalten.
Daneben der auseinander genommene ursp. Schrein (Krönung Mariä)
und seine Flügel. — In der Sammlung des SKreuzarms: Ge-
schnitzter Flügelschrein 1476, gemalte Flügelaltäre 1465,
1489 und 1502, Sakramentshaus0 aus vergoldetem Holz. Am
Hochaltar vortreffl. spgot. Crucifix nebst Maria und Johannes.
Zwei andere Kreuze in der Krypta und der Sakristei. — Chor-
gestühl 1539, Taufstein spgot.; Schränke und Truhen der
Sakristei. — Kanzel 1691, Orgel 1723. — Monstranz0 und

3 Kelche spgot., Weinkanne 1620; Bischofstab0 um 1500.
Getriebene Messingschüssel0 17. Jh. (Verkünd. Mariä). 2 Leuch-
ter, Messingguß, von knieendem Engel getragen0, 1441 (Inschr.).
Rad- und Bogenleuchter0, Schmiedeeisen, M. 16. Jh. — Einbände
zweier Handschriften, Silberblech sprom. und spgot. — Zahlreiche
Priestergewänder, islamitische und italienische Stoffe0 und
spgot. Stickereien. Altarbehang, Weißstickerei auf Leinen 2:4 m
groß, in 28 Rundbildern die Geschichte des Heilands, in der Mitte
die Kreuzigung, um 1500 nach älteren Vorlagen hergestellt, 1904
auf Stoff übertragen. — Grabdenkmäler0: Zahlreiche Grabsteine
13.—17. Jh., die Gestalten teils in Umrissen gezeichnet, teils voll
erhaben; einige aus gebrannten Tonplatten. Mehrere tüchtige Wand-
gräber, Marmor 16.—18. Jh.

S. Gotthards-K., Pfarr-K. der Altstadt. Breiter WBau von Granit-
quadern, rom. um 1200, 2 türmig angelegt, doch 1 türmig voll., die
gefällige Haube 18. Jh. Die Kirche spgot. Ziegelbau, beg. mit dem
Chor 1456 durch Heinrich Reinstorp, 3sch. Halle von 7 J., hinter
dem 3seit. Schluß des Msch. ein 5seit. Umgang. Rundpfl. mit

4 tauartigen Diensten, Kreuzgwbb. In der mittl. Kap. der SSeite
Sterngwbb., deren Rippen sich an je 5 Kreise legen (wie in S. Marien
in Stendal). Das 1905 instandgesetzte Innere durch reichliche Aus-
stattung belebt. — Gemalter Flügelaltar 1561. Taufkessel
Messingguß 13. Jh. Triumphkreuz mit Maria und Johannes,
spgot., bedeutend. Mehrere Holzfiguren von spgot. Altären.

Dehio, Handbuch. II. Bd. 4
 
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