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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 7.1890

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Beck, Paul A.: Zum Ulmer Münsterjubiläum 1890. Die Altäre und Pfründen im Ulmer Münster, [2]: ein Beitrag zur vorreformatorischen Geschichte desselben
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https://doi.org/10.11588/diglit.20201#0061
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! 'Na^Ä-^ monatlich zwei-
! log. regelmüszige Bei-
! p!»l Pastoralblatl für
! ist Rottenbura und
-">it die Post'nnr
serielle,, zugleich zu
WMKLL

3 ^»bezirk Stuttgart M.
'N Reiche M. 3. 30.,

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l. 53 kr.

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von Schwaben
— zugleich Organ für deutsche Wrchengeschichte —
mit periodischer kirchengeschichtlicher UNltschau.
Regelmäßige Beilage.zum PastoralLlatt für die Diözese Nottenburg.

s Durch alle Buchhand- ^
! Ird.ExPcditiond.Deut- i
j scheu Volksblatts in j
t Stuttgart. Urbansstr. 84, l
j kann das Diözefau- !
f Archiv allein zum Preise l
! von M. I. 60. Halbjahr- i
i lich, das Pastoralblatt :
l allein zum Preise von M. i
j 1. 60. halbjährlich bezogen j

Mit einem Vereine von Geistlichen und in Verbindung mit Geschichtsgelehrten heransgegeben
von vr. Engelbert Hof'elr> Pfarrer in Ummendorf.
Kvrrvspondenzeil wollen gcfl. direkt an vr. Engelbert Hofele, Pfarrer in Ummendorf b. Biberach, gerichtet werden.

7. Jahrgang.

u. 16 (Dopprlnumnrer). Stuttgart, den 1. Anglist 1890.
Mlh N s L .
. - «M" Ulnier Münsterjnbilälim 1890. Die Altäre nnd Pfründen im Ulmer Münster — ein Beitrag znr vorreformatorischen Geschichte
^^^icssclben. Von Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg.

Di

Hrun Nlmer Münsterjnbiläutlr 1890.

Altäre und Ofründen im Ulmer Ulünster — ein 2Zei-
zur vorreformatorischen Geschichte desselben.
2-on Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg.
k>»e Sondersicchcn hatte der Rat im Jahre 1480
Erche St. Katharina, >„S. Kathrillen in der

denr Frauenthor", „S. Kathrinciikirch zu dcil
bech/^ßochen ail der Steig", „vor dem Frauenthor, nahe
W P^chhaus, auf dem Marienmahd" erballen lassen, welche
tzvjf/^V'afenkrieg von 1552 niedergebrannt wurde. An der
ilksetn -0'^? loden Siechcnhanses stand ein eigener vom Rat
S^ der die Verwaltung unter sich hatte, und
ocheume iste r (inOrmnrius), dem das eigentliche
M/j^ungsgesch^ft unterstand, ein keineswegs, wie man etwa
schein ^'Dellen könnte, nnbedentcndes Amt. Das Katharinen-
lvvsn ^enrt das vornehmste in Ulm gewesen, nnd so wird
o' ) ^ier der Meister dieses Siechenhanses gemeint sein?
von Presset a. a. O. S. 63 sud 185'verzeichneten
ü'ar gegen Ende des 14. Jahrhunderts ein gewisser
hiesß ' 'Hochmeister in Ulm (dessen Ehegattin Engla — Angelika
.olchcr aber jedenfalls im Jahre 1396 nicht mehr lebte.
HW>te '^om Urknndenregest (a. a. O. S. 65 sud 199) ver-
hn ^ütharin?, . "r.. r ^
G-
lKil Krasfts Altar, wo das Mnndlin, so das Münster
oigt, an der Saul, bey der. H. leerer Schilt.
^tiftxj^oo von dem Grundsteinleger Bürgermeister Lützen Krafft
.^)or ^ Dochd am dritten südlichen Arkadenpfeilcr vom
, er ^ewn?ms ^^^^sseite, da wo jetzt das — wohl früher
^r ^3 "0>r angebrachte — richtige nnd offizielle Denk-
st !!!olpfeis^'!"'^^einlegung an der westlichen Seite eines
M 'Z der Nähe des Taufsteines (im Hanpt-
s ^ere B Pfeiler von unten) sich befindet; die
^ Trik-s>-,kc^H6 „an der Saul, bei der H. leerer (?) Schilt"
Jv Uhj ^D"or nicht. Er war St. Thomas, St. Anton
s^>Pban chUvwig Beichtiger oder Bischof, St. Barbara
' lüuz ^^^verin geweiht. Ludwig Kraft, Johs. Sohn
Mn. iz^^) jßj „,jt seiner Gemahlin Elisabeth, gcb.


