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Franz Bohnstedt

wo bei der Rechtshandlung Hermann von Wäldi, „der Obmann was“, genannt
wird13.
Ob die Familie Welte, die später in Überlingen nachzuweisen ist, von dem Ritter-
geschlecht von Wälde abgeleitet werden kann, läßt sich nicht sagen. Das gleiche
gilt auch von einem Hans der Waldner von Bilovingen, der 1329 in einer Salemer
Urkunde als Zeuge auftritt14.
Zum Schluß sei noch von den Sagen berichtet, die Lachmann in seinem bekannten
Buche „Überlinger Sagen, Sitten und Bräuche“ auf Seite 112 erzählt: „Oberhalb
Billafingen liegt der Hohenzollsche Weiler ,Höllsteig‘, in dessen Nähe ein bewalde-
ter Bergkegel sich befindet, dessen Gipfel abgeflacht und eingesunken ist. Es ist dies
der ,Fürstenbühl', auf dem früher ein Schloß gestanden sein soll, von dem aber
keine Spur mehr vorhanden ist.
Die Sage erzählt, an dieser Stelle soll einmal ein Jäger auf einen Hasen vierzehn-
mal geschossen und getroffen haben. Aber immer ist der Hase wieder aufgestanden
und schließlich davongelaufen. Ein anderes Mal fanden einige Knaben beim Vieh-
hüten ein goldenes Kegelspiel und vergnügten sich damit. Das Vieh lief inzwischen
in fremde Wiesen. Als sie es zurückgeholt hatten, fanden sie das Kegelspiel nicht
mehr vor. Dagegen kroch eine Kröte aus dem Busch über den Platz. Oft sahen
Hirten ein wundersames Glänzen am Bühl.“
Soweit die Sagen aus dem Lachmannschen Buch. Nun liegt die Burgstelle Wald-
burg mit ihrem nördlichen Teil in dem Waldgewann „Fürstenbühl“. Wir können
daher wohl mit Sicherheit annehmen, daß die Sagen auf die „Waldburg“ zu be-
ziehen sind. Fragt man heute Forstbedienstete aus Höllsteig nach den vorstehenden
Sagen, so wissen sie nur noch, daß der Sage nach auf dem „Waldburg“ genannten
Bergrücken in alten Zeiten einmal eine Burg gestanden haben soll; von den oben
erzählten sagenhaften Begebenheiten wissen sie nichts mehr.

13 Cod. Sal. 3, 316.
14 Cod. Sal. 3, 316.
 
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