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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0256
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Kir

— 243 —

Cla

KIRCHWALSEDE. Hannover Kr. Rotenburg.
Dorf-K. Rom. Findlingsbau. Rck. mit eingezogenem quadr. Chor
und desgleichen WTurm. Das Sch. ursp. flachgedeckt, noch im
13. Jh. mit spitzbg. Gratgwbb. versehen, 1 Quadrat + % Quadrat.

KISSENBRÜCK. Braunschw. Kr. Wolfenbüttel.
Dorf-K. 1662 von A. Reinhardt. Hauptraum Quadrat mit abge-
schrägten Ecken, 4 kurze unter sich gleiche Kreuzarme mit Doppel-
empore, über der Mitte Holzkuppel mit Laterne. Altarwand mit
Kanzel und seitlichen Durchgängen, das Ganze wirkungsvoll, wüstes
Knorpelornament. Marmorgrabmal des Ministers V.Münchhausen
f 1796. Guter Kelch des 14. Jh.

KLÄDEN. Pr. Sachsen Kr. Stendal. [K.]
Dorf-K. Sprom. Granitquaderbau des vollständigen Typus, der
ursp. Bestand noch gut erhalten, bmkw., weil vollständig gewölbt.
Apsis mit Halbkuppel, über dem quadr. Chor Kreuzgwb. mit ver-
laufenden Graten, über dem Sch. und dem etwas breiteren rck.
WTurm Längstonne mit Stichkappen; oben im T. zweites Tonnen-
gwb. als Zufluchtort. — Ausbau um 1770. Grabmäler der
Grundherrschaft.

KL ADEN. Pr. Sachsen Kr. Osterburg. [K.]
Dorf-K. Sprom. Granitquaderbau, breiter WTurm, Sch., quadr.
Chor mit Kreuzgwb. Aus Ziegeln gemauert die OGiebel des Sch.
und Chors sowie die Schallöffnungen und Giebel des Turms,
letztere gebildet aus je 7 mit der Dachneigung aufsteigenden
Wimpergen. — Der Plantypus mit geradem Chorschluß ist auf
dem Höhenrücken im SW des Kr. Osterburg sehr verbreitet; außer
der besonders behandelten K. in Neulingen, Beispiele in Binde,
Bretsch, Gagel, Flessau und Storbeck, weiter östlich Krusemark.

CLARHOLZ. Westf. Kr. Wiedenbrück.
Ehem. Nonnen-Klst.-K. Got. Hllk. mit Benutzung romanischer
Umfassungsmauern. Die Msch.Joche quadr., die Sschiffe schmal,
die Kreuzarme verkürzt. Hier am Qsch. sind noch die Fenster
rom., ebenso an dem querschiffartig ausgebildeten WBau, der für
Türme bestimmt war, jetzt mit quergestelltem Satteldach. Das
Innere hat 3J. Kreuzgwb. auf schlichten Rundpfll. Am n Kreuz-
flügel rom. Apsis, am s jüngere Sakristei. Hauptchor got. 6/e- Die
Fenster der got. Bauteile sind 2 teilig mit geometr. Maßwerk im
Charakter der 1. H. 14. Jh. — Taufstein und Sakramentsnische
aus der Erbauungszeit. Außen lebensgroße tüchtige Kreuzigungs-
gruppe von Stein, 2. V. 16. Jh. 2 Türringe mit Löwenköpfen
vielleicht vom rom. Bau (für diesen Gegenstand erhielt sich die
rom. Stilisierung indes tief in die got. Zeit hinein). Rom. Reliquien-
kasten, nach Stil und Technik ein Zwillingsbruder desjenigen im

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