^ u->^».^o.^o^eichnis ist „Berchtoldt Siechen-
Rsrilild" aufgeführt.

Echinger, nicht bloß ans dem vorgenannten Denkmal der Grund-
steinlegung, sondern auch ans dem anderen eingangs erwähnten
der Münsterweihe dargcstellt (Abbildungen davon in Ulm-
Oberschwaben, n. Reihe, 1. Heft, 1869, S. 15 nnd 17,
sowie in Haßler-Heideloff „Ulms Kunstgeschichte im Mittel-
alter", S. 100, in den „Ulmer Münsterblättcrn" 1. Heft
1878). Unter anderem kaufte er an Ocnli 1372 von
Heinrich v. Frcyberg den Kirchcnsatz nebst anderen Gütern zu
Balzheim. Im Jahre 1386 verkauften er und Otto Krafft (wohl
sein Bruder) ihr Steinhaus, Stadel, Hofraithe nnd Garten
an der Webcrgasse (nachmaligen Franenstraße) den geistlichen
Frauen, der Meisterei und Convent, gemeiniglich, in der
„Sammlung" genannt, hie zu Ulm und allen ihren Nach-
kommen um 1100 fl. Das uralte Krafft'sche (Craft, Crafto,
Kraft», Crapfto, Craftho re.) — angeblich von den Fildern
stammende — heute noch in der Dellmensinger-Linie erhaltene
Geschlecht ist neben den Besserer, Rothen nnd Neidhardt das
bedeutendste zu Ulm. Eine nur einigermaßen vollständige An-
führung all' der zahlreichen Schenkungen und Vergabungen w.
dieser Familie an Kirchen und Kapellen, Klöster w., sowie der
zahlreichen zu anderen wohlthätigen Zwecken gemachten Stif-
tungen w. würde hier viel zu weit führen und kann nur
Einiges davon hier gegeben werden: Xodilis Xrattto in
Xmve (i. e. Langenau) hatte im Jahre 1237 die erste Gottes-
gabe ins Nonnenkloster nach Söflingen gegeben. — Die
Gebrüder Gilg (Egidins) und Otto Krafft erbauen und
dotieren 1255 in der Franenstraße die (1533 geschlossene,
nach dem Jahre 1809 zu einem Privathause nmgcbantc)
Dreikönigkirche, welche vom Benediktinerkloster Reichenau
ratifiziert und konfirmiert wurde. Ein Krafft soll — was,
bezw. wo, indes noch nicht ganz anfgehellt ist — zu Ende
des 13. Jahrhunderts eine an die Dominikanerkirche eingebaute
(im Jahre 1819 abgebrochene) St. Johanniskapelle zu einem
Erbbegräbnis mit einer täglichen hl. Messe gestiftet haben;
an der Wand gegen Mittag stand in der Hanptkirche sein
Denkmal mit der Aufschrift: ^.nno Domini IVILLDXXXXVIIl
in die Dpiplmniae odiik Dominus Xrnklko anticjuus 5crida,
tunäator noster. In dieselbe Dominikanerkirche hatte Konrad
Hotz für seinen Schwiegersohn, den mit seiner Tochter Adel-
heid Hotz verehelicht gewesenen, 1426 ch Arzt Meister
Andr. Krafft, im Jahre 1426 einen reich dotierten Jahrtag,
Donnerstag vor St. Martinstag, gestiftet. Krafft, Krafft»,
Sohn des O. Krafft, genannt sapiens, war von 1280—1293
 
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