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Deutsche Chronik — 4.1777 [VD18 9029176X]

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Zweytes Vierteljahr
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https://doi.org/10.11588/diglit.48478#0434
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tzrr deutsche ChronE
Zn einem Tag. Nun Herr Amtmann, was
ni ehr?
Macht mir aber, Leute, keine so spitzige
Anmerkungen. Der großen Herren Feste sind
euch Wolthaten fürs Land. Dadurch kommt
wieder Geld unter's Volk, mancher bekommt
da zu thun, und verdient was. Der Hand,
werter erhält dadurch wieder Mittel, daß er
euch eure Früchten und was ihr Zu Markt brin-
get, bezahlen kam Was wärs, wenn ihr alles
selber essen müßt? Hier hab ich euch eine andrs
Neuigkeit.
Man hat uns immer von starken Wer*
bungen in Sachsen gesagt, und bestimmte dabey
einen großen Theil dieser Völker nach Amerika.
Aber es kommen weder Völker aus dem Lande,
noch wirbt man. Ich gonnS dem guten Lands
herzlich. Leute, ihr könnt nicht glauben, was
das sonst für ein sesliges Land war. Der BaurS-
mann war da reich, und lebte wie ein Edel-
mann. Aber nun ists nicht mehr so. Einige,
die es verstehen konnten, sagen, es komme von
der kostbaren Lebensart her, die freilich den
Bauren bald ausmergelt. Aber der letzte Krieg
hat dem Land auch recht weh gethan. Sey ein
Land so gut es will; der Krieg kan es auf ein
ganz Mannsalrer, ja gar auf Enkeln hin ver§
derben. Soll man ihm aufhelfen; so ist wol
der Feldbau bey uns Teutschen das beste dazu.
Aber wenn man die jungen Kerl zu Soldaten
auswalt. O Schulthes ihr wißt's -— Ja
Herr! Gottlob, daß wir das nun nicht fürchten
därfen.
 
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