IV. BaschkI (Bäshkcilci-Upanishad).
Der Name dieser, nur im Oupnek’hat als Baschkl oder Baschkel er-
haltenen Upanishad wird von Weber, wohl mit Recht, als Bäshkala - Upa>-
nishad gedeutet und auf die halbverschollenen Bäshkala’s, eine Schule
des Rigveda (zu dem unsere Upanishad gehören will) bezogen, wiewohl
die vorliegende Upanishad keinerlei Beziehung zu dem zeigt, was über die
Bäshkala’s bekannt ist, auch ihrem Inhalte nach unmöglich in die Zeit
zurückgehen kann, in welcher die Upanishad’s, als Anhänge der Bräh-
mana’s oder Aranyaka’s, die dogmatischen Textbücher bestimmter Veda-
schulen bildeten.
Eine Shadv. Br. 1,1 auftauchende (vielleicht auf dem mifsverstandenen
Verse Rigv. 8,2,40 beruhende, vgl. Ind. Stud. IX, 40) Legende berichtet,
dafs Indra Medhätithim ha Känvyäyanam mesho hhütvä jdhdra, „in Ge-
stalt eines Widders den Medhätithi, Sohn des Kanva, entführt habe“.
An diese Legende knüpft (ganz ähnlich wie die Käthaka-Upanishad an die
Naciketas-Legende) unsere Upanishad an, um durch den sich selbst offen-
barenden Indra, welcher (ähnlich wie Kaush. 3) als Vertreter des Atman
erscheint, die wesentlichen Grundgedanken der Upanishadlehre aussprechen
zu lassen. Die Form war, vielleicht bis auf die Anfangsstellen, allem An-
scheine nach metrisch. Für die Abfassungszeit ist, mehr noch als die An-
klänge an Rigv., Brih., Chänd., Käth., Qvet., charakteristisch, dafs die
Fünffeuerlehre (Chänd. 5,10) als bekannt vorausgesetzt wird, dafs der
Atman Aviederholt als der „Zuschauer“ (säkshin, zuerst Cvet. 6,11) be-
zeichnet, und dafs sogar das im Ocean brennende Feuer (Aurva) erwähnt
wird, welches sonst in keiner uns bekannten Upanishad vorkommt. Mög-
licherweise könnte dies, wie manches andere, Zusatz des von den persischen
Übersetzern mehrfach, namentlich wohl zu Anfang, eingeflochtenen Kom-
mentars sein; zu der übergrofsen Treue der Anquetil’schen Übersetzung
steht in merkwürdigem Kontraste die übergrofse Freiheit, mit welcher sie
den Text hier wie anderweit behandelt haben, und welche es, solange
der Sanskrittext nicht gefunden sein wird, nicht möglich macht, die vor-
liegende Upanishad anders als wie durch einen Nebel hindurch zu sehen.
Es begab sich, dafs dem Medhätithi, dem Sohne des
Kanva, der weise Indra in Gestalt eines Widders sich nahte
und denselben wider seinen Willen emporhob und zur Himmels-
welt trug. Da sprach Medhätithi, ungehalten über seine ge-
Der Name dieser, nur im Oupnek’hat als Baschkl oder Baschkel er-
haltenen Upanishad wird von Weber, wohl mit Recht, als Bäshkala - Upa>-
nishad gedeutet und auf die halbverschollenen Bäshkala’s, eine Schule
des Rigveda (zu dem unsere Upanishad gehören will) bezogen, wiewohl
die vorliegende Upanishad keinerlei Beziehung zu dem zeigt, was über die
Bäshkala’s bekannt ist, auch ihrem Inhalte nach unmöglich in die Zeit
zurückgehen kann, in welcher die Upanishad’s, als Anhänge der Bräh-
mana’s oder Aranyaka’s, die dogmatischen Textbücher bestimmter Veda-
schulen bildeten.
Eine Shadv. Br. 1,1 auftauchende (vielleicht auf dem mifsverstandenen
Verse Rigv. 8,2,40 beruhende, vgl. Ind. Stud. IX, 40) Legende berichtet,
dafs Indra Medhätithim ha Känvyäyanam mesho hhütvä jdhdra, „in Ge-
stalt eines Widders den Medhätithi, Sohn des Kanva, entführt habe“.
An diese Legende knüpft (ganz ähnlich wie die Käthaka-Upanishad an die
Naciketas-Legende) unsere Upanishad an, um durch den sich selbst offen-
barenden Indra, welcher (ähnlich wie Kaush. 3) als Vertreter des Atman
erscheint, die wesentlichen Grundgedanken der Upanishadlehre aussprechen
zu lassen. Die Form war, vielleicht bis auf die Anfangsstellen, allem An-
scheine nach metrisch. Für die Abfassungszeit ist, mehr noch als die An-
klänge an Rigv., Brih., Chänd., Käth., Qvet., charakteristisch, dafs die
Fünffeuerlehre (Chänd. 5,10) als bekannt vorausgesetzt wird, dafs der
Atman Aviederholt als der „Zuschauer“ (säkshin, zuerst Cvet. 6,11) be-
zeichnet, und dafs sogar das im Ocean brennende Feuer (Aurva) erwähnt
wird, welches sonst in keiner uns bekannten Upanishad vorkommt. Mög-
licherweise könnte dies, wie manches andere, Zusatz des von den persischen
Übersetzern mehrfach, namentlich wohl zu Anfang, eingeflochtenen Kom-
mentars sein; zu der übergrofsen Treue der Anquetil’schen Übersetzung
steht in merkwürdigem Kontraste die übergrofse Freiheit, mit welcher sie
den Text hier wie anderweit behandelt haben, und welche es, solange
der Sanskrittext nicht gefunden sein wird, nicht möglich macht, die vor-
liegende Upanishad anders als wie durch einen Nebel hindurch zu sehen.
Es begab sich, dafs dem Medhätithi, dem Sohne des
Kanva, der weise Indra in Gestalt eines Widders sich nahte
und denselben wider seinen Willen emporhob und zur Himmels-
welt trug. Da sprach Medhätithi, ungehalten über seine ge-