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Atharvaveda, Vishnu-Upanishad’s.

Starre, Wahnartige, unendlich Leere; dies ist ihre Gestalt.
Aber obgleich sie bald dies, bald das zur Erscheinung bringt
und beständig vergehend ist, so wird sie doch von den Thoren
angesehen als der Atman. Aber sie läfst ihn nur erscheinen
als seiend und wieder nichtseiend [vergehend], indem sie ihn
aufzeigt und wieder nicht aufzeigt und zwar im Stande der
Freiheit [als Gott] und der Unfreiheit [als Seele]. Nämlich
wie der in sich gleiche Kern des Feigenbaumes das Vermögen
zu vielen Feigenbäumen, so trägt auch sie, obwohl sie eine
ist, [das Vermögen der Vielheit in sich]. Denn gleichwie der
in sich gleiche Feigenbaumkern, obwohl er einer ist, viele über
ihn hinausreichende Feigenbäume, welche alle ihn als Kern
haben, hervorbringt und in jedem von ihnen voll und ganz
besteht, so bringt auch die Maya viele, über sie hinausreichende,
voll und ganz bestehende Standorte [der Seele] zur Erschei-
nung und schafft so scheinbar den Jwa und den tgvara (die
individuelle und die göttliche Seele), und bleibt doch dabei
nur Täuschung und Nichtwissen. Sie ist vielfältig aber fest
gefügt und reich an Sprossen; und wie sie selbst von ihren
Guna’s [Sattvam, Rajas, Tamas] nicht verschieden ist, so ist
sie auch in ihren Sprossen von den Guna’s nicht verschieden,
sondern allenthalben als Brahman, Vishnu und Civa von Geist
durchleuchtet. Nur aus jenem Atman stammt ihre Dreifach-
heit und ihr Ursprungsein allerwärts. Ferner ist er als der
ichbewufste Jwa, als der regierende Iqvara und als der all-
ichbewufste Hiranyagarbha dreigestaltig. Denn dieser letztere,
wie der Ipvara offenbarer Geistigkeit und allgegenwärtig, ist
der Icvara als Beseeler des Thuns und Erkennens, alles und
aus allem bestehend. Aber auch die Jiva’s sind alle aus allem
bestehend, nur dafs sie in allen ihren Zuständen beschränkt sind.
Jener Atman also, nachdem er die Elemente, die Organe,
die Viräj, die Naturgötter und die Hüllen (Taitt. 2) erschaffen
und in dieselben eingeffangen, bleibt unverwirrt und in Ruhe
und erscheint verwirrt gleichsam und in Thätigkeit nur durch
die Maya.
Darum wird dieser zweitlose Atman als nur aus Sein be-
stehend, ewig, rein, weise, real, erlöst, lauter, alldurchdringend,
zweitlos, Selbstwonne, höchster, durch und durch Inneres er-
 
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