nenmacher 1754 die Ausmalung von Ave Maria in Deggingen. So dürften
sich also leicht Beziehungen zwischen Wannenmacher, Schweizer, Felderer,
wie auch zwischen Gmünd, Wimpfen und Deggingen hersteilen lassen.
Der wichtigste Fund in den Rechnungsbüchern ist zweifellos die Fest-
stellung des Meisters von Kanzel und Altar. Der Kunsthistoriker Flugo
Schnell findet die Kanzel so vorzüglich, daß er geneigt ist, sie Dominikus
Zimmermann, dem Meister von Wies und Steinhausen, zuzuschreiben. Dem
ist jedoch nicht so. Sie ist vielmehr ein Werk von Hans Peter Scheithauff,
einem Angehörigen der hochberühmten Stukkateurfamilie Scheithauff, die
im 17. und 18. Jahrhundert in Raisting in Oberbayern auftritt. Die Jahres-
rechnung von St. Katharina meldet 1757 von Johann Peter Scheithauff:
„1. Juli: Johann Peter Scheithauffen von bayer. diesenn (Dießen) ohnweith
dem heiligen Berg. Vor dem altar bey s. Catharinam zum machen 1. Z.
231 fl 40 kr.“ (Abb. X).
„Peter Scheithauff stogadorer vor die Canzell bey s. Catharinae zum
Machen geben. L. Z. 150 fl.“
„Mehr seinem gesellen zum Besten geben ... 2 fl.“
„18. November: Peter Scheithauff 1. Z. 25 fl.“
Hier ist also ganz eindeutig der Meister von Altar und Kanzel in St. Ka-
tharina genannt, nämlich Hans Peter Scheithauff. Was wissen wir von die-
sem? Thieme-Becker meldet von ihm nur einen einzigen Satz: „Peter
(Scheithauff) unter seinem Sohn tätig in Neresheim 1776/90, 1779 in Hohen-
heim.“
Mehr weiß genanntes Künstlerlexikon von dem Sohn Thomas zu erzählen.
Dieser wurde 1735 zu Raisting in Oberbayern geboren und starb 1807 zu
Neresheim. „Ausgebildet von seinem Vater Peter, dann jedenfalls in der
Wessobrunner Schule, bzw. deren Ableger Augsburg oder München. In
früher Zeit (Fürstenfeld) noch mit dem manieristischen Spätrokoko (etwa
Ottobeuren, Figurenplastik des Johann Michael Feichtmayer); dann ent-
wickelt er sich zu einem der bedeutendsten Stuckkünstler (Neresheim, Stutt-
gart) der frühklassizistischen Richtung auf schwäbisch-bayerischem Ge-
biet.“
Warum so viel über Thomas Scheithauff? Weil von seinem Vater Peter
kein einziges Werk bekannt zu sein scheint und dieser als der Lehrmeister
seines Sohnes bezeichnet wird. Da Thomas Scheithauff 1735 geboren ist,
könnte er unter seinem Vater an der Katharinenkapelle gearbeitet haben;
es ist ja die Rede von Scheithauffs Gesellen. So dürfte das einzig bezeugte
Werk Peters in der Katharinenkapelle einen wichtigen Ausgangspunkt zur
Beurteilung von Thomas Scheithauff abgeben.
Es ist also zweimal von Stukkateuren die Rede, das einemal 1753 von
den beiden Schweizern, die zusammen mit Wannenmacher in der Kapelle
arbeiten, das zweitemal von Scheithauff 1757. Ich neige dazu, den beiden
Schweizern nur diejenigen Stückarbeiten zuzuschreiben, welche zur Ein-
fassung der Fresken von Wannenmacher notwendig waren. Dazu würde
auch die verhältnismäßig geringe Entschädigung von etwa 25 fl passen, die
beiden Meistern zusammen gegeben wird. Die übrigen Stukkaturen sind so
ausgezeichnet, daß sie auf einen großen Künstler schließen lassen, der wohl
in Scheithauff zu suchen wäre.
