Wange niemals ihre Abdeckplinthe bekommen hat und
daß man wahrscheinlich in römischer Zeit eine vorläufige
Abdeckung zur Sicherung gegen das Eindringen von
Regenwasser in dieser Weise vornahm.
Auf die umlaufende, 0,449 m holie Sockelplinthe setzt
das System der die Innenwände gliedernden und ver-
stärkenden Pilaster auf, und zwar ist die Anordnung eine
derartige, daß jedeLangwandelf und die westliche Schmal-
wand fünf Pilaster zeigt, wobei in den beiden Ecken volle
Pilaster rechtwinklig aneinanderstoßen, während bei der
andersartig gegliederten Ostwand die letzten Pilaster der
Langwände unmittelbar an die Wandfläche der Ostwand
ansetzen (Z145 Tf.6—7; F253 Tf.56; Z254, 255 Tf.29).
Letztere geht in einem Abstand von 2,63 m von den
Pilastern der Langseiten jederseits in eine den Pilastern
in Abmessung und Formen gleiche, aber vor der Wand-
fläche nur lisenenartig um 40 mm vorspringende Ante
iiber, die die seitliche Begrenzung der beiden äußeren der
dreiTüren hilden, während diebeiden Zwischenpfeiler der
drei Türen nicht von Pilastern, sondern von korinthischen
Halbsäulen eingenommen werden (F 256, 257 Tf. 57).
Die Pilaster sind gegen die Säulen der Ringhalle versetzt,
so daß ihre Achsen mit den Achsen der Ringhallen-
interkolumnien zusammenfallen und die Summe aus
Pilasterbreite und Pilasterabstand gleich dem Achsen-
abstand der Ringhallensäulen ist: 1,796 4" 3,500 = 5,296 m.
Da die Pilaster vielfach noch der letzten, vollendenden
Eearbeitung entbehren und namentlich die derWestwand
zum Teil einen starken Werkzoll tragen, so zeigen ihre
Abmessungen mancherlei kleine Unregelmäßigkeiten. Die
Pilasterhreiten betragen 1,783 m, 1,790 m, 1,795 m,
1,796 m, 1,800 m, 1,803 m, die Ausladungen 0,870 m his
0,880 m, die Pilasterabstände 3,489 m, 3,490 m, 3,497 m
bis 3,505 m, so daß als mittlere Normalgrößen also wohl
1,796 m und 3,500 m anzunehmen sind. Nur hei den öst-
lichsten Pilastern ergibt sich eine Abweichung. Die Wand
zwischen Zweisäulensaal und Adyton liegt bei einer
Stärke von 1,905 m axial zur sechsten Ringhallensäule,
und da die westliche Ausladung der Antenpilaster der
Halbsäulenstellung vor dieser Wand 0,932 m mißt und
erstere 0,041 m vor der westlichen Außenseite der Adyton-
ostwand vorspringt, so beträgt der Abstand der letzteren
von der Wandachse ’ ^** + 0,932— 0,041 = 1,844 m. Für
den Abstand der Wandflucht his zur nächsten Säulenachse
verbleibt daher: 5,296 —1,844 = 3,452 m. Der östliche
Endpilaster hat bei der Nordwand eine Breite von
1,821 m, bei der Südwand von 1,836 m. Dieser Über-
schuß von 1,836 — 1,796 = 0,040 m üher die normale
Pilasterbreite entspricht derLisenenausladung der Anten-
pilaster der Halbsäulen. Man hat also die normale
Pilasterbreite von der Flucht der Antenpilaster be-
rechnet und dieser das Maß bis zur Wandflucht hinzu-
gefügt. Das nach Abzug dieser Pilasterbreite von dem
Abstand zwischen Wand und Säulenachse verhleihende
Maß von 3,452—A,836 = 1,616 m ist um-y-—1,616
= 0,134 m kleiner als der normale halbe Pilasterabstand;
der Abstand der östlichen Pilaster beträgt also nur
3,500 — 0,134 = 3,366 in. Gemessen ist derselbe bei der
Südwand mit 3,370 m, bei der Nordwand mit 3,356 m.
Die Entfernung zwischen der Ostflucht der Westwand-
pilaster und der Westflucht der Ostwandpilaster ent-
spricht mit 54,563 — 0,041=54,522 m offenbar einer
Länge von 187 Fuß: 187X0,2915 = 54,51 m. Die nor-
malen Pilasterabstände messen 12 Fuß: 12 X 0,2915
= 3,498 m; die Pilasterausladungen 3 Fuß: 3 X 0,2915
= 0,8745 m. Nur die Pilasterbreite ergibt kein genaues
Fußmaß, sie ist etwas größer als 6 Fuß: 6X0,2915
= 1,7490 m. Auch der Abstand der Pilaster der Nordseite
von denen derSüdseite mit 22,896 m bis 22,914 m kommt
einem Maß von 78V2 Fuß — 78,5X0,2915 = 22,883 in —
nur annähernd gleich.
Die Basis der Pilaster (Z 258 Tf. 30; Z 259 Tf. 31) zeigt
die einfache, unverzierte attische Form aus unterem
Wulst, Hohlkehle zwischen Plättchen und oberem Wulst,
über dem der Schaft mit Platte und Anlauf ansetzt. Die
obere Lagerfuge liegt zwischen oberem Wulst und Anlauf-
platte. Bis zu dieser Fuge mißt die Basis 0,444 m; ihre
0,286 m große Ausladung ist so hemessen, daß die senk-
rechte Tangentenflucht des unteren Wulstes init der
Yorderkante der Plinthe ungefähr bündig liegt. Seitlich
umgekröpft reicht die Basis jedoch nicht bis zur Rück-
wand des Interkolumniums, sondern sie wird von einer
mit ihr gleich holien, einfachen plinthenartigen Bank auf-
gefangen, die mit einer Vorsprungtiefe von 0,188 m his
0,20 m vor die reine Wandflucht vortritt und so oberhalb
der durchlaufenden Basisplinthe, gegen deren Vorder-
kante etwa 0,97 m zurückliegend, einen glatten Wand-
sockel darstellt. Vor demselben, zwischen den Pilaster-
basen, bilden die Oberflächen der mächtigen, unter den
Wandsockel greifenden Platlen der Plinthe einen glatten
Nischenboden (Z 258/3 Tf. 30). Vor den Wandflächen der
Ostwand ersdieint diese Sockelbank, entsprechend dem
nur 40 mm betragenden Lisenenvorsprung der Anten-
pilaster, ebenfalls nur als 40 mm vortretender Sockel-
streifen (Z 255 Tf. 29; F 257 Tf. 57; Z 259/2, 3 Tf. 31).
Platte und Anlauf der Pilaster sind an die Blöcke der
ersten Quaderschicht angearbeitet.
Die Basen sind fast durehweg noch im Bossen stehen-
geblieben (Z 258/2 Tf. 30); rein herausgearbeitet sind
nur die unteren Flächen des untersten Wulstes und die
als Lehranfänge den Anschluß an die Wand bildenden
seitliehen Teile, fertiggestellt sind die Basen der Ost-
wand, doch finden sich auch hier noch bossierte Teile
(F 256, 257 Tf. 57; Z 259/1, 2 Tf. 31). Die Zerstörung
und Absplitterung der meisten Pilasterbasen durch den
Sturz der Wandblöcke bei dem großen Erdbeben ist eine
sehr weitgehende, neben dem Abschlußgesimse der
Adytonsockelwand und der Plinthe sind sie am meisten
von diesem Einsturz in Mitleidenschaft gezogen worden
(F 83 Tf. 50; F84 Tf. 55; F85, 86 Tf. 52; F88 Tf. 51;
F89, 90 Tf. 54; F 91 Tf. 53; F 142, 143 Tf. 77; F 252
Tf. 56).
Die beiden Schichten der durchlaufenden Plinthe und der
Pilasterbasis nebst Wandsockel entsprechen der äußeren
Orthostatenschicht: 0,445 + 0,444 = 0,889 m, und so tritt
der für den Tempel außergewöhnliche Fall ein, daß das
Oberlager einer Schicht nicht durch die ganze Wand
durchgreift, sondern von einer höheren Schicht ab-
gefangen wird. Dieser Umstand hat zu einer sehr eigen-
tümlichen Anordnung der Verklammerung geführt, die
an den zerstörten Stellen der Nordwand nahe der nord-
Pilaster und Anten
der Adytonwände.
Planbildung
Pilasterbasis
67
daß man wahrscheinlich in römischer Zeit eine vorläufige
Abdeckung zur Sicherung gegen das Eindringen von
Regenwasser in dieser Weise vornahm.
Auf die umlaufende, 0,449 m holie Sockelplinthe setzt
das System der die Innenwände gliedernden und ver-
stärkenden Pilaster auf, und zwar ist die Anordnung eine
derartige, daß jedeLangwandelf und die westliche Schmal-
wand fünf Pilaster zeigt, wobei in den beiden Ecken volle
Pilaster rechtwinklig aneinanderstoßen, während bei der
andersartig gegliederten Ostwand die letzten Pilaster der
Langwände unmittelbar an die Wandfläche der Ostwand
ansetzen (Z145 Tf.6—7; F253 Tf.56; Z254, 255 Tf.29).
Letztere geht in einem Abstand von 2,63 m von den
Pilastern der Langseiten jederseits in eine den Pilastern
in Abmessung und Formen gleiche, aber vor der Wand-
fläche nur lisenenartig um 40 mm vorspringende Ante
iiber, die die seitliche Begrenzung der beiden äußeren der
dreiTüren hilden, während diebeiden Zwischenpfeiler der
drei Türen nicht von Pilastern, sondern von korinthischen
Halbsäulen eingenommen werden (F 256, 257 Tf. 57).
Die Pilaster sind gegen die Säulen der Ringhalle versetzt,
so daß ihre Achsen mit den Achsen der Ringhallen-
interkolumnien zusammenfallen und die Summe aus
Pilasterbreite und Pilasterabstand gleich dem Achsen-
abstand der Ringhallensäulen ist: 1,796 4" 3,500 = 5,296 m.
Da die Pilaster vielfach noch der letzten, vollendenden
Eearbeitung entbehren und namentlich die derWestwand
zum Teil einen starken Werkzoll tragen, so zeigen ihre
Abmessungen mancherlei kleine Unregelmäßigkeiten. Die
Pilasterhreiten betragen 1,783 m, 1,790 m, 1,795 m,
1,796 m, 1,800 m, 1,803 m, die Ausladungen 0,870 m his
0,880 m, die Pilasterabstände 3,489 m, 3,490 m, 3,497 m
bis 3,505 m, so daß als mittlere Normalgrößen also wohl
1,796 m und 3,500 m anzunehmen sind. Nur hei den öst-
lichsten Pilastern ergibt sich eine Abweichung. Die Wand
zwischen Zweisäulensaal und Adyton liegt bei einer
Stärke von 1,905 m axial zur sechsten Ringhallensäule,
und da die westliche Ausladung der Antenpilaster der
Halbsäulenstellung vor dieser Wand 0,932 m mißt und
erstere 0,041 m vor der westlichen Außenseite der Adyton-
ostwand vorspringt, so beträgt der Abstand der letzteren
von der Wandachse ’ ^** + 0,932— 0,041 = 1,844 m. Für
den Abstand der Wandflucht his zur nächsten Säulenachse
verbleibt daher: 5,296 —1,844 = 3,452 m. Der östliche
Endpilaster hat bei der Nordwand eine Breite von
1,821 m, bei der Südwand von 1,836 m. Dieser Über-
schuß von 1,836 — 1,796 = 0,040 m üher die normale
Pilasterbreite entspricht derLisenenausladung der Anten-
pilaster der Halbsäulen. Man hat also die normale
Pilasterbreite von der Flucht der Antenpilaster be-
rechnet und dieser das Maß bis zur Wandflucht hinzu-
gefügt. Das nach Abzug dieser Pilasterbreite von dem
Abstand zwischen Wand und Säulenachse verhleihende
Maß von 3,452—A,836 = 1,616 m ist um-y-—1,616
= 0,134 m kleiner als der normale halbe Pilasterabstand;
der Abstand der östlichen Pilaster beträgt also nur
3,500 — 0,134 = 3,366 in. Gemessen ist derselbe bei der
Südwand mit 3,370 m, bei der Nordwand mit 3,356 m.
Die Entfernung zwischen der Ostflucht der Westwand-
pilaster und der Westflucht der Ostwandpilaster ent-
spricht mit 54,563 — 0,041=54,522 m offenbar einer
Länge von 187 Fuß: 187X0,2915 = 54,51 m. Die nor-
malen Pilasterabstände messen 12 Fuß: 12 X 0,2915
= 3,498 m; die Pilasterausladungen 3 Fuß: 3 X 0,2915
= 0,8745 m. Nur die Pilasterbreite ergibt kein genaues
Fußmaß, sie ist etwas größer als 6 Fuß: 6X0,2915
= 1,7490 m. Auch der Abstand der Pilaster der Nordseite
von denen derSüdseite mit 22,896 m bis 22,914 m kommt
einem Maß von 78V2 Fuß — 78,5X0,2915 = 22,883 in —
nur annähernd gleich.
Die Basis der Pilaster (Z 258 Tf. 30; Z 259 Tf. 31) zeigt
die einfache, unverzierte attische Form aus unterem
Wulst, Hohlkehle zwischen Plättchen und oberem Wulst,
über dem der Schaft mit Platte und Anlauf ansetzt. Die
obere Lagerfuge liegt zwischen oberem Wulst und Anlauf-
platte. Bis zu dieser Fuge mißt die Basis 0,444 m; ihre
0,286 m große Ausladung ist so hemessen, daß die senk-
rechte Tangentenflucht des unteren Wulstes init der
Yorderkante der Plinthe ungefähr bündig liegt. Seitlich
umgekröpft reicht die Basis jedoch nicht bis zur Rück-
wand des Interkolumniums, sondern sie wird von einer
mit ihr gleich holien, einfachen plinthenartigen Bank auf-
gefangen, die mit einer Vorsprungtiefe von 0,188 m his
0,20 m vor die reine Wandflucht vortritt und so oberhalb
der durchlaufenden Basisplinthe, gegen deren Vorder-
kante etwa 0,97 m zurückliegend, einen glatten Wand-
sockel darstellt. Vor demselben, zwischen den Pilaster-
basen, bilden die Oberflächen der mächtigen, unter den
Wandsockel greifenden Platlen der Plinthe einen glatten
Nischenboden (Z 258/3 Tf. 30). Vor den Wandflächen der
Ostwand ersdieint diese Sockelbank, entsprechend dem
nur 40 mm betragenden Lisenenvorsprung der Anten-
pilaster, ebenfalls nur als 40 mm vortretender Sockel-
streifen (Z 255 Tf. 29; F 257 Tf. 57; Z 259/2, 3 Tf. 31).
Platte und Anlauf der Pilaster sind an die Blöcke der
ersten Quaderschicht angearbeitet.
Die Basen sind fast durehweg noch im Bossen stehen-
geblieben (Z 258/2 Tf. 30); rein herausgearbeitet sind
nur die unteren Flächen des untersten Wulstes und die
als Lehranfänge den Anschluß an die Wand bildenden
seitliehen Teile, fertiggestellt sind die Basen der Ost-
wand, doch finden sich auch hier noch bossierte Teile
(F 256, 257 Tf. 57; Z 259/1, 2 Tf. 31). Die Zerstörung
und Absplitterung der meisten Pilasterbasen durch den
Sturz der Wandblöcke bei dem großen Erdbeben ist eine
sehr weitgehende, neben dem Abschlußgesimse der
Adytonsockelwand und der Plinthe sind sie am meisten
von diesem Einsturz in Mitleidenschaft gezogen worden
(F 83 Tf. 50; F84 Tf. 55; F85, 86 Tf. 52; F88 Tf. 51;
F89, 90 Tf. 54; F 91 Tf. 53; F 142, 143 Tf. 77; F 252
Tf. 56).
Die beiden Schichten der durchlaufenden Plinthe und der
Pilasterbasis nebst Wandsockel entsprechen der äußeren
Orthostatenschicht: 0,445 + 0,444 = 0,889 m, und so tritt
der für den Tempel außergewöhnliche Fall ein, daß das
Oberlager einer Schicht nicht durch die ganze Wand
durchgreift, sondern von einer höheren Schicht ab-
gefangen wird. Dieser Umstand hat zu einer sehr eigen-
tümlichen Anordnung der Verklammerung geführt, die
an den zerstörten Stellen der Nordwand nahe der nord-
Pilaster und Anten
der Adytonwände.
Planbildung
Pilasterbasis
67