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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 7.1890

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Renz, Gustav Adolf: Archivalien des ehem. Cistercienser-Nonnenklosters Baindt bei Weingarten, [2]
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Miszellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20201#0028
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24

mit Genehmigung des Abts von Salem ihre Würde niedergelegt
hatte und in ein anderes Kloster übersiedeln durfte, auf die
in ihrem Namen vorgebrachte Bitte die Erlaubnis, unter Bei-
behaltung des Ordenshabits bei ihren Eltern, Verwandten oder
sonst in einem christlichen Privathaufe auf Lebenszeit sich anf-
zuhalten und sich einen beliebigen Beicktvater zu wählen. — Out.
Xome upuä St. ?etr. III». non. )un. u. NOdOdxxX".
pont. u. 1X0. Papierkopie ebendaselbst pu§. 295/99. XOI.
1485. Mai 14. Rom, zu St. Peter. Papst Jn-
nocenz VIII. nimmt das Cistercienserkloster Salem in seinen
und des römischen Stuhles besonderen Schutz. — Out. Xome
upuck St. ?etr. priäie iäus iVluii u. NOstddXXXVo.
Pont. 3. IO. N. e. Transsumpt des Ordinariats Konstanz
6e 6uto 1487 (s- unten) u. d. Dr. Lukas Cunradter re. 6e
6uto 1518 (s. unten). XOII.
Dasselbe Transsumpt wie bei Nro. XXXVI.
1490. Oktbr. 12. Nom, zu St. Peter. Papst
Inuocenz VIII. delegiert den Bischof von Konstanz als Richter
in der vor den päpstlichen Stuhl gebrachten Streitsache des
Jakob Heicher, Priesters der Diözese Konstanz, gegen Johann
Grouber, Kleriker derselben Diözese, bezüglich gewisser, nicht
näher bezeichneter Gelder. — Out. Xome upuck St. ?etr.
IVo. ick. Oct. u. No^oEEOOXXXXo. pont. u. VII«. Perg.
Orig, m d. päpstl. Bleibulle. XOIII.
d. Bischöfliche:
1231. Konstanz. Bischof Konrad von Konstanz be-
kundet, daß der Edle Albertus von Bittelschiess (Butilscheiz)
und seine zwei Söhne, ein Gut in Boos (Boze) mit der
Pfarrkirche und aller Zubehör, um 48 Mark Silbers an die
Nonnen in Mengen (Maingun) in seinem, des Bischofs, Bei-
sein verkauft habe und bestätigt dieses Rechtsgeschäft. — /lctu
sunt llec pudl. in present, nostr. in Elloro Eonst. u.
iVIodoXXXIo. pont. nostr. XXIII". present, toto clero
Eonst., udbute cke Sulem, cke Seupllusu udbute, ublrute
cke ^viuilcku e. u. ins. rnult. ckivs cki§n. e. conck. (Abdruck:
Wirtbg. Urkdb. IV., 411, Nr. LXIV. Regest.: Ouckevvi§. Xe§.
Opisc. Eonst. Xr. 1419.) Perg. Orig. Siegel ab. XOIV.
Nm I2zi/z2 sine un. 6ut. et loe. Bischof Kon-
rad von Konstanz nimmt die Schwestern zu Boos in seinen
besonderen Schutz. (Abdruck: Wirtbg. Urkdb. IV., 414, Nr.
EXVII. Regest.: Ouckervi^, loco cituto Xr. 1426.) Perg.
Orig. Siegel ab. XOV.
1241. Iau. 3. Baiudt. Schenk Konrad von Winter-
stetteu giebt einen Weinberg und Schupoz zu Markdorf, seinen
Hof und alle Güter in Bitzenhofen, sowie sämtliche Besitzungen
in Heggbach (Hegebach) auf einen von Bischof Heinrich von
Konstanz neuerdings im Kloster Baindt geweihten Altar. —
^Vct. upuck Luncke, u. Xl"d"XOI"., III". non. )un. presente
locumcpie eonsecrunte venerubili Oenrico Eonstunciensi
episcopo, presentis puopue nniversis Uereckibus rneis, pre-
sente c^uoc^ue innurneru cuius liiaet etutis uc sexus mul-
tituckine, 906 in ckie ckeckicutionis pro udsoiutionis bene-
ticio copiosissirne idickem conlluxerut. S. Schenk Konrad
von Winterstetten. (Abdruck: Wirtbg. Urkdb. V., 440,
Nr. OIII. Regest.: Ouckervi§. loc. eit. Xr. 1 zzi. Erwähnt:
Vochezer, Gesch. d. Fürstl. Haus. Waldbg. I., 362.) Papier-
kopie i. Kl. Baindtschen Kopialbuch pu§. 9. XOVI.
(Fortsetzung folgt.)

Miszellen.
Aus der „Berlinischen Raiß" der Herzoge Ludwig
Friedrich und Magnus von Württemberg von: Jahre 1613.

Wie die „kurze Beschreibung der Berlinischen Reiß, von der Dnrchl. Höchst^

Fürsten und Herrn Ludwig Friedrichen und Magno, Gebrüdern

Hertzogen zu Württembergs Im Fruehling des I613ten Jahrs st,
richtet" entnehmen läßt, fand das erste Nachtlager im Kloster Lohs
und das zweite im Ellwangischen Dorfe Ellenberg statt. Am 15. AU.
zu Mittag kamen die Herrschaften nach Dünkelsbühl; unterwegs Hst
der Rat daselbst eine Protestation, das strittige Geleit der Angrenzem
betreffend, schriftlich einwenden lassen, es ist ihm aber geantwos
worden, man begehre keines Geleits. Im Wirtshaus zur Kanten istst
eingekehrt, allda der Rat 60 Kanten mit Wein durch den Ratssynstst
präsentiren ließ. Ihm hat in Ihrer Fürstl. Gnaden Namen der W.
meister Hans Jakob Wurmßer von Vendenheim — wie sonsten ans st
Reise, wo man Wein verehrt — respvndirt. Zu Nacht kam man)"
einer Reise von drei Meilen gen Ried an der Altmühl, einen Fist,,
dem Bischof zu Eichstätt gehörig (Großenried). Den 16. April, .
einem Wege von vier Meilen, zu Mittag nach Schwabach, warst
Ansbachischen Gebiets. Von dannen aus zwischen 3 und 4 Uhr istst.
Nürnberg erreicht und beim Bitterhvld (Bitterholz — jetzt Bayerstst
Hof) eingekehrt, worauf bald hernach zween von dem Magistrat dasewlst
Abgeordnete, als Herr Leonhard Grundherr und Georg Volkcunest
Maß süßen und anderen Weins samt zwei Zubern mit Fischen st ^
unterthäniger Empfähung und Diensterbietung präsentirt; und sind ^
ist

selbiges Abends zur Fürstl. Tafel berufen worden. Den Uten

haben Ihren F. Gn. gemeldte beide Herrn Morgens um 8 Uhr
verguldte Pokale verehrt, hernach drei Gntschen bringen lassen, stst
Ihre F. Gn. samt bei sich habender Ritterschaft durch die vornehmst
Gassen zum Zeughaus geführt, darin neben vielfältigen Rüstungen st
Geschütz eine sonderbare alte Manier, so vor Erfindung der Feuersst,,
üblich gewesen, gezeigt; item Korn, so aus 200 Jahr alt, davon
wenig mitzunehmen, gnädig befohlen worden. Von dannen hast
sich in St. Lorenz Kirchen verfügt, selbige besehen, alsdann in Hstj
Caspar Bnrckhardts Garten, darinnen ein schöner Saal mit am
schönen Gemälden und Tapezerri zur Zierde, ein künstlicher Oe>st,
und Labyrinth zu sehen. Ferners in Martin Bellers Behausung-st
rinnen schöne Gemach mit künstlich gemalten Früchten, Perspeeu „
und andern Bildern gesehen. Von dannen man wiederum nach "
Losament gefahren und beide Herrn bei der F. Tafel behalten. -
mittag um 2 Uhr haben Ihre F. Gn. sich wiederinn zur Gntschen ist,
diene Thor begeben in Hanß Gebhardts Garten, darinnen von wästst
Früchten und Gemälden etliche Sachen gezeigt worden; weiter vor ^
Thiergarten Thor in Herrn Scheurl's Garten, darinnen gleichfalls j
Bildern, Gewächsen und Wasserwerk etwas zu sehen. Nach diesem
man auf die Burg gefahren, ward beschauet Albrecht Dürers Geneastst
aller Kayser vom Haus Oesterreich, item zwei Antiquitäten von stst
Neronis Zeiten her, ingleichen ein Brunnen aus 46 Klafter ties-fl-
aust) der vermeinte Noßsprnng Apells von Gelgen. (Aeppelein v- st,
lingen). Von dannen aufs Rathhaus, da man etliche Raths- und
gimentsstuben besichtigt, bis man in ein Gemach kommen, darvst,
Collation ansgestellt und etliche vornehme Herren des RathsIst,,
Trunk unterthünig präsentirt, dabei man sich in zwo Stund aufgeh"'„„>
u. hernach Ihre F. Gn. von obbemeldten Herrn wiederum bis s
Losament begleitet worden. Den 18ten sind Ihre F. Gn- simh
5 Uhr mit 8 Lehengutschen und 2 Kleppern, in Allen 56 Personen
34 Pferden ausgebrochen und zu Mittag nach Vorchheim (5 fielst
dem Bischof v. Bamberg zugehörig, wie auch Abeuds gen Bast st
(4 Meilen) verrückt. — So weit die Beschreibung der Reise sti-
Schwabens Franken. Am 26. April kamen sie glücklich in Berlst >§,
(Nach der in den „Märkischen Forschungen" Bd. XX S. 13^-20^
geteilten Beschreibung.) 's >>>
Schätze St. Blasiens in der Abtei St. Pa"ste»
Kärnthen/ Nach Aufhebung des Benediktinerreichsstiftes St-stst„,i>
brachten die Mönche ihre monumentalen und archivalischen SchäM st
Teile nach St. Paul in Kürnthen, welches Kloster ihnen von st j»>
Franz als Asyl eingeräumt worden war. Hieher wurden auÄDst
Mausoleum von St. Blasien befindlichen Gebeine habsburgischst' P
gebracht. Das Kunstkabinett umfaßt außer einer reichen Gemäldst
lung ca. 30 000 Holz- und Kupferstiche, ferner Handzeichuuugest
eine Münzsammlung. Das Archiv enthält in 13 Rubriken
mern (darunter Archivalien über die schwäbischen Klöster St. ststi
Herrenalb, Bebenhausen, Blaubenren, Hirschau,
M aulb r 0 n n, Rei ch enba ch, über das Bistum Chur, den -stOst
vrden w.). In der Bibliothek befinden sich außer acht nichtkatalogb
Handschriftensammlungen und 16 nichtkatalvgisierten Sammelst^st
89 Membranacci mrd 29 Chartaeei, solvie ca. 30—40 000
Sehr bedeutend ist auch der Kirchenschatz, lieber die von St- stgst
hieher überführten Schätze verbreitet sich ein im vierten Baude Vst'
der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (S. 46—69) e
teuer Aufsatz von F. X. Kraus des näheren.

Stuttgart, Buchdruckerei der Aktiengesellschaft „Deutsches Volksblatt".
 
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