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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0176
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Grü

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Grü

GRÜNBERG. Schles. Kreisstadt. Inv. III.
K. Pfarr-K. S. Hedwigis. 16. Jh. Hille, von 4 J., Chor von 2 J.
und 3/8 Schluß. — Ölbergs-Kap. mit schönem Eisengitter.

GRUNDHOF. Schlesw.Holst. Kr. Flensburg. Inv. II.
Kirche. Wesentlich Herstellungsbau nach Brand 1756, einige rom.
Teile erhalten, Portalsäulen0 aus Granit mit roh eingeritztem Zierat.
— Rom. Taufstein0. Sonstige Ausstattung bar. und rok.

GRUNEWALD. Brandenburg Kr. Teltow. Inv.
Kgl. Jagdschloß. Putzbau, die struktiven Teile aus Sandstein, beg.
1542 (Inschr.); Vorhalle mit kielbg. Giebel, daneben Treppen-T.;
an den Flügeln 2 Erker. Den Hof einschließend die Wirtschafts-
gebäude. Das Äußere und Innere im A. 18. Jh. verändert. —
2 Bildtafeln, Sandstein farbig bemalt; über dem Eingang
2 kämpfende Hirsche; in der Vorhalle eine Trinkszene, Kurfürst
Joachim II. mit den Baumeistern Kaspar Theiß und Kunz Bunt-
schuh.

GRÜNOW. Brandenburg Kr. Angermünde. Inv.
Dorf-K. Sprom. Granitquaderbau, Sch. mit Balkendecke, rck. Chor
mit scharfgrat. Kreuzgwb. und halbrd. Apsis. Der T. über dem
Chor, in der Mark sehr ungewöhnlich.

GRÜNRADE. Brandenburg Kr. Königsberg. [K-]
Dorf-K. Rck. Granitbau. — Geschnitzter spgot. Flügelaltar,
Kreuzigung Christi, 1607 neu umrahmt; aus derselben Zeit Kanzel
und Herrenlaube.

GRÜSSAU. Schles. Kr. Landeshut. Inv. III.
Cisterc.Abtei Mariengnade. Erster Steinbau 1296. Klst.Neubau
1662ff. K. 1728—35, Fürstengruft 1738. — Der bedeutendste
Barockbau Schlesiens. Meister unbekannt, jedenfalls aus der öster-
reichischen Schule, besonders dem jüngeren Dientzenhofer nahe
stehend. — Gr.0 kreuzf. von 77 m innerer L., im Lhs. ein Hauptschiff
von 17 m Br., dazu tiefe Seitenkap., jederseits 5, und über ihnen
Emporen. H. des Msch. 23,4 m. Die allgemeine Disposition also
einfach und übersichtlich, im einzelnen jedoch die gerade Linie
und der rechte Winkel durchweg vermieden. Die Kreuzarme
schließen außen flachbogig, innen in einer aus mehreren Kurven
zusammengesetzten Linie, die überdies noch durch Nischen durch-
brochen wird. Ebenso sind die Seitenkap. im Gr. mehrfach ge-
krümmt. Die Stirnseite der Zwischenpfl. ist mit einem Paar schräg
gestellter Pilaster besetzt. Über deren Kapt. kein durchlaufendes
Horizontalgebälk, sondern Bogenverbindungen auf mächtig aus-
ladenden Verknüpfungen. Das Tonnengwb. durch breite Gurten
kräftig geteilt. Die Emporen gegen das Msch. konvex ausgebaucht.
Das in Stuck angetragene Detail hat durch rohe moderne Tünchung
viel von seiner Wirkung verloren. Die Decken durchaus bemalt;

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