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sich also leicht Beziehungen zwischen Wannenmacher, Schweizer, Felderer,
wie auch zwischen Gmünd, Wimpfen und Deggingen hersteilen lassen.
Der wichtigste Fund in den Rechnungsbüchern ist zweifellos die Fest-
stellung des Meisters von Kanzel und Altar. Der Kunsthistoriker Flugo
Schnell findet die Kanzel so vorzüglich, daß er geneigt ist, sie Dominikus
Zimmermann, dem Meister von Wies und Steinhausen, zuzuschreiben. Dem
ist jedoch nicht so. Sie ist vielmehr ein Werk von Hans Peter Scheithauff,
einem Angehörigen der hochberühmten Stukkateurfamilie Scheithauff, die
im 17. und 18. Jahrhundert in Raisting in Oberbayern auftritt. Die Jahres-
rechnung von St. Katharina meldet 1757 von Johann Peter Scheithauff:
„1. Juli: Johann Peter Scheithauffen von bayer. diesenn (Dießen) ohnweith
dem heiligen Berg. Vor dem altar bey s. Catharinam zum machen 1. Z.
231 fl 40 kr.“ (Abb. X).
„Peter Scheithauff stogadorer vor die Canzell bey s. Catharinae zum
Machen geben. L. Z. 150 fl.“
„Mehr seinem gesellen zum Besten geben ... 2 fl.“
„18. November: Peter Scheithauff 1. Z. 25 fl.“
Hier ist also ganz eindeutig der Meister von Altar und Kanzel in St. Ka-
tharina genannt, nämlich Hans Peter Scheithauff. Was wissen wir von die-
sem? Thieme-Becker meldet von ihm nur einen einzigen Satz: „Peter
(Scheithauff) unter seinem Sohn tätig in Neresheim 1776/90, 1779 in Hohen-
heim.“
Mehr weiß genanntes Künstlerlexikon von dem Sohn Thomas zu erzählen.
Dieser wurde 1735 zu Raisting in Oberbayern geboren und starb 1807 zu
Neresheim. „Ausgebildet von seinem Vater Peter, dann jedenfalls in der
Wessobrunner Schule, bzw. deren Ableger Augsburg oder München. In
früher Zeit (Fürstenfeld) noch mit dem manieristischen Spätrokoko (etwa
Ottobeuren, Figurenplastik des Johann Michael Feichtmayer); dann ent-
wickelt er sich zu einem der bedeutendsten Stuckkünstler (Neresheim, Stutt-
gart) der frühklassizistischen Richtung auf schwäbisch-bayerischem Ge-
biet.“
Warum so viel über Thomas Scheithauff? Weil von seinem Vater Peter
kein einziges Werk bekannt zu sein scheint und dieser als der Lehrmeister
seines Sohnes bezeichnet wird. Da Thomas Scheithauff 1735 geboren ist,
könnte er unter seinem Vater an der Katharinenkapelle gearbeitet haben;
es ist ja die Rede von Scheithauffs Gesellen. So dürfte das einzig bezeugte
Werk Peters in der Katharinenkapelle einen wichtigen Ausgangspunkt zur
Beurteilung von Thomas Scheithauff abgeben.
Es ist also zweimal von Stukkateuren die Rede, das einemal 1753 von
den beiden Schweizern, die zusammen mit Wannenmacher in der Kapelle
arbeiten, das zweitemal von Scheithauff 1757. Ich neige dazu, den beiden
Schweizern nur diejenigen Stückarbeiten zuzuschreiben, welche zur Ein-
fassung der Fresken von Wannenmacher notwendig waren. Dazu würde
auch die verhältnismäßig geringe Entschädigung von etwa 25 fl passen, die
beiden Meistern zusammen gegeben wird. Die übrigen Stukkaturen sind so
ausgezeichnet, daß sie auf einen großen Künstler schließen lassen, der wohl
in Scheithauff zu suchen wäre.
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