abstehen müssen, um mihtarische Vorrate unterzubringen. Ihr
Gesuch aus dem Jahre 1705 wirft ein trauriges Licht auf die nacb
Abanderung schreienden Zustande im « Pand » (siehe Dokument Nr 35).
1710 richteten zudem noch die Almosenpfleger und die Leiter der « Hei-
liggeesttafel » eine Bitte an die stadtische Verwaltung, ihnen die zwei
mittleren Seitenbögen des « Pand » zur Verfügung zu stellen, um diese
auf ihre eigenen Kosten zu einem Theatersaal umzubauen. Der Ma-
gistrat gab seine Zustimmung. Mit einer jahrlichen Miete von 50 Gulden,
durften die Gesuchsteller den « Pand » auf eine Zeit von zwölf Jahren
gebrauchen, unter der Bedingung dass sie keine Behinderung für die
Teppichweber seien. Diese behielten also nur die zwei übrigbleibenden
Bogen oder Galerien. Die Kosten des Umbaus beliefen sich auf
40.000 Gulden. So entstand das erste Opernhaus und Theater in Antwer-
pen in dem verfallenen Tempel der flamischen Teppichkunst.In den
Kellern lagen massenhaft Kriegsmaterial, Heu und Stroh für’s Heer.
Kein Wunder, dass so Brande entstanden. Der vom 15. Januar 1746
wurde zu einem grossen Unglück : er vernichtete nahezu den « Pand »
vollstandig. Zehn Jahre nahm der Wiederaufbau das Stadttheaters in
Anspruch. Der « Pand » wurde danach wiederum das Centrum mondanen
Lebens am Ausgang des « ancien régime » —- bis die Stadt ihn der Ver-
waltung der « Hospizen » abkaufte, gegen eine jahrliche Bezahlung von
1.500 Gulden. Der «Pand », verfallen und seit langem nicht mebr seiner
glorreichen Vergangenheit ahnlich, wurde 1829 abgebrochen. Der Stadt-
baumeister Bourla entwarf den Plan des heutigen königlichen Stadt-
theaters der an dessen Stelle errichtet wurde und ein Meisterstück der
Baukunst für die damalige Zeit darstellt.
xxxm
Denucé D. — 3.
Gesuch aus dem Jahre 1705 wirft ein trauriges Licht auf die nacb
Abanderung schreienden Zustande im « Pand » (siehe Dokument Nr 35).
1710 richteten zudem noch die Almosenpfleger und die Leiter der « Hei-
liggeesttafel » eine Bitte an die stadtische Verwaltung, ihnen die zwei
mittleren Seitenbögen des « Pand » zur Verfügung zu stellen, um diese
auf ihre eigenen Kosten zu einem Theatersaal umzubauen. Der Ma-
gistrat gab seine Zustimmung. Mit einer jahrlichen Miete von 50 Gulden,
durften die Gesuchsteller den « Pand » auf eine Zeit von zwölf Jahren
gebrauchen, unter der Bedingung dass sie keine Behinderung für die
Teppichweber seien. Diese behielten also nur die zwei übrigbleibenden
Bogen oder Galerien. Die Kosten des Umbaus beliefen sich auf
40.000 Gulden. So entstand das erste Opernhaus und Theater in Antwer-
pen in dem verfallenen Tempel der flamischen Teppichkunst.In den
Kellern lagen massenhaft Kriegsmaterial, Heu und Stroh für’s Heer.
Kein Wunder, dass so Brande entstanden. Der vom 15. Januar 1746
wurde zu einem grossen Unglück : er vernichtete nahezu den « Pand »
vollstandig. Zehn Jahre nahm der Wiederaufbau das Stadttheaters in
Anspruch. Der « Pand » wurde danach wiederum das Centrum mondanen
Lebens am Ausgang des « ancien régime » —- bis die Stadt ihn der Ver-
waltung der « Hospizen » abkaufte, gegen eine jahrliche Bezahlung von
1.500 Gulden. Der «Pand », verfallen und seit langem nicht mebr seiner
glorreichen Vergangenheit ahnlich, wurde 1829 abgebrochen. Der Stadt-
baumeister Bourla entwarf den Plan des heutigen königlichen Stadt-
theaters der an dessen Stelle errichtet wurde und ein Meisterstück der
Baukunst für die damalige Zeit darstellt.
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Denucé D. — 